Worauf man aber besser nicht wetten sollte. Florian Grein hingegen wird man ganz sicher wieder am Feld sehen.
Schon vergangene Saison war der Einsatz des US-Amerikaners als Spielmacher alles andere als geplant. Vor Saisonstart hat der Verein einen Einsatz sogar noch kategorisch ausgeschlossen. Das Team geriet danach aber in veritable Spielmacherturbulenzen. Der erste Mann verließ Tirol (aus Lifestylegründen) noch bevor er überhaupt einen Snap aufgenommen hatte, sein Nachfolger erwies sich als völlige Niete, die dritte Option (ein Austauschlehrer) als haltbare Notlösung, so am Ende Buffum das tat was zu tun war.

Die Raiders spielten die wohl verrückteste Saison ihrer Klubgeschichte mit vier verschiedenen Spielmachern, am Ende holte der Fuchs Buffum, der als einer der besten Taktiker der Liga gilt, zum zweiten Mal den Titel nach Innsbruck. Zum Erstaunen und Schrecken der Wikinger, die in den regulären Saison zwar ohne Niederlage geblieben sind und auch die Raiders zwei Mal schlugen. Wie 2004 half das aber am Ende gar nichts.

Kommendes Jahr soll nun endgültig Schluss sein mit Buffum under center. Am Rande der Nachwuchsmeisterschaften auf der Schmelz vergangene Woche äußerte sich Buffum zum Thema gegenüber Football-Austria.com: ‚Tatsache ist, dass wir einen Quarterback suchen. Ich will nur mehr Headcoach sein und habe mich mit dem Verein auch darauf verständigt. Ich werde also nicht mehr spielen. Wie die Erfahrung im letzten Jahr gezeigt hat, können manchmal aber Dinge passieren die man eigentlich nicht für möglich hält, also würde ich nicht darauf wetten. Geplant ist es auf gar keinen Fall mehr, dass ich spiele.‘

Hohenems, hört auf Mark Falger
Interessant auch seine Vorschau zum Match der Jugend gegen Hohenems dieses Wochenende. ‚Die Vorarlberger haben ein Problem. Mit 14.000 Einwohnern ist es verdammt hart genügend Nachwuchs zu rekrutieren und das sollten mal alle verstehen. Ich weiß, dass sie dort alles versuchen besser zu werden und seit Mark (Anm.: Ex-Raiders Mark Falger) zurück ist, von dem ich weiß, dass er hier viel bewirken kann, glaube ich auch, dass sich hier einiges tun wird in der Zukunft. Derzeit sind sie zwar dabei, aber mehr noch nicht. Wenn Christoph Piringer jetzt weise ist, dann wird er ganz genau auf das hören was ihm Mark rät. Ich hoffe, und das ist ja auch in unserem eigenen Interesse, dass in Hohenems ein starkes Team in allen Klassen heranwächst. Die Liga braucht in allen Bereichen mehr Konkurrenz. Die Blue Devils könnten das schaffen und haben in den letzten zwei Jahren schon gezeigt wozu sie fähig sind. Voriges Jahr hatten sie viel Pech, den Abgang von Ron Anzevino verstehe ich persönlich zwar nicht, weil es wieder keine Kontinuität gibt, aber das ist die Entscheidung des Vereins. Ich hielt ihn in Summe für einen sehr guten Coach.‘

Grein wieder topfit

Florian Grein, auch im Coaching Staff der Raiders Preps integriert, zeigte sich angesichts der NFL-Europe Absage zwar enttäuscht, aber gefasst: ‚Nachdem ich wochenlang nichts mehr von der NFL gehört habe, habe ich einfach angerufen und gefragt wie die Dinge stehen. Man hat mir dann mitgeteilt, dass man mit mir nicht mehr rechnet. Das traf mich wie ein Hammerschlag. Die Entscheidung ist anscheinend schon vor längerer Zeit gefallen. Gründe hat man mir nicht genannt. Ich gehe davon aus, dass man dort die Befürchtung hat ich könnte mich wieder verletzten oder sei noch nicht ganz fit.‘

Neue Ziele

Angesprochen auf seine Zukunft sieht Grein diese in Tirol, in der AFL und beim Nationalteam. ‚Das Thema NFL ist für mich abgehakt. Ich habe einen Schlussstrich gezogen und muss mich jetzt wieder nach vorne orientieren. Ich musste ja auch wissen wie es für mich beruflich weitergeht. Sportlich sieht es so aus, dass ich nun wieder zu 100 Prozent fit bin. Ich hätte theoretisch auch schon gegen Schweden im Nationalteam spielen können, aber die Ärzte haben mir geraten jetzt noch kein Risiko einzugehen. 2007 bin ich wieder voll dabei und die Ziele sind auch klar. Titelverteidigung in der AFL und der Sieg in der C-EM mit dem Nationalteam.‘

Grein ist ein so genannter ‚undisputed‘ Spieler, hat im Nationalteam daher einen Fixplatz von Headcoach Bernhard Binstorfer zugesprochen bekommen. Greins Ärger über die NFL-Europe ist, so hart das klingen mag, gleichzeitig eine Freude für das Nationalteam und die Footballfans in Österreich. Man wird im kommenden Jahr einen wieder fitten Flo sehen, in der AFL und im Nationalteamdress. Darauf kann man sich eigentlich nur freuen.

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