Als vor ein paar Wochen nicht namentlich gekennzeichnete Zitate kursierten, dass Vikings Spieler trotz Brad Childress (und nicht wegen oder für ihn) gewinnen würden, war klar, dass das Team-Klima mindestens so schlecht war, wie es am Feld aussah. Am Sonntag verlor man auch das zweite Duell gegen Green Bay, die schon den zweiten Head Coach heuer den Job kosten, und Brett Favre spielte bis zum letzten Snap für ein glorreiches 17 von 38 (!) für 208 und 1 INT. Im vierten Viertel war Minnesota 3 TDs zurück, und Favre spielte noch immer. Ich weiß nicht, was im Kopf von Owner Zygi Wilf vorgeht, aber hier eine Idee, warum Favre nicht zu benchen Chilly den Posten gekostet haben könnte: 0.15 vs. 1.14. Das sind die durchschnittlichen Punkte pro Pass Attempt von Brett Favre und Tarvaris Jackson diese Saison. Und zur Langzeitperspektive muss man sich fragen, wie ein Franchise, das ganze vier QBs in den ersten drei Draftrunden genommen hat – seit Bestehen des Teams! – je eine stabile Aufbauarbeit mit einer derartigen Drehtür-Politik betreiben möchte.
Ein weiterer vermeintlicher Leader beendete seine Saison diesen Sonntag. Vince Young verletzte sich während der 16-19 OT-Niederlage gegen die Redskins am Daumen der Wurfhand, mit der er nach dem Spiel noch fleißig seine Ausrüstung in die Ränge werfen konnte. Nachdem Kerry Collins immer noch verletzt ist, übernimmt Rusty Smith, ja, DER Rusty Smith, ein 5-5 Team, das einen Sieg hinter den Divisionsleadern Jacksonville und Indianapolis liegt. Randy Moss zuckt nervös mit den Mundwinkeln.
Colts gegen Patriots war ein durchaus ansehnlicher Klassiker, der am Ende mit einem völlig unerklärbaren Peyton Manning-Pick innerhalb der für das unentscheidende FG nötigen Distanz endete. Das Bild erinnerte ein bisschen an die Super Bowl letztes Jahr, vielleicht geht Peyton gerade durch eine schwierige Favre-Phase. Die Colts verloren das Spiel aber auch wegen massiver Tackle-Schwierigkeiten. Eine Wiederholung der letztjährigen Geschichte wurde uns erspart, als Bill Belichick in Führung liegend nicht 4th and 7 ausspielte. Heuer vertraut er seiner Defense offenbar mehr als letztes Jahr, wo sie deutlich besser spielte. Scheinbar zu Recht, auch wenn es gute Gründe gibt, der Patriots Defense als Gesamtwerk nicht im Geringsten zu vertrauen.
Während die 49ers ihre Wiederauferstehung unter Troy Smith mit einem bitteren 0-21 gegen Tampa Bay abrupt zum Stillstand brachten, sind die Bills nach dem 49-31 gegen die Bengals, in dem sie 17 Punkte zur Halbzeit hinten waren, nun selber auf einem two-game-winning-streak. Steve Johnson fing für 137 und 3 TDs und bot die richtige Kleidung noch dazu: Ein T-Shirt unter dem Jersey auf dem „Why so serious?“ zu lesen waren, als Antwort auf Batman und Robin auf der Gegenseite. Mit der Fiesheit des Jokers und der Leichtigkeit eines Teams, das nichts zu verlieren hat, könnte das tatsächlich die kaputte Saison rehabilitieren. Und ja, das war das Gus Johnson-Spiel diese Woche. Natürlich. Immer, wenn er kommentiert, kann man sich sicher sein, dass Unglaubliches passiert.
Random Thoughts

  • Auch wenn Mike Smith wohl selbst bei einer brutalen Niederlage nächsten Sonntag gegen die Packers relativ sicher im Sattel sitzen sollte, übernächste Woche spielt Green Bay dann gegen San Francisco. Mike Singletary, beware of the head coach hunters!
  • Brian St. Pierre, es ist natürlich nicht leicht mit der Non-Karriere, die du hast, in einem off-the-street-Start gleich gegen Ed Reed und Ray Lewis anzutreten. Aber der 88-Yarder auf David Gettis war respektabel und schön.
  • Coming Up Next, die NFC Weichenstellung: Packers at Falcons und Eagles at Bears.
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments