Ugly Monday Night

Haltungsnoten werden zum Glück für diese beiden Mannschaften bei Spielen der NFL nicht vergeben, denn danach hätte es wohl zwei Verlierer geben müssen.
Es war ein Spiel geprägt von Fehlern auf beiden Seiten, die die beiden Teams in einem prognostizierten Kracher, der dann leider keiner war, zeigten. Die entscheidenden Fehler unterliefen den Ravens, die vier Turnovers zuließen und 135 yards an Strafen in für sie ganz üblen Situationen kassierten.  
Beide Teams zusammen brachten es gar auf 310 penalty yards, das ist der geteilte zweite Platz in der NFL Geschichte (Tampa Bay vs. Seattle am 17. Oktober 1976). Zusätzlich sind die Ravens das erste Team, seit den New York Giants im Jahr 2001, welches in einem Spiel gleich fünf Pass Interference Strafen kassierte. Mit 13 PIs führt die fehlerhafte Baltimore Defense auch die Ligastatistik an. 
Die zwei größten Blackouts passierten den Unglücksraben in der Redzone. Runningback Ray Rice (14at/54yd) vergab eine mögliche frühe Führung mit einem Fumble und beim Spielstand von 24:14 im letzten Spielabschnitt warf Ravens Quarterback Joe Flacco (15at/137yd/1TD/3IC) an der Green Bay 4 eine von insgesamt drei Interceptions. 
Auch die Leistung der Defense der Ravens war wie schon erwähnt einmal mehr nicht mehr ganz am Top Level der Liga. Ein einzigen Sack gegen ein Team, welches ansonsten bei jedem neunten drop back ihres Quarterbacks einen solchen kassiert, ist enttäuschend. Packers Quarterback Aaron Rodgers hatte mit 26 Pässen für 263 yards bei drei Touchdowns und zwei Interceptions einen für seine Verhältnisse durchschnittlichen Tag. Am Boden konnten die Packers 94 yards an Raum gewinnen.
2+2=4
Als Einzelspieler heraus stechend präsentierte sich Tight End Jermichael Finley. In der bisherigen Saison fing er zwei Touchdown-Pässe, er verdoppelte seine Score-Statistik in diesem Spiel mit zwei weiteren TDs. Mit sieben Catches für 79 yards war Finley auch der leading Receiver seines Teams. 
Für die nahenden Playoffs (noch vier Runden sind zu spielen) bedeutet das für die Baltimore Ravens, dass sie sich mit 6-6 ins Mittelfeld der Liga verabschiedet haben. In ihrer Conference haben die Cincinnati Bengals alle direkten Gegner zwei Mal geschlagen (sweep) und befinden sich bei 9-3 nur mehr einen Sieg vom Gewinn der AFC North entfernt. 
Wildcard-Rallye
Die Wildcard Plätze werden derzeit für Teams mit einem 9-7 bis sogar 10-6 record vorhergesagt, womöglich müssen die Ravens ihr Restprogramm also gewinnen, um noch die Playoffs erreichen zu können. Das ist auch möglich, spielen sie zu Hause noch gegen Detroit und Chicago und auswärts gegen Pittsburgh und Oakland.
Für die Packers sieht die Sache bei 8-3 schon deutlich erfreulicher aus. Sie befinden sich in der NFC North hinter den Vikings auf einen recht sicheren zweiten Platz und können diese Conference sogar noch gewinnen, wenn Minnesota weiter so spielt wie letzten Sonntag gegen die Cardinals. Auch ihr Restprogramm hat einige lösbare Aufgaben parat. Auswärts gegen Chicago, Pittsburgh und Arizona werden zwar keine Spaziergänge, zu Hause gegen Seattle ist man aber klarer Favorit.
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