Da waren nicht mehr viele Spieler dabei. Jeff Garcia haben wir gesehen und noch einige andere Stars. Allerdings waren die Busse ziemlich leer, weil die Spieler den nächsten Tag frei hatten und entsprechend mit dem eigenen Auto unterwegs waren.

In Alameda haben wir uns die Bäuche alle nochmal vollgeschlagen und sind dann ganz entspannt am Nachmittag in Richtung Coliseum aufgebrochen. Die Polizeieskorte durfte natürlich nicht fehlen. Mit Blaulicht ging es also zum Spiel. Könnten wir ja eigentlich auch mal in Innsbruck einführen…

Im Stadion selbst haben wir uns mit unserer Kamera bewaffnet und sind auf Tour gegangen. Wir hatten einen All-Area Pass und uns standen entsprechend alle Türen offen. Wir sind also überall hin, bis auf die obersten Ränge, in den VIP-Bereich – einfach überall waren wir. Zwischendurch trafen wir noch eine Dame der Security, die uns fotografieren wollte. Sie war nun leider das klassische Beispiel dafür, was Fast Food mit einem anrichten kann. Das hielt sie aber nicht davon ab, plötzlich auf mich ‚hungrig‘ zu sein. Wenn sie 20 Jahre jünger wäre, hätte sie mich aufgefressen, sagte sie. Schnell weg.

Beim Warm Up sahen wir auch endlich die Dallas Cowboys: Tony Romo, Jason Witten, DeMarcus Ware und Co. Das Aufwärmen war auch nicht anders als bei uns. Dann wurde es ernst. Beim Einlauf der Cowboys gab es ein gellendes Pfeifkonzert. Anschließend feierten die rund 40.000 Fans ihre Raiders. Dafür, dass es ’nur‘ ein Testspiel war, war mächtig was los. Die Leute sind total durchgedreht.

Schon im Training hat man ja schon gesehen, welches Tempo in der NFL gegangen wird. Und im Spiel wurde das noch deutlicher. Es ging schnell und knallhart zur Sache. Im ersten Viertel spielten beide Seiten mit ihren Starspielern und schon da sahen die Raiders besser aus als Dallas. Vor allem Quarterback JaMarcus Russell sah unerwartet gut aus im Vergleich zu einigen Trainingseinheiten. Man hat aber auch noch Abstimmungsschwierigkeiten gesehen. Das hat mich aber nicht überrascht, schließlich war es das erste Testspiel der Saison.

Ich habe natürlich ein besonderes Augenmerk auf die Defensive Backs gelegt und war beeindruckt, wie sie gecovert haben. Die Press Coverage war klasse. Oder auch beim Punt Return, als sie mit einer Double Press Coverage den Gunner aus dem Verkehr gezogen haben. Der wurde regelmäßig ins Seitenaus geschoben – ohne Rücksicht auf Verluste. Da wollte man lieber nicht im Weg sein.

Am Ende stand ein verdienter 31:10-Sieg. An der Seitenlinie gestanden zu haben, fast schon auf dem Spielfeld. Das ist schon unbeschreiblich. Nach dem Spiel gab es einen riesigen Presserummel. Das war schon echt beeindruckend.

Als abschließendes Fazit lässt sich sagen, dass es eine einmalige Erfahrung war. Ich bin, froh dass ich diese habe machen dürfen. Leider ist die Zeit viel zu schnell vorübergegangen. Ich hätte nicht gedacht, dass uns so viele Türen offen stehen und wir so viele Spieler und Coaches kennenlernen durften. Diese Reise werde ich nie vergessen. Nun gilt es, das Gelernte schnell daheim umzusetzen.

Danke, dass ihr meine Kolumne gelesen habt,
Euer Markus!

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