Auch ein anderer US-Amerikaner wird nächstes Jahr nicht mehr in Schwechat landen.
Maki, frisch rasiert und wieder als fescher junger Mensch erkennbar, sagt über sich selbst: ‚Ich bin jetzt 26 Jahre alt. Ich will nicht mehr von Gehaltsscheck zu Gehaltsscheck springen, von den Staaten nach Europa tingeln, sondern etwas Solides angehen. Mit 30 möchte ich einen Beruf haben der mir gefällt und von dem ich leben kann. Da kann ich keine 5 Monate mehr durch die Gegend fahren und Football spielen. Die Zeit hier war großartig und ich bin dankbar und froh die Möglichkeit gehabt zu haben in Österreich meine Karriere beenden zu dürfen. Es hätte keinen besseren Platz dafür gegeben, die Zeit war einfach genial, ist jetzt aber vorbei und ich möchte daher Auf Wiedersehen sagen, denn ich werde nächstes Jahr nicht mehr spielen.‘

Ebenfalls kein Wiedersehen wird es mit QB Toby Henry geben. Die Vikings haben nach der Niederlage in der Austrian Bowl Shawn Leever statt Henry als dritten Amerikaner aufgestellt und werden auch in Zukunft auf die Dienste des Spielmachers verzichten. Ersatzmann 2007 könnte der Eurobowl QB Luke Atwood sein, doch hinter dem 28-jährigen aus Oregon steht ein berufliches Fragezeichen. Gemeinsam mit dem frisch vermählten Lance Gustafson betreibt er in den Staaten eine Firma – eventuell wird man erst im Dezember wissen ob es noch ein weiteres Duke Jahr geben wird. Jucken täte es schon, die Chance als Starting QB der Vikings aufzulaufen reizt ihn. Bleiben noch Darin Martyna, der mit dem Gewinn der Eurobowl ein großes Ziel erreicht hat und noch am Überlegen ist, so wie Clinton Graham und Mike Latek, die den Wikingern wohl erhalten bleiben werden. Außer Grahams NFL (Europe) Träume werden wahr.

Die Amerikaner und ich

Schon lange spricht Vikings Präsident Karl Wurm darüber ein Buch zu schreiben. Die Amerikaner & ich. Seine Anekdoten aus der ‚(guten?) alten Zeit‘ sind manchmal komisch, manchmal tragisch, meistens sind sie beides. Dabei konnte er schon lange kein neues Material mehr sammeln, denn nicht nur die Vikings haben in den letzten Jahren gelernt mit den US-Boys umzugehen. Das Selektionsverfahren wurde bei allen Teams vom sportlichen Sektor auf den menschlichen ausgeweitet, sogenannte ‚Wahnsinnige‘ vorab ausgefiltert und dadurch kommen nicht nur bessere Sportler nach Österreich, sondern auch Persönlichkeiten ohne größere Macken. Ausnahmen bestätigen diese Regel.

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