Trotz des langen Flugs erklärte sich der höchst unkompliziert wirkende Hunt bereit ein erstes Interview direkt in der Empfangshalle zu geben. Dabei präsentierte sich der US-Amerikaner höchst bodenständig und optisch in guter Form. Das Gym und Workout ist sein großes Hobby. Er weiß was Erfolg und Ruhm heißt, war er auf seinem College (Penn State Nittany Lions) ein gefeierter Star. Aber er kennt auch die Schattenseiten und musste während seiner NFL-Zeit, die er trotz allem nicht missen möchte, auch viel Kritik einstecken. Das habe ihn geformt, sagt er, denn er weiß wie schnell es gehen kann und man ist statt dem Hero ein Zero. Daher ist er mit seiner Bekanntheit immer vorsichtig umgegangen. Ruhm ist flüchtig.
Österreich kennt er nur aus dem Internet, denn er war noch nie außerhalb der USA. Er hat aber mit Freunden, die den Schritt nach Europa machten, gesprochen und habe sich dann dazu entschlossen, auch nach Europa zu kommen. Erwartungen hat er keine, denn er möchte sich überraschen lassen. Auch die Stärke der Liga kann er nicht einschätzen. Das werde er ja alles bald erleben. Wenn du keine Erwartungen hast, dann können diese auch nicht enttäuscht werden. Alles in allem glaubt er aber, dass Österreich ein Land ist, in dem es sich schon gut leben und spielen lässt, denn ansonsten würden das nicht so viele US-Amerikaner gerne tun. Und gehört hat er über die Alpenrepublik auch nur Positives.
Der erste persönliche Eindruck von Hunt ist für die Vikings sicher ein Erfreulicher. Von einer Diva meilenweit entfernt, wirkt Hunt vielmehr wie ein gereifter mid-20er, der ganz genau weiß, was er hier tut, auch wenn er noch nicht ganz genau weiß, wie es tatsächlich wird. Und er weiß auch, dass (wieder einmal) große Erwartungen mit seiner Person verbunden sind und wirkt so, als könne er damit auch umgehen.
Das untenstehende Video ist ungeschnitten und wurde unmittelbar nach Hunts Ankunft am Vienna International Airport gedreht. Die Fragen stellten Rainer Bortenschlager (Kronen Zeitung) und Walter Reiterer (FA).