Während die Dragons über weite Strecken massive Probleme mit den Nachbarn aus der Slowakei hatten, die sich mit sechs Turnover on downs in der gegnerischen Red Zone selbst das Butter vom Brot nahmen, schlitterten auch die Simmeringer gegen die Gäste aus der Babenbergerstadt in eine Beinahe-Niederlage.

Sowohl in Stadlau als auch auf der Hohen Warte startete das Spiel mit einem Fumble. Während der Ballverlust der Vikings ohne Folgen für sie blieb, führte jener der Monarchs mittelbar zu Punkten für die Dragons. Austin Barron holte das 7:0 nach Pass von Chad Cheffries. Da stand es auch auf der Hohen Warte schon 7:0 für das Team aus Wien – Islaam Amadu machte den ersten Touchdown für die Wikinger.

Unterschiedlich auch die Reaktion der Gastteams auf den Score. Während die Monarchs über Lubos Paprcka nach David Vega ausgleichen konnten, erzieltn zwar die Rangers einen Touchdown von Anton Wegan (Pass Dylan Potts), kassierten danach aber zwei Punkte, da der Extrapunkt geblockt und von XX in die Endzone Der Rangers getragen wurde – 9:6 Vikings.

Für die Dragons kam es im ersten Viertel noch dicker: Tomas Januschke holte nach einem Vega-Pass die 14:7-Führung für die Slowaken, während auf der Hohen Wrate die Dinge ihren „normalen“ Lauf nahmen – Garrett Safron auf Maurice Wappl zum 16:6.

In Stadlau wurde es mühsam für die Donaudrachen, die zunächst keinen Weg fanden zurück zu schlagen. Im Gegenteil – nahmen sie den Kickoff der Monarchs nach deren Touchdown nicht auf und die Gäste blieben in Ballbesitz. Es gab zum Glück für die Heimischen keine weiteren Punkte, als die Monarchs einen vierten Versuch an der Dragons 14 erfolglos ausspielten, doch gleich danach stand Bratislava erneut ante portas der Dragons Endzone. Wieder spielten die Königlichen einen vierten Versuch kurz vor der Dragons Endzone aus – wieder wurden sie gestoppt. Es hätte zu dem Zeitpunkt mindestens 20:7 für die Gäste stehen müssen, 28:7 hätte es stehen können, doch es stand „nur“ 14:7. Die Dragons jedenfalls bis dahin ein Schatten ihrer selbst.

Das Spiel wiederholte sich ein weiteres Mal. Ein schwacher Punt der Dragons und ein drittes Mal ließen die Monarchs sich nicht bitten. Lubos Papricka erhöhte mit seine, zweiten Touchdown auf 20:7 aus Sicht der Gäste, der PAT Kick wurde geblockt. Wer sich eine Antwort der Dragons erwartet, wurde enttäuscht. Der nächste Schwache Punt und man wusste nicht mehr wer der Aufsteiger und wer der Favorit ist. Es mag der Unerfahrenheit der Monarchs geschuldet sein, dass sie erneut keine Punkte aus der Situation rausholen konnte. Bei 7:20 ging es in die Pause.

Das alles passierte in Transdanubien, während unweit davon, auf der anderen Donauseite, das Spiel in Neudöbling dahin plätscherte. Vikings und Rangers tauschten bieder ihre Punts aus, ein sehr sommerlicher Football endete mit 0:0 Punkten im zweiten Viertel- die Wikinger gingen damit mit einer 16:6-Führung in die Kabine.

Dragons mit Mut, Vikings auf der Hut
Wie ernst die Stadlau-Situation war zeigte der Start in die Hälfte zwei. Die Dragons kickten Onside und eroberten den Ball. Das sollte sich auszahlen. Nur ein wenig mehr als eine Minute später holten die Dragons acht Punkte durch einen Touchdown von Manuel Chytilek und einer Two-Point-Conversion von Richard Weber zum 15:20.

Zum dann vierten Mal spielten die Monarchs einen vierten Versuch kurz vor der Dragons Endzone erfolglos aus, offenbar haben die Slowaken keinen Kicker und ließen so bis dahin 12 Punkte im Stadion. Währenddessen wurden in der Döblinger Vorstadt weiterhin Punts ausgetauscht, als gäbe es dafür Sonderpunkte. Das Spiel in Stadlau hatte, das durchaus überraschend, deutlich mehr zu bieten. Das lag vor allem an den braven Monarchen, die eine Überraschung erzwingen wollten. Das wurde durch die vielen vergebenen Chancen natürlich nicht leichter.

So waren es die Dragons die eineinhalb Minuten vor dem letzten Seitenwechsel über Philipp Haun die Führung zurückerobern konnten. Bei 21:20 für die Dragons gingen diese erneut auf eine Two-Point-Conversion und Richard Weber machte sie ein weiteres Mal zum 23:20.

Die Vikings konnten mit der 10-Punkte-Führung gegen Mödling nicht zufrieden und mussten daher auf der Hut sein. Ein Fieldgoal vor dem letzten Seitenwechsel von Christopher Kappel brachte mäßige Entspannung – es blieb ein Two Score-Game.

Die Dragons bekam indessen ein Spiel in den Griff, welches ihnen bereits zu entgleiten schien. Zum fünften Mal (!) stoppten die Dragons die Monarchs in der Redzone – wir rechnen kurz: 5 x 3 = 15 – und die Hausherren gaben offensiv danach Gas. Der zweite Touchdown von Runningback Manuel Chytilek besorgte die erste Two-Possession-Führung für die Dragons – 30:20.

Und Nein, es ist kein Scherz – man kann es in den Statistiken nachlesen und im Stream nachschauen: Die Monarchs spielten danach an der 12 einen vierten Versuch erfolglos aus. Es waren dann 18 Punkte, die man mangels Kicking Game in Wien ließ. Man hätte die Partie gewonnen! So verlor man das Ding gegen glückliche Dragons. Dabei hat es sogar danach noch Chancen satt gegeben für die Slowaken. Ein eroberter Fumble von Felix Reisacher brachte ihre Offense ein weiteres Mal aufs Feld und dann scorten sie auch: Lubos Paprcka zum Dritten und zum 30:27. Der Gegner der Monarchs war aber die Uhr, die die Dragons danach kontrollierten und das Spiel nach Hause brachten. Man muss ehrlich sein: Den Niederlage müssen sich die Monarchs selbst zuschreiben. Sie hätten diese Partie gewinnen können, ja gewinnen müssen.

Stefan Pokorny, Headcoach Danube Dragons: „Wir haben heute zwei Gesichter von uns gesehen. In der ersten Hälfte haben wir an der Leistung von Graz angeschlossen. In der zweiten Hälfte haben wir unser wahres Gesicht gezeigt. Darauf werden wir aufbauen, denn so spielt man Football bei den Dragons.“

Peter Melus, Headcoach Bratislava Monarchs: „Wir hätten heute gewinnen können. Wir waren einige Male in der Red Zone und scorten nicht. Wir haben unseren Kicker im letzten Spiel verloren, weshalb wir auch die vierten Versuche oft ausgespielt haben. Es war ein tolles Spiel und ich möchte den Dragons zum Sieg gratulieren. Wir werden weiterhin alles für den nächsten Sieg geben.“

In Döbling wurde es indessen auch nochmal eng. Dylan Potts erzielte den zweiten Touchdown für die Rangers zum 19:12, der Pass zur Two-Point-Conversion incomplete. Aber die Rangers Defense holte das Ballrecht zurück und ihre Offense bekam im vierten Viertel die Chance, die Partie herum zu reissen. Und das gelang zunächst auch. Nach einem Touchdown von Dylan Potts und einer Two-Point-Conversion von Florian Wegan übernahmen die Gäste zum ersten Mal in dem Spiel mit 20:19 die Führung.

55 Sekunden vor Ende holten sich die Vikings Touchdown Pass von Safron auf Maurice Wappl die Führung zurück – 25:20, der Two-Point-Conversion Versuch incomplete.

Armin Schneider, Headcoach SonicWall Rangers Mödling: „Es war so knapp. Ich bin verdammt stolz auf unsere Coaches. Unsere Defense war die erste, die die Vikings in dieser Saison unter 30 Punkte gehalten haben. Unsere Offense hat einen 10-Punkte-Rückstand aufgeholt. Am Ende hat es leider nicht gereicht. Kleine Fehler reichen gegen die Vikings.“

Chris Calaycay, Headcoach Dacia Vikings: „Jeder Sieg ist ein guter Sieg. Nach der Niederlage in der Charity Bowl hatten wir auch heute eine ähnliche Situation am Ende des Spiels. Diesmal haben wir aber gewonnen. Wichtig ist der Sieg, da ist mir die Statistik nicht so wichtig.“

AFL
Vienna Vikings vs. Mödling Rangers 25:20
(16:6/0:0/3:0/6:14)
SO 6. Mai 2018 15:00 Uhr, Hohe Warte Wien

AFL
Danube Dragons vs. Bratislava Monarchs 30:27
(7:14/0:6/16:0/7:7)
SO 6. Mai 2018 15:00 Uhr, Stadion Stadlau Wien

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