Die Vikings hatten bereits Anfang September ihr Interesse an einer Teilnahme bekannt gemacht. Die Raiders äußerten sich dazu bis heute selbst nicht, die Tiroler Tageszeitung, die auch als Sponsor der Tiroler firmt, machte in Artikeln und Kommentaren aus dem Tirolerherz aber keine Löwengrube. Die offizielle Bekanntgabe der beiden Klubs ist insofern nur mehr ein formaler Akt.

Dacia Vikings liebäugeln mit der ELF

Zu den Kosten des Abenteuers wurde bisher wenig bekannt. Die Budgets der beiden Klubs, die weiterhin mit dem restlichen Kader (die ELF begrenzt die Spielerzahl auf 53) an der AFL teilnehmen werden, müssen nach Schätzungen von Insidern um mindestens eine Million Euro aufgestockt werden. Die Vikings haben die Teilnahme über einen Vorstandsbeschluss des Vereins besiegelt.

Meilenstein für Raiders

„Dies ist ein weiterer Meilenstein in der Geschichte der Swarco Raiders Tirol.“, so Raiders Präsidentin Elisabeth Swarovski. „Wir haben uns seit unserer Gründung vor fast 30 Jahren kontinuierlich weiterentwickelt und uns als eine der bekanntesten Marken für American Football in Europa etabliert. Aufgrund der Entwicklungen des American Football-Sports in Europa und in Österreich ist es jetzt nur logisch, den nächsten Schritt zu gehen und uns auf höchster europäischer Ebene mit den besten Teams und Spielern des Kontinents zu messen. Zugleich sind wir dankbar dafür, auch weiterhin in der AFL spielen zu können und somit den einheimischen Football auf der höchstmöglichen Ebene vertreten zu dürfen.“

Die Raiders haben acht nationale Meisterschaften feiern können – darunter die letzten drei Austrian Bowl-Titel (2021, 2019, 2018) – und gewannen zudem je drei Mal den Eurobowl (2008, 2009, 2011) und drei Mal den CEFL Bowl (2017, 2018, 2019).

Komplexe Herausforderung für Vikings

„Wir schlagen mit der Teilnahme in der European League of Football ein ganz neues Kapitel in unserer erfolgreichen Geschichte auf“, so Vikings Präsident Karl Wurm.

„Die Freude ist riesig, die Aufregung groß. Natürlich warten nun intensive Monate voll komplexer und herausfordernder Aufgaben auf uns, doch den Schritt tätigen wir ganz bewusst – für unsere Fans, für unsere Spieler, für die großartige Football Community in Österreich. Wir werden alles daransetzen, unser Land, Wien und die Vikings würdig in dieser elitären Liga zu vertreten. Die Fans können sich auf interessante Spiele mit neuen Gegnern freuen – Da sind Spannung und Entertainment garantiert. Die Teilnahme an der ELF ist wichtig und richtig für die Entwicklung und Fortführung unseres so erfolgreichen Football Programms.“

„Wir sind sehr glücklich darüber, eine europäische Metropole und sportbegeisterte Stadt wie Wien für die European League of Football gewonnen zu haben.“, so ELF Geschäftsführer Zeljko Karajica.Zugleich sind wir dadurch mit der internationalen Expansion wieder einen Schritt weiter. Football weckt auch in Österreich immer größeres Interesse und wir sind stolz darauf, den Fans unsere Liga dort präsentieren zu können.“

Neue Ära für die Vikings

Für den langjährigen Head Coach der Wiener, Chris Calaycay, bricht gar eine neue Zeitrechnung an. „Das ist der Beginn einer neuen, aufregenden Ära für Vikings Football. Ich persönlich habe seit vielen Jahren auf ein Format wie die European League Of Football gewartet. Die Verantwortlichen der Liga agieren professionell, strukturiert, schaffen einen fairen Wettbewerb. Diese Liga bietet unseren Talenten langfristig neue Perspektiven und eine große, europaweite Bühne mit dem höchst möglichen Level Of Play. Ich kann’s kaum erwarten nun loszulegen.“

Weitere Teams folgen

Die ELF startete 2021 mit acht Teams in ihre erste Saison. Weitere neue Teams wird die Liga im Laufe des Wochendes bekannt geben. Mindestens will man 2022 mit 12 Teams an den Start gehen, bestenfalls werden es sogar 16. Morgen Sonntag findet das erste Finalspiel der European League Of Football zwischen den Hamburg Sea Devils und Frankfurt Galaxy in Düsseldorf statt.

Die Spiele werden im TV von Pro7maxx und ran übertragen, die zur selben Sendergruppe wie die österreichischen Privatsender Puls 4 und Puls 24 gehören. Die Zuschauerzahlen in Deutschland blieben im ersten Jahr sehr moderat, lagen deutlich unter jenen der NFL, aber knapp über den Werten der Übertragungen der German Football League auf Sport 1.

AFBÖ durchaus positiv

Der heimische Footballverband zeigt sich in einem ersten Statement zufrieden mit der Entwicklung, obwohl sich dessen Präsident Michael Eschlböck mehrfach, zuletzt in einem ORF Interview, kritisch gegenüber dem Vorhaben und den handelnden Personen gezeigt hat.

AFBÖ-Statement zur ELF

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wilcox
wilcox
1. Oktober 2021 12:13

Finde ich sehr cool und ich freu mich schon auf Kracherspiele wie gegen Hamburg oder Frankfurt auf der (hoffentlich) HoWa und Auswaertsspiele haben mit Barcelona auch einen ganz anderen Reiz als wie gegen zB Moedling.
Nix gegen Moedling, aber gegen Barcelona tut sich halt jede Stadt schwer 😉