Österreichs organisierter Sport habe die Vorgaben der Regierung im Kampf gegen das Corona-Virus nicht nur rasch umgesetzt, sondern teilweise sogar vorweggenommen. Er hat damit seinen Beitrag dazu geleistet, dass das österreichische Gesundheitssystem die Krankheit aktuell im Griff hat. Nach Ostern müssen nun aber auch Österreichs Sportvereine in Etappen wieder aufgesperrt werden. Das meint die Bundessportorganisation in einer Aussendung.

„So wie Österreichs Unternehmen nun nach Ostern wieder schrittweise in den Arbeitsmodus übergeführt werden sollen, müssen nun aber auch Österreichs Sportvereine in Etappen wieder aufgesperrt werden. Bitte vergessen wir nicht, dass der Sport auch ein Wirtschaftsmotor ist. Von dessen Leistung sinddirekt und indirekt rund 330.000 Arbeitsplätze abhängen.“ Dieser sei allerdings durch die getroffenen Maßnahmen zum Stillstand gekommen, so Niessl.

Niessl weiter: „Da der gesamte Sportbetrieb in Österreichs Sportvereinen stillgelegt und sämtliche Veranstaltungen im Sport abgesagt werden mussten, wurden die Einnahmen –  bei gleichzeitig weiterlaufenden Fixkosten – von einem Tag auf den anderen praktisch auf null gesetzt. Existenzbedrohende wirtschaftliche Schäden – für gemeinnützige Sportvereine jeder Größe sowie den Profisport sind die Folge. Die von Sport Austria auch für gemeinnützige Vereine erreichte Kurzarbeit half, die Auswirkungen abzufedern. Das von Sport Austria geforderte Kraftpaket über mindestens 100 Millionen Euro Soforthilfe soll helfen, Österreichs Vereine wieder auf die Beine zu bringen.“

Sport Austria will 100-Millionen-Hilfspaket

Sportstätten in Etappen öffnen

Nun aber müsse der nächste Schritt gesetzt werden und eine „Wiederaufsperrung“ des Sports erfolgen. Niessl: „Um die Schäden möglichst in Grenzen zu halten, ist es jetzt notwendig, die Sportstätten in Etappen zu öffnen, Trainings zu ermöglichen und eventuell auch Meisterschaften unter Ausschluss der Öffentlichkeit oder auch in den Sommermonaten zu Ende zu spielen.“ Diesbezügliche Überlegungen hat Sport Austria dem Sportministerium diese Woche übermittelt.

„Schon in der Woche nach Ostern könnten Freianlagen wie Golf- und Tennisplätze öffnen und generell Sportarten, die über keinen direkten Körperkontakt verfügen, den Betrieb wieder aufnehmen. Natürlich unter Vorgabe von klar definierten Sicherheitsregeln, die bei nicht Einhaltung zu einer sofortigen Sperre führen sollten.“

„Gleichzeitig“, so Österreichs Sportpräsident weiter, „sollten Spitzensportler die Möglichkeit erhalten, ihr Training wieder durchführen zu können. Am Beispiel Deutschlands sieht man, dass auch der Mannschaftssport wieder – in Kleingruppen – trainieren könnte. Wobei auch in diesem Bereich eine entsprechende Kontrolle stattfinden muss.“

Wettbewerbe schon im Juni ohne Zuseher

Weiters spricht sich Niessl dafür aus, dass Wettbewerbe bzw. Meisterschaften auch schon im Juni unter Ausschluss der Öffentlichkeit durchgeführt werden dürfen. Nach dem bis 30. Juni dauernden Veranstaltungsverbot soll es dann ab Juli erlaubt sein, bei Maskenpflicht mit stark reduzierter Zuseherzahl Wettkämpfe abzuhalten. „Vor allem im Freiluftsport sollten Entscheidungen auf dem grünen Rasen und nicht auf dem grünen Tisch ermöglicht werden“. Er verweist darauf, dass die deutsche Fußball-Bundesliga schon Anfang Mai wieder gestartet werden könnte.

Niessl: „Klar im Fokus muss aber stehen, dass bei allen Schritten zur ‚Wiederaufsperrung‘ des Sports auf Maßnahmen zur Eindämmung des Virus geachtet werden muss. In der aktuellen Situation ist es jedenfalls auch für die Bevölkerung wichtig, den Sportbetrieb wieder hochzufahren. Sport fördert die Gesundheit im Allgemeinen und stärkt das Immunsystem im Speziellen. Wir brauchen ihn mehr denn je.“

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