30 der 32 Teambesitzer sprachen sich bei ihrem Treffen in Houston für die Umzugspläne von Rams Besitzer Stan Kroenke aus, deutlich mehr als erwartet. St. Louis verliert damit nach 1988 (Cardinals) ein zweites Mal ein NFL-Team. Es ist der erste Umzug eines NFL Teams nach den Houston Oilers im Jahr 1997 nach Nashville (heute Tennessee Titans). Die Abstimmung gilt auch als großer Erfolg für NFL Commissioner Roger Goodell, der als Vermittler zwischen den einzelnen Parteien in einer nicht einfachen Situation fungierte.
Die Stadt St, Louis ist über den Auszug der Rams wenig erfreut, hatte sie zuletzt der NFL und dem Klub einen Stadionneubau schmackhaft machen wollen. "Die NFL ignoriert die Treue der NFL Fans in St. Louis, die mit ihrer Mannschaft durch dick und dünnen gegangen sind, so wie unseren durchführbaren Plan für ein neues Stadion in einem starken Markt.", sagte St. Louis Bürgermeister Francis Slay in einem Statement, der zumindest mit seiner letzten Einschätzung unrecht haben dürfte. Kroenke, der mit einem kolportierten Privatvermögen von 2,1 Milliarden Dollar der zweitreichste Teambesitzer der Liga ist, folgt auch dem Ruf seines eigenen Geldes in den riesigen Markt von Los Angeles.
Kroenke plant ein Stadionprojekt im Stadtteil Inglewood. Bis der neue Prachtbau steht, werden die Los Angeles Rams im altehrwürdigen Memorial Coliseum (erbaut 1923) spielen, welches rund 94.000 Zuschauern Platz bietet. Das aktuelle Stadion des College Teams USC Trojans war von 1946 bis 1979 bereits Heimstätte der Rams, die Chargers spielten 1960 dort und die L.A. Raiders (heute in Oakland beheimatet) absolvierten von 1982 bis 1994 ihre Heimspiel dort.
Chargers mit Option – Raiders mit Minichance
Besagte Raiders, die ihren Antrag auf Umzug im Laufe des Treffens zurückzogen haben, sind auch die großen Verlierer diese Abstimmung, müssen sie sich nun um ein neues Stadion umsehen. In einer knappen Erklärung gratulierten sie Kroenke und den Rams zum Erfolg, erwähnte dabei mit keinem Wort Oakland. Die Liga hat ihnen allerdings einen Zuschuss von 100 Millionen US-Dollar zugesagt, sollten sie in Oakland bleiben.
Das (100 Millionen Zuschuss für zu Hause bleiben) gilt auch für die San Diego Chargers, dem dritten im Bunde der übersiedeln will. Denen wurde von den Besitzern allerdings die Option über ein Jahr eingeräumt, zusammen mit den Rams zu übersiedeln und Untermieter in L.A. zu werden. Besitzer Dean Spanos will nun noch einmal mit der Stadt San Diego verhandeln. Auch die Chargers wollen ein neues Stadion, San Diego hat aber dafür kein Geld.
Die Chargers haben sogar noch bis zum nächsten Treffen der Besitzer (20. bis 22. März) Zeit sich zu entscheiden, ob sie nicht gleich 2016 zwei Autostunden nördlich spielen wollen.
Die einzige Chance der Raiders auf einen Umzug nach L.A. besteht auch darin, dass die Chargers und die Stadt San Diego auf einander zugehen und sich auf einen Stadionneubau einigen. Ansonsten wird man wohl in Oakland bleiben und dort kleinere Brötchen backen müssen.

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