Der Gegner der Österreicher heisst Finnland, welches am Samstag Schweden im ersten Halbfinale besiegt hat. Geplant ist das EM Finale für das letzte Oktober Wochenende. Ort und Zeitpunkt stehen noch nicht fest. Sowohl der finnische Verband SAJL als auch der österreichische AFBÖ können sich für die Austragung bewerben.

Das Spiel

Nach einem starken Return des Kicksoffs der Italiener durch Vincent Müller, forcierte und etablierte Österreich zunächst das Laufspiel über Anton und Florian Wegan. Danach stockte die Offense kurz beim Pass-Spiel, ein 4&11 auf Florian Bierbaumer hielt den Drive am Leben, der mit einem Rushing Touchdown von Tobias Bonatti zum 7:0 abgeschlossen wurde (PAT Arno Schwarz).

Italien verließ sich auf sein Passspiel durch Luke Zahradka, doch die Receiver, darunter auch Jordan Bouah, ließen seine Bälle allesamt fallen. Ein Fehler beim Punt brachte Österreich in aussichtsreicher Feldposition zurück aufs Feld. Italien wirkte in der Offense alles andere als eingespielt und abgestimmt. Kurz danach stand es schon 14:0, als Yannick Mayr die Endzone der Azzurri besuchte (PAT Arno Schwarz).

Die Vorbereitung Italiens auf das Spiel war offenbar kurz. Die Drops der Gäste gingen weiter, wieder hatte Ivan Giuliani beim Puntversuch riesige Probleme, Österreich begann an Italiens 40. Zumindest die Defense Italiens kam dann langsam ins Spiel, verhinderte weitere Punkte und hätte beinahe auch gescored. Statt einem Pick 6 von Marco Taddia verlor er den Ball an Österreichs 20 Yards Linie – an QB Alex Thury.

Italien blieb seiner offensiven Linie treu und auch die Special Teams funktionierten überhaupt nicht. Für Österreich war in der ersten Hälfte noch ein Fieldgoal von Arno Schwarz zum 17:0 drinnen.

Einer von elf

Nach 11 Pässen, von denen mehr als die Hälfte gut gefangen hätten werden können, gab es vier Minuten vor Halbzeit die erste Completion von Italiens Spielmacher Luke Zahradka. Natürlich auf Bouah. Danach packte Zahradka die Cannelloni aus. Mit Gewalt ging es aber nicht, aber ein Shovel auf Jordan Bouah brachte Italien dann erstmals in Scoring Range. Und tatsächlich kamen die Gäste kurz vor Ende zu den ersten Punkten. Tommaso Finadri mit dem 2 Yards Catch zum 17:7 (PAT Ivan Giuliani) Halbzeitstand.

Die zweite Hälfte begann mit der Offense Italiens. Am Charakter änderte sich wenig. Die kurzen Pässe kamen zwar an, die Defense von DC Chris Calaycay, der quasi gegen seinen Top Receiver in Wien (Bouah) coachte, war darauf aber gut eingestellt. Neu war, dass nach dem 3 & Out der Punt für Italien funktionierte.

Österreich blieb dem Laufspiel treu und das funktionierte auch.

Allerdings konnte der Drive nicht mit Punkten abgeschlossen werden, ein Fieldgoalversuch misslang, als sich das dritte Viertel bereits dem Ende zuneigte. Die Defense Österreichs eroberte ein Fumble von RB Michael Gentili an der eigenen 31 und es blieb beim letzten Seitenwechsel ein 2-Score-Game.

Die zweite Halbzeit war von starken Defenses auf beiden Seiten geprägt. Österreich musste nach dem vergebenen Field Goal punten, ein Sack von Noel Swancar an Zahradka leitete aber ein Turnover On Downs Italiens ein. Die Uhr lief und sie lief für Team Austria. Das allerdings offensiv auch nicht mehr in die Gänge kam. Ein weiterer Punt brachte acht Minuten vor Ende Italiens Offense aufs Feld.

Doch wieder war Österreichs Defense zur Stelle, die erneut einen Fumble, dieses Mal von Gabriel de Moura Piola bei einem Hurdle Versuch, durch Patrick Pilger sichern konnten. Die Chance für Österreich den Deckel drauf zu machen. Und den knallte Florian Bierbaumer nach einem Pass von Alex Thury auf den Top – 24:7 (PAT Arno Schwarz) und die Pasta war al dente.

Die Versuche Italiens zurück ins Spiel zu finden blieben auch am Ende des Spiels fruchtlos. Österreich übernahm 3 Minuten vor Ende das Spiels wieder das Ballrecht, nahm den Gästen ihre Timeouts weg und Zeit von der Uhr. Italien bekam den Ball mit 3 Scores Rückstand dann bei 1:31 zurück – Missione impossibile, wie der Römer sagt. Trotz der Aussichtslosigkeit raffte sich Italien auf. Die Connection Zahradka-Bouah klappte zum ersten Mal tief und es stand 24:14 (PAT Ivan Giuliani). Der anschließende Onside-Kick landete in den Armen Österreichs, die das Spiel zum sieg abknien konnte.

Die AFBÖ Equipe steht damit zum dritten Mal nach 2014 und 2018 im Finale der Football Europameisterschaft,

Stimmen zum Spiel

Max Sommer, Head Coach Team Austria: „Es war schon das Spiel, das wir uns erwartet haben. Es ist heute sicherlich nicht alles aufgegangen. Hut ab an Italien, sie haben unseren Lauf gut verteidigt. Trotzdem haben wir 24 Punkte aufs Board gebracht. Unsere Defense hat hinten so smart gespielt und das Spiel nach Hause gespielt. Mir ist noch gar nicht ganz bewusst, was der Einzug in das WM-Finale jetzt heißt. Unser Traum ist am Leben. Wenn wir zuhause spielen, wird die Bude brennen.“

Davide Giuliano, Head Coach Team Italy: „Österreich hat ein sehr starkes Spiel gespielt. Wir haben nicht executet, wie wir es sollten. So können wir das dann gegen Österreich nicht gewinnen. Wir haben nicht nachgelassen, haben nicht aufgehört zu kämpfen, aber es hat nicht gereicht.“

Alexander Thury, Quarterback Team Austria: „Es war das erwartet harte Spiel, beide Teams wollten ins EM-Finale. Über vier Viertel waren wir die bessere Mannschaft, auch wenn nicht alles funktioniert hat. Jetzt nutzen wir die Zeit bis zum Finale optimal und dann holen wir uns die Goldene!“

Leon Balogh, D-Liner Team Austria: „Ein Team besteht aus vielen Parts, nicht nur aus der Defense. Wir haben gemeinsam gewonnen. Jetzt gehts weiter ins Finale. Für viele der Mannschaft ist es was Neues, im Finale zu stehen. Wir freuen uns darauf.“

Tobias Bonatti, Running Back Team Austria: „Wir haben ein solides Spiel gespielt, haben den Ball gut bewegt und das gemacht, was nötig war. 2018 stand ich schon im EM-Finale, damals gegen Frankreich in Finnland. Wenn wir mit ehemaligen Spielern sprechen, die zum Beispiel beim EM-Finale 2014 dabei waren, sagen sie uns immer, wir sollen den Titel heimbringen. Das wäre riesig!“

Florian Bierbaumer, Wide Receiver Team Austria: „Das Teamgefüge bei uns ist super. Wir spielen füreinander. So gewinnt man Spiele – zusammen, nicht alleine. Jetzt wollen wir den Titel und wir werden alles dafür geben!“

IFAF EM Halbfinale

Österreich vs. Italien 24:14
(14:0/3:7/0:0/7:7)
SO 6. August 2023 17:00 Uhr · Tivoli Stadion Innsbruck, 2.732

Scores:

Österreich
Touchdowns: Tobias Bonatti, Yannick Mayr, Florian Bierbaumer
Extrapunkte: Arno Schwarz (3)
Fieldgoal: Arno Schwarz

Italien
Touchdown: Tommaso Finadri, Jordan Bouah
Extrapunkt: Ivan Giuliani (2)


Finnland zum 10. Mal im Finale

Gegner der Österreicher im Finale ist Finnland, welches sich im zweiten Halbfinale am Samstag in Vantaa vor 797 Zuschauer:innen mit 33:14 gegen Schweden durchsetzen konnte. Der fünffache Europameister steht damit zum zehnten Mal in der Geschichte in einem EM-Finale.

„Wir waren sehr gut vorbereitet, daher haben wir auch gewonnen. Nach der Pause haben wir etwas den Faden verloren, haben aber rasch ins Spiel zurück gefunden. Unsere Special Teams waren herausragend, was enorm wichtig war in der Partie. Ich bin aber auch mit der Defense sehr zufrieden und unsere Offense konnte das umsetzten, was wir uns erhofft haben.“, so Finnlands Cheftrainer Mikko Koikkalainen.

Finnland vs. Schweden 33:14
(6:0/13:0/0:7/14:7)
SA 5. August 2023 · Vantaa Finnland, 797

EM Finale

Österreich vs. Finnland
TBA · TBA

Spiel um Platz 3

Italien vs. Schweden
TBA vs. TBA


Ewiger Medaillenspiegel der American Football Europameisterschaften
Platz Land Gold Silber Bronze
1. Finnland 5 4 3
2. Deutschland 3 3 4
3. Italien 3 3 1
4. Großbritannien 2 0 1
5. Schweden 1 2 1
6. Frankreich 1 1 1
7. Österreich 0 2 2
8. Niederlande 0 0 1
8. Ukraine 0 0 1
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VEU
VEU
7. August 2023 14:46

War ein schönes Spiel!

@ FA:

Wäre cool wenn es bald ein paar Infos über Finnland geben würde. Danke