Wie uns Nachwuchscoach Armin Schneider heute Nachmittag mitteilte haben die Bruins alle ihre Ausstände gegenüber dem Verband beglichen. Der Kassier der Badener persönlich übergab den fehlenden Betrag im AFBÖ Office. Damit haben die Kurstädter ihre dritte und letzte Frist auf den Tag genau eingehalten und sind 2006 mit dabei in der Division I. Schneider wollte von „Retter in letzter Sekunde“ nichts hören und sieht diesen eigentlich ganz wo anders. Nämlich in der Südstadt.
Der 29-jährige Linebacker der Bruins war hörbar erleichtert. „Die Ligasitzung war für mich ein erniedrigendes Erlebnis und der Tiefpunkt meines bisherigen Footballerlebens als Mitorganisator. Hätte ich geahnt was auf mich zukommt, ich wäre entweder nicht hingefahren oder hätte das Geld eingesteckt gehabt. Am Ende war es dann gar nicht so schwer den fehlenden Betrag aufzutreiben. Ich muß meinem Team danken, dem Michi (Anm.: Vizepräsident Michael Altbart), daß er die Sache mit mir durchgestanden hat und jenen Teams die es uns überhaupt noch ermöglich haben einen Aufschub zu bekommen.“
Bei der Ligasitzung am vergangenen Wochenende in Linz konfrontierte man die beiden Vertreter der Bruins mit dem Minus. Das Duo war vom Blitz getroffen, wußte davon nichts und unterschrieb kurzerhand eine Bürgschaft. Es kam zu einer Abstimmung ob man den Badenern noch einmal eine Frist einräumen soll, welche denkbar knapp pro Bruins ausging. Dieses Voting war spannender wie so manche AFL Partie. Vikings, Raiders, Invaders und logischer Weise die Bruins selbst stimmten dafür, Dragons, Steelsharks und Bulls dagegen. Das Zünglein an der Waage – die Rangers. Diese hatten zwei Stimmen zu vergeben, weil sie auch die Wolves vertraten. Die Südstädter entschieden sich für eine Stimmenthaltung, somit ging es 4-3 für die Badener aus.
„Wir können uns nur bei Gerhard Bräuer (Anm.: Präsident der AFC Rangers) bedanken, daß er uns nicht den Todesstoß für das kommenden Jahr versetzt hat, so wie bei den anderen drei Teams, welche uns noch ein Mal eine Chance gaben. Wie man heute sieht, haben wir Wort gehalten. Was davor war, dafür hab ich mich nie verbürgt. Ich verstehe außerdem sehr gut die negative Reaktion der anderen Teams. Hätte man uns heimgeschickt von Linz und gesagt ihr dürft kommendes Jahr nicht spielen, dann könnte ich heute dafür auf niemanden böse sein, außer auf uns selbst.“
Ende gut – alles gut?
Wahrscheinlich, denn außer dem schalen Beigeschmack rund um die Sache selbst, sollte der Schock ein heilsamer gewesen sein. Wir gehen davon aus, daß bei den Bruins nun verstanden wurde, daß es so im kommenden Jahr nicht weitergehen kann. Ihr Präsident Martin Altbart sitzt in Dallas TX, versendet „dachte der Scheck ist doch eh in der Post?“ Nachrichten und zeigt sich gleichfalls „nicht erfreut über dieses Mißverständnis“. War’s die Post, war’s der Scheck oder war’s die Hurrikan Saison? Wie auch immer, sind das alles keine Mißverständnisse, sondern im wahrsten Sinne des Wortes versäumte Bringschulden. Dem Neo Texaner Altbart Absicht vorzuhalten ist absurd, wie auch Betrugsvorwürfe völlig haltlos und aus der Luft gegriffen sind. Martin Altbart ist weder ein Betrüger, noch dumm. Es ist einfach so und wird auch so bleiben, daß man einem Division I Team nicht vorstehen kann, wenn man 8000 Kilometer und einen Ozean entfernt ist, das noch dazu bei solch entscheidenden Momenten. Daher kann man davon ausgehen, daß am Ende dieses Lernprozesses bei den Bruins eine schrittweise „Entmachtung“ ihres derzeitigen Präsidenten folgt. Zumindest operativ und für die Zeit wo er weg ist, denn mit Ansichtskarten und E-Mails wird sich ein Verein nicht führen lassen. Auch nicht vom King of Klapptribünen.
Football-Austria.com wünscht den Bruins nach dem verpatzten Start eine bessere Saison und ihrem exiltexanischen Präsidenten gebetsfreudige Weihnachten in der Baptistenkirche seiner Wahl. Und falls das beten nichts nützen sollte – schaden kann es keinesfalls.
Bärenrechnung beglichen
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