1st QUARTER:
Die Japaner eröffneten das Spiel mit einem super Kickoffreturn, kamen aber trotz kurzem Feld gegen die österreichische Defense, dank einem Sack von Michael Suess, nur zu einem missed FG. Die Österreichische Offense hinter Chris Gross fing wie erwartet lauf- und Florian-Grein-lastig an, musste aber bei wichtigen 3rd Downs auf Gross‚ Passpiel setzen, welches anfangs gut funktionierte, aber dann in der gegnerischen Hälfte zum Stillstand kam. Japan bekam den Ball an der eigenen 12 und hielt sich auch an seinen lauflastigen Gameplan. Bei 3rd and 4 konnte Noriaki Kinoshita den schönen tiefen Pass von Tetsuo Takata aber nicht festhalten: Punt. Die Österreicher setzten weiter auf Grein, der fleißig Yards erlief (und -fing). Das Laufspiel kam immer besser in Fahrt, was auch Raum für das Passspiel öffnete.
2nd QUARTER:
Gross versuchte das auszunützen, testete langsamdie Secondary, und das Playcalling mischte Lauf und Pass erfolgreich zu einem Drive, der bis an die japanische 5-Yard-Linie führte, wo Peter Kramberger den 22-Yarder zum 3:0 verwandelte. Nach einem weiteren guten Kickoffreturn von Naoki Maeda kamen die Japaner in der österreichischen Hälfte in Ballbesitz. Ein horse collar tackle von Johannes Kain schenkte den Japanern 15 Yards, und Tomokazu Sueyoshi lief daraufhin aus 31 Yards durch die Mitte zum 3:7. Die Österreicher schickten wiederholt Male Timothée Bach in Motion, mal als Fake für den kurzen Pass auf Daniel Stanzel oder Armando Ponce de Leon, mal als tatsächlichen end-around über Bach. Aber die Japaner stellten sich auf das Kurzspassspiel ein, und Koki Kato fing Gross in der japanischen Hälfte ab. Da Österreich kein Rezept gegen Japans Laufspiel fand, standen die Japaner schnell in der Redzone, wo aber ein weiterer 3rd Down-Pass auf Kinoshita incomplete fiel. Als Kicker stellte sich QB/RB Yasuhiro Maruta auf, und das telegrafierte das Kommende: Ein angetäuschter FG-Versuch, der mit einem 7-Yard-TD-Lauf zum 3:14 stellte. Österreich musste riskieren, und Gross ging tief auf Ponce de Leon, der einen super Catch in der gegnerischen Hälfte vollbrachte. Die Japaner machten daraufhin den Lauf zu und zwangen Gross zum passen. Bei 3rd & 5 in der japanischen Redzone musste er aber unter Druck den Ball wegwerfen. Ein 31-Yards-FG von Kramberger stellte auf 6:14. Kinoshita returnten den Kickoff erneut in die österreichische Hälfte, hatten aber nur 24 Sekunden Zeit zu punkten und arbeiteten sich an die österreichische 30 vor: Der 47-Yarder von Linksfuß Daisuke Aoki war gut, und der Halbzeitstand 6:17.
HALFTIME:
Die Japaner waren wie erwartet die bessere Mannschaft, aber Österreich ist spielerisch nicht weit weg. Das Playcalling und die Special Teams müssen von seiten der Coaches umgestellt (und mehr variiert) werden, dann ist hier noch alles drin. Wenn man die Nervositätsfehler und den athletischen Rückstand auch unter Kontrolle bringt. Dieses Spiel ist aber taktisch auf jeden Fall noch zu gewinnen. Die 0 Passing Yards der Japaner in Hälfte eins machen klar, dass man sich besser auf den Lauf einstellen muss, und die eigene Offense muss sich in der gegnersichen Hälfte mehr trauen.



3rd QUARTER:
Die zweite Hälfte fing mit einem super First Down Lauf von Grein an, der die Österreicher in die gegnersiche Hälfte trug. Daraufhin versuchte Gross tief zu gehen, aber die Coverage bei Ponce de Leon war makellos: Koki Kato fing seine zweite Interception. Das japanische RB-Kommitee übernahm daraufhin wieder das Ruder, und die Japaner fingen auch langsam an, mit Play Action den Pass suchen. Eine Pass Interference von Kinoshita gegen Christoph Putz bei 3rd Down stoppte aber den Drive. Österreich setzte daraufhin primär aufs mittellange Passspiel, da im Laufspiel nicht viel zu holen war. Aber wie schon in Hälfte eins stockte die Offense in der gegnerischen Hälfte. Die Japaner wurden daraufhin auch immer passlastiger, und nur ein toller Scramble von Takata hielt den Drive tief in der eigenen Hälfte am Leben. Drei Versuche später, bei 3rd & 10, ging Takata ganz tief auf Kinoshita und fand ihn in der österreichischen Hälfte für eine 52 Yards Completion.

4th QUARTER:
Der Drive stockte aber in der Redzone und ein vergebenes FG hielt die Österreicher im Spiel. Aber ein schnelles three and out und ein schlechter Punt von Kramberger dämpften die Comebackhoffnungen schnell. Die Japaner kehrten mit neuem QB Minoru Tono zum Lauf und zur Ball- und Zeitkontrolle zurück. Ein überraschender Pass auf Shoei Hasegawa (der daraufhin mit Beinbruch raus musste) brachte die Japaner zum 1st & Goal, und aus 7 Yards erlief Sueyoshi seinen zweiten TD zum spielentscheidenden 6:24. Drei Versuche später punteten die Österreicher bei 4th & 9 und 6 Minuten vor Ende, und die Japaner liefen die Uhr aus.
World Championships 2011
Austria vs. Japan 6:24

(0:0/6:17/0:0/0:7)
Juli 9th | 3pm CET
UPC Arena | Graz
»Game Stats«

Full Game Video:

Video Highlights:

SYNOPSIS:
Ein athletisches Mismatch, keine Frage. Aber fangen wir bei den positiven Eindrücken an: Die Defense war ja okay, Florian Hueter war wie schon in der Austrian Bowl fast immer am Ball, und man erlaubte effektiv 20 Punkte mit generell sehr schlechter Drivestartposition. Die restlichen 4 muss man den Special Teams zuschreiben, die das Fake-FG nicht überrissen, und overall sehr besorgniserregend aussahen. Die Österreichische Offense hingegen ist das wirklich Sorgenkind des Spiels. Andrej Kliman fehlt, gewaltig, weil durch ihn Vielfalt im Laufspiel verloren ging, was den kurzen und mittleren Pass erzwang, wo Gross in Kollaboration mit stellenweise erschreckend unkreativem Playcalling seine Fehler beging. Die Japaner waren spritzig, kreativ und behielten immer die Ruhe. Als verdienter und erwarteter Sieger sind sie somit eindeutig der Gruppenfavorit.

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