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Hört sich an wie ein Scherz? Ist auch (fast) einer. Bei der ordentlichen Generalversammlung der Turek Graz Giants am vergangenen Sonntag ist dem Verein der Präsident ‚abhanden‘ gekommen. Ing. Gerhard Grassegger, Vater der beiden Spieler Martin und Phillip, hat sich als solcher nämlich zurückgezogen. In Graz ist seither (vorerst?) eine kollektive Verstummung eingekehrt. Noch kein Wort darüber auf der offiziellen Homepage, auch keine Pressemeldung wurde in der causa raus geschossen. Nicht mal ein Mucks von den in der Regel sehr gut informierten g-freakzzz ist zu hören. Wobei die ganz genau wissen was gespielt wurde. In deren Forum herrscht sprichwörtlich die Ruhe vor dem Sturm.

Worauf man bei den Giants seit fünf Tagen wartet ist nur mehr als mysteriös zu bezeichnen. Auf Godot? Auf besseres Wetter? Darauf, dass einer kommt und den Schaden repariert bevor er entdeckt wird?

Für die Giants ist ‚alles im Lot‘ und das überrascht dann umso mehr. Der Abgang Grasseggers war ‚lange schon geplant‘, so deren General Manager Stefan Schubert. Wenn der Plan angeblich auch ein langer ist, so endete er scheinbar aber am 29. Jänner. Oder war das Schweigen danach auch Teil des Plans?

So seltsam der Umgang mit dem Abgang sind auch die Begleitumstände. Warum geht Grassegger eigentlich? Da hört man er sei ja noch gar nicht ‚ganz‘ gegangen, sondern irgendwie eh noch da. Zumindest im Hintergrund bleibe er ’noch einige Zeit‘ vorhanden und damit auch seinen eingegangenen Verpflichtungen dem Verein gegenüber verbunden. Offiziell ist er aber nicht mehr Präsident. Begründet wird die Sache gar nicht, denn offiziell hat man ja noch nicht mal was dazu gesagt. Das öffnet viel Raum für Spekulationen. Grassegger hat gegenüber Vereinsmitgliedern und Managern immer gerne den Eindruck erweckt voll motiviert und bei der Sache zu sein. Tatsächlich hat er seit seinem Amtsantritt des Öfteren versucht den Präsidentenhut anderen aufzusetzen, eine fast lästig wirkende Aufgabe elegant und zur Gänze weiterzugeben. Grund dafür dürften Unvereinbarkeiten zwischen seiner Aufgabe bei den Giants und seinem Job bei der Firma Alpine gewesen sein. Das scheint auch der plausibelste Rücktrittsgrund jetzt zu sein.

Nur gut im Sponsor eliminieren?
Eine ‚Glanzleistung‘ des gesamten Vorstandes der vergangenen Wochen war jedenfalls die sukzessive Demontage eines potentiellen Geldgebers, an der Grassegger ebenfalls beteiligt war. Dieser nunmehrige Ex-Sponsor wollte von den Grazern das Zugeständnis, dass sie in der heurigen Saison mit mindestens sechs US-Imports spielen werden. Dafür hätte man dem Verein einige Heimspiele abgekauft und sie mit Medienpartnerschaften auf breiter Basis beworben. Auch Geld wäre bzw. ist bereits geflossen. Auf E-Mails und Anrufe habe man laut jenen aber nie reagiert. Es gab ein einziges Gespräch mit Grassegger, wo er sein Präsidentenamt angeboten hätte (?), danach wäre Funkstille gewesen. Auf das Drängen reagierte man schlussendlich mit der schnoddrigen Ansage, dass die Graz Giants sich nicht mit Ultimaten konfrontieren lassen und zeigte damit die kalte Schulter. Daraufhin zog sich der Sponsor zurück.

Stefan Schubert bezeichnet den Vorfall als ‚halb so wild‘, alle werden sich wieder beruhigen und die Wogen sich glätten. Außerdem würde man die Forderung nach 6 US Spielern höchstwahrscheinlich so oder so erfüllen. Schriftlich bekäme das aber keiner. Scheinbar auch der nicht, der es bezahlen soll. Die andere Seite sieht den ‚Vorfall‘ allerdings ganz anders. Die Sache sei erledigt, die Giants dafür ’noch nicht reif‘, man wird sich anderen Teams zuwenden.

Das alles passierte keine zwei Wochen bevor der Präsident bei der Generalversammlung den Hut nahm wozu dem Verein bis heute die Worte fehlen.

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