Dass die aktuelle Nummer 1 Europas mit dem 68-jährigen Carl Iverson einen neuen und sehr erfahrenen Offense Coordinator engagiert hat (41 Jahre lang College Trainer), ging bei der Präsentation der Super Bowl Party im Innsbrucker Hilton fast unter. Alles konzentrierte sich auf den Konflikt zwischen den Raiders und ihren Ex-Imports, denn kein einziger wurde mehr unter Vertrag genommen. Und die Trennung verlief ganz offensichtlich unerfreulich.

Raiders-Präsident Andreas Wanker ortete demnach eine Absprache unter den Legionären, die Summen verlangen würden, die der Verein prinzipiell nicht zu zahlen bereit ist. General Manager Daniel Dieplinger hob die Verdienste der US-Boys hervor, die mitverantwortlich für den großen Erfolg des Klubs 2008 waren (Euro Bowl Champion), wertet die Sache zuletzt aber als Erpressungsversuch.

Vier wollen so viel wie sechs
Die Tiroler sind gebrannte Kinder, wenn es um Spieler geht die Spielchen spielen wollen. Chris Rosier pokerte vor zwei Jahren hoch, fand allerdings in den Vikings auch einen Dritten, der bei diesem Spielchen vergnüglich mitzockte. Dieses Mal bündelten die US-Spieler selbst ihre Kräfte und wollten, so sagen es zumindest die Raiders, die Gehälter jener zwei Legionäre, die nicht mehr verpflichtet werden können (Reduktion laut Reglement von sechs auf vier Legionäre), auf die verbleibenden vier Spieler aufgeteilt wissen.

Ex-Quarterback Marko Glavic sieht die Sache naturgemäß etwas anders. Die Raiders hätten sich nach dem Abgang von Headcoach Geoff Buffum stark verändert und wären nach dem Gewinn der Euro Bowl generell nicht bereit gewesen mit den Import Spielern die zwei, drei Jahre beim Verein waren, zu verhandeln. Daher war es klar, dass keiner des Spieler von 2008 nach Tirol zurück kehren wird. Die Raiders glauben, dass es auch mit anderen Spielern ginge und das, so Glavic, sei zu akzeptieren. Er wünscht seinem Ex-Klub viel Glück, er habe seine Zeit in Tirol sehr genossen.

Swiss Roots
Glavic wird im kommenden Jahr wohl in seiner zweiten Heimat spielen. Wie es aussieht hat der Schweizer Vizemeister Landquart Broncos, der heuer im EFAF-Cup antritt, dem US-Eidgenossen ein Angebot unterbreitet, welches besser ist, als jenes der Innsbrucker. Glavic spielte bereits für das Schweizer Nationalteam als Quarterback bei der C-EM, bei der unsere Nachbarn mit Bronze nach Hause fuhren.

Wer kommt – wer geht?
Die Raiders werden vier neue Legionäre bringen. Man sei bereits in konkreten Verhandlungen, die Spieler werden aber frühestens im Laufe des Februars bekannt gegeben. In Graz kommt mit Chico Cleveland ein neuer Multifunktions-Mann zum Rekordmeister, RB/WR/DB Mo Muheize, QB Chris Gunn und DL James Canetti sollen wieder kommen. DL Sam Carter wird in den USA bleiben, da er sich eine Engagement in einer US-Liga erhoffte. Die Vikings holen mit Josiah Cravalho lediglich einen ihrer insgesamt acht Legionäre des Vorjahres wieder nach Wien. Die Spieler werden am Sonntag im Rahmen der Super Bowl Party im Wiener Marriott vorgestellt.

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