Wo viel Mittelmaß regiert, sind die Teams nicht weit voneinander entfernt – und untereinander ähnlicher als so manche glauben. Was für Spannung, wie auch für Fragen sorgen kann.

  • Hilft es einer fast schon BeckGrossmanschen-QB-Situation in Arizona, wenn eine der schlechtesten Lines der Liga einen der schlechtesten RT-turned-LTs der Liga für die ganze Saison verliert? Kann sich noch wer erinnern, wann Arizona einen Erst-, Zweit- oder Drittrundenpick in besagte Line investiert hat? (Antwort: 2007. Und ja, es war natürlich jener besagte RT-turned-LT, welcher…) Und wie lange wird Ryan Lindley in diesem Chaos keine Chance erhalten seine Upside zu erforschen?
  • Wie sehr waren die Rams 2011 ein Opfer von einem verrückt harten Schedule, einer noch verrückteren Anzahl an Verletzungen und einem unfähigen GM/Head Coach-Gespann? Wie sehr wird eine potentiell gute (wenn gesunde) Defense, die die 5 besten Spieler behalten hat und im generellen Neuaufbau an den anderen 6 Positionen durch und durch verbessert wurde, leiden unter einem derzeit noch fehlenden Coordinator? Und was zum Geier macht Vernon Gholston plötzlich hier? (Moment.)
  • Ist das Plexiglas in San Francisco halbvoll oder halbleer? Kann HC Jim Harbaugh neue, kreative Wege finden, mit Köpfchen und Mut spielerische Fragezeichen in der Offense zu maskieren? Und wie geht das Team damit um, erstmals seit fast 10 Jahren klarer Divisionsfavorit zu sein?
  • Ist Bruce Irvin als situational pass rusher den 15. Pick auf eine ähnliche Weise wert, wie Aldon Smith letztes Jahr den 7. rechtfertigte? Ist Russell Wilson kleiner oder größer als Drew Brees? Und wenn wir schon bei so vielen Vergleichen sind… sind die Seahawks als ein Hybrid aus allen anderen NFC West Teams – die QB-Frage, der Verletzungsreichtum und die Verrücktheit des Head Coaches  – eventuell die tatsächliche Superheldentruppe der Division?
Die meisten dieser Fragen werden erst im Februar beantwortet werden können. Als Unterlage und Ausgangspunkt zum Mitverfolgen für die kommende Saison, hier also ein Blick auf die NFC West von Rupert Hitzenberger und Simon Traxl.

Arizona Cardinals

Letztes Jahr haben die Cardinals 1-6 begonnen und 8-8 abgeschlossen, zumindest die zweite Saisonhälfte war zufriedenstellend. Aber irgendwie geht es seit dem Abgang von Kurt Warner kaum aufwärts. Zur Offense der Cardinals kann man 2 Zitate angeben die die Situation gut beschreiben:
1. „It`s a Quarterback driven League“
2. „If you have two Quarterbacks, you have no Quarterback”
Das soll heißen, dass die Cardinals zwar Kevin Kolb vor der Saison 2011 ertradet haben, eingeschlagen hat er aber nicht. Es könnte sogar sein, dass der ehemalige FCS (Fordham?!) QB und 5th-Round-Draftpick John Skelton wieder Starter sein wird. Mich würde es aber nicht verwundern wenn ein ganz anderer QB 2014 die Snaps entgegennehmen wird. Der Leidtragende dieser suboptimalen QB Situation ist Star-WR Larry Fitzgerald. Um ihn ein wenig aus der Doppel- und Dreifachdeckung zu lösen, wurde der sehr talentierte Michael Floyd in Runde 1 gedraftet, es wird aber vermutet, dass dieser noch einige Zeit braucht um sich zu akklimatisieren. Die Runningbacks, oder auch bekannt als die „wandelnden Knieprobleme“ Chris Wells und Ryan Williams, werden es schwer haben hinter der bestenfalls mittelmäßigen Offense-Line zu brillieren. Bei den Tight Ends wird man sowohl Rob Housler, Jeff King als auch Veteran Todd Heap sehen, besondere Highlights im Passspiel würde ich aber nicht erwarten.
Die beiden 3-4 Defense Ends Calais Campbell und Darnell Dockett gehören zu den besseren ihrer Zunft, an NT Dan Williams scheiden sich aber die Geister, bis jetzt ist er eher eine Enttäuschung. Er könnte heuer aber Grundstein einer sehr soliden Rundefense sein, die sich schon Ende der letzten Saison zu Wort gemeldet hat. Hinter der D-Line haben sich Daryl Washington und Paris Lenon etabliert, flankiert werden diese beiden von den jungen Rushlinebackern Sam Acho und O’Brien Schofield. Diese Front 7 ist nicht zu unterschätzen, immerhin war sie eine der besten Defenses 2011 bei Third Downs. Im Backfield wird Vorjahresrookie Patrick Peterson einen CB Spot übernehmen, es wird interessant zu beobachten  sein, ob er seine Rookiefehler verringern kann (seine Returns trüben die Sicht ein wenig, er ist noch kein besonders starker CB). Der zweite CB-Posten ist noch komplett offen, was nicht unbedingt für die Qualität der Bewerber spricht. Die beiden Safeties SS Adrian Wilson und FS Kerry Rhodes sind mit erfahrenen Spielern gut besetzt, man muss aber hoffen dass Rhodes fit bleibt.
Kickeroldie Jay Feeley (36) und Punter Dave Zastudil (34) sind solide und produzieren schon lange auch Zahlen auf einem hohen Niveau, aber auch sie haben ein „Ablaufdatum“. Im Returngame sind die Cardinals herausragend besetzt. Puntreturner Patrick Peterson scorte voriges Jahr 4 Mal, und LaRod Stephens-Howling konnte trotz der regelbedingt vermehrten Touchbacks immer gute Yards bei Kickreturns machen. (RH)

St. Louis Rams

Seit 2005 gab es in St. Louis 4 Headcoaches (Vitt, Linehan, Haslett, Spangnuolo) mit einem gemeinsamen Record von 27-80 Siegen. Der nächste, der sich am gesunkenen Schiff versuchen darf, war gleichzeitig auch die heißeste Aktie am Coaches-Markt in der vergangenen Offseason: Jeff Fisher. Warum sich Fisher für die Rams entschieden hat, weiß man nicht genau, aber vermutlich liegt es an QB Sam Bradford, der die Rams von den anderen Teams am Bodensatz der Liga unterscheidet.
Die Offense steht und fällt wie immer mit dem QB-Play, und hier sieht sich der geprügelte Bradford seinem dritten Offense Coordinator in 3 Jahren gegenüber: Brian Schottenheimer. Dass Bradford das Zeug hat in der Liga zu bestehen, hat er in seiner Rookiesaison gezeigt, seither wird er aber sowohl von seiner Offense-Line als auch von seinem Receiving-Corps im Stich gelassen.
Das einzige Glück in dieser Offense ist, dass RB Steven Jackson auch noch im Backfield steht. Jackson, ein Top-RB, der das Pech hatte zur falschen Zeit am falschen Ort gelandet zu sein, ist es mit zu verdanken, dass das Team nicht öfter in den letzten Jahren an #1 gepickt hat. Erstmals seit Jahren wurde auch ein entsprechender RB-Backup gedraftet: Isaiah Pead, bei dem Fisher wohl hofft, dass er den langsam alternden Jackson in 1-2 Jahren als Feature-Back beerben kann.
Das große Fragezeichen seit Mike Martz‘ Abgang bleibt die Offense-Line. Zwar wurde Probowl-Center Scott Wells verpflichtet, OT Barry Richardson geholt und OG Rokevious Watkins gedraftet, jedoch ist fraglich, ob die Line 2012 wesentlich besser als 2011 abschneiden wird. Vor allem wird das von den beiden Tackles Wayne Hunter und Rodger Saffold abhängen, die Sam Bradford „am Leben“ halten müssen.
Der einzige gesetzte WR ist Danny Amendola, Typ: „Wes Welker für Arme“. Einen einigermaßen sicheren Job hat auch Brandon Gibson. Überaschend wurde mit Pick #33 im heurigen Draft Brian Quick, ein FCS-Widereceiver, gedraftet. An ihm und 4th Round Pick Chris Givens wird es liegen, ob am Ende des Jahres, die Reciever Unit mal nicht zu den schlechtesten der Liga gehören wird. Vor dem dritten Preseason-Spiel war noch komplett offen, wer der aktuellen WRs am Ende überhaupt einen Spot am finalen 53 Mann Roster haben wird, am ehesten wohl noch Austin Pettis, Greg Salas, und Free Agent Zugang Steve Smith. Bei den Tight Ends wird auf die Weiterentwicklung von Lance Kendricks gehofft, allzuviel Talent ist neben ihm aber nicht vorhanden.
Vor allem gegen Insideruns konnte die Rams Defense 2011 wenig ausrichten, so war ein DT in Draftrunde 1 sicher eine gute Wahl. Ob mit Michael Brockers, ein redshirted Sophomore (nur 2 Jahre Spieler im College), die richtige Option gewählt wurde, wird sich erst rausstellen. Angeführt wird die Defense Line von Chris Long, der trotz 13 Sacks 2011 wohl in der Liga immer noch unter dem Radar schwimmt. Zum Glück für die Rams hat er seinen Vertrag bis zum Ende der Saison 2016 verlängert. Ihm gegenüber steht der erste Rams Pick 2011 Robert Quinn, von dem viel erwartet wird. Die beiden Defense Tackle Positionen werden mit Brockers und Free Agent Neuzugang Kendall Langford komplett neu besetzt sein, was sicherlich ein Fortschritt ist.
Hinter der Defense Line macht MLB James Laurinaitis die Schotten dicht, er ist seit Jahren neben Long einer der wenigen Lichtblicke in der Rams Defense, auch sein Vertrag wird in baldiger Zukunft verlängert werden. Die Fragen nach verlässlichen Outsidelinebacken, sollen die 3 Neuzugänge Jo-Lonn Dunbar, Mario Haggans und Rocky McIntosh beantworten, keine Namen die einen Ramsfan sorglos schlafen lassen.
Eins hat das neue Frontoffice um Jeff Fisher schon verstanden, die Cornerbackpositionen waren 2011 nicht einfach nur schlecht besetzt, nein, sogar außerordentlich mies, wobei dabei auch der Verletzungsteufel seinen Anteil hatte. Hier wurde mit dem großen Geldbeutel gewedelt und Cortland Finnegan verpflichtet. Der andere CB-Posten wird wohl von Rookie Janoris Jenkins besetzt werden, einem außerordentlich talentierten Spieler mit großen Problemen abseits des Feldes. Wenn Jenkins sein Leben in den Griff bekommt, könnte innerhalb nur einer Offseason die CB-Position zu einer der Stärken der Rams-Defense werden. Als Free Safety ist Quintin Mikell  gesetzt, ein solider Performer der seinen Vorschusslorbeeren noch nicht ganz gerecht wurde. Strong Safety wird auch heuer wieder Darian Stewart spielen, einige Experten geben ihm die Chance ein Breakout-Jahr zu haben, weil er sowohl in der Box als auch in der Coverage gute Ansätze gezeigt hat. 
Die Rams werden diese Saison mit neuen Gesichter auf der Position des Punters und des Kickers bestreiten. Punter wird Johnny Hekker sein, ein nicht gedrafteter Free Agent, der die Coaches in der Offseason überzeugt hat. Kicker wird Greg Zuerlein, ein Sechstrundenpick aus einer lokalen Universität, den die Rams schon länger im Auge hatten. Zuerlein, der Gerüchten zufolge 70+ yard Fieldgoals im Training trifft, wird Josh Brown ersetzen, der direkt nach dem Draft entlassen wurde. Als Returner werden wahrscheinlich Pead und Amendola zum Einsatz kommen, solide aber kaum spektakulär. Da auch der Specialteam Coordinator neu ist, kann man nur hoffen dass die Coverageteams den guten Trend zum Ende der letzten Saison fortsetzen können. (RH)

San Francisco 49ers

Die Vorzeichen der letzten Saison in San Francisco: Coach mit heruntergelassener Hose wird entlassen, ein College Coach wird als Head Coach geholt. Der bringt seine beiden Koordinatoren vom College mit und holt sich mit Brad Seely einen alten Hasen als Assistent Head Coach und Special Teams Verantwortlichen. Als Quarterback wünscht er sich Alex „The Bust“ Smith, kann ihn aber weder unter Vertrag nehmen noch ihm das Offense-System beibringen, weil es ja diesen Lockout gibt. Am Ende der Saison steht ein 13-3 Record, die Dominanz der NFC-West, eine Overtime-Niederlage kurz vor der Superbowl und zumindest ein ratloses Gesicht: „Was zum Teufel?“
Aber gut, letztes Jahr ist letztes Jahr. Die San Francisco 49ers sind im Wellental der Erwartungen wieder oben angelangt. Es ist beinahe nicht mehr Wert auf einen Superbowl Sieg zu tippen, da ihre Quoten niedriger als ihre Interception-Rate aus der letzten Saison sind. Nicht alle reiten diese Welle und sehen die 49ers am Plexiglas-Boden der Tatsachen zurück. Der geneigte Leser darf selbst entscheiden, zu Adventure-Sport wird er von uns jedenfalls nicht gezwungen.
Mike Singletary wollte immer, dass sein Team „physical“ mit einem F spielt. Mit Jim Harbaugh und seinem Offensive Coordinator Greg Roman haben die Niners das auch gemacht. Den Run etablieren, Defensive Liner als Blocker einsetzen, Wide Receiver als Decoys und der Pass geht in Richtung Tight Ends. Das wird heuer nicht anders, auch wenn in der Offseason quasi ausschließlich die Offense adressiert wurde. Man darf gespannt sein, ob man einen Unterschied in Punkto Speed erkennt. Die Neuen wie LaMichael James, Mario Manningham, A.J. Jenkins und den Berichten zufolge immer noch Randy Moss zählen zu den schnellsten Spielern des Teams. OC Roman wird weiterhin verschiedenste Formationen und Variantenreichtum zeigen, aber deswegen noch lange keine high-risk Offense forcieren. San Francisco hofft der 3rd Down Seuche Herr zu werden und das absichtlich aufgerissene Right Guard Loch stopfen zu können. Adam Snyder und Chilo Rachal wurde kein neuer Vertrag angeboten. Aktuell sieht es so aus, dass das Loch entweder ein Großer (Alex Boone, 6‘7) oder ein Breiter (Leonard Davis, >350lbs) zu schließen versucht. Jedenfalls wird es notwendig sein, in der Offensive Line mehr Konsistenz zu zeigen – an dieser Stelle sei Right Tackle Anthony Davis gegrüßt.
Hinter der Offensive Line versucht man 49ers-All-Time-Rushing-Leader Frank Gore zu entlasten. Kendall Hunter außen, Brandon Jacobs innen (weit weg von der Sideline) und LaMichael James tbd kämpfen um Spielzeit. Ob davon ausreichend vorhanden ist, entscheidet wohl die 3rd Down Performance. Und die Defense.
Der verdanken die 49ers verdanken ihre großartige Saison nämlich zum größten Teil. Unglaubliche Turnover-Zahlen, der erste erhaltene Rushing-TD erst kurz vor Ende der Regular Season und insgesamt eine F (wie Fysical) Performance machten sie zu einer der besten Units (fünf All-Pros) des vergangenen Jahres. Das Front Office hat alle Hebel in Bewegung gesetzt, und alle zwölf Starter der Unit (11 + Aldon Smith) sind auch 2012 wieder in San Francisco. Sophomore Aldon Smith darf dank seiner 14,5 Sacks nun noch öfter am Feld stehen und sich auch in der Coverage versuchen. Sein Spielgefährte Justin Smith hat unzählige Big Plays gezeigt und zieht das Team mit seinen 34 Lenzen lautstark mit. Er weiß, dass seine Zeit ausläuft. Hinter ihm stehen Patrick Willis und NaVorro Bowman, da ist kein Leistungsabfall zu erwarten. Nicht ganz so sicher kann man sich in der Secondary sein. Aber bei der Run Defense auch kein Wunder, dass gegen die Niners viel gepasst wurde. Wenn die Defense eine Schwachstelle hat, ist es das inkonsistente Play von Dashon Goldson und Co. Die personellen Veränderungen sind ignorierbar. Defensive Coordinator Vic Fangio ist sich sicher, dass seine Unit noch besser spielen wird, ob das Ergebnis auch am Papier sichtbar sein wird (Interceptions, Fumbles, etc), stellt er aber in Frage.
Die San Francisco 49ers haben auch eindrücklich bewiesen, wie wertvoll die dritte Seite des Balles ist. Das Team hat den Field Position Battle dank der Tony Montana Squad und den kickenden Kollegen Andy Lee und David Akers konsequent für sich entschieden. Akers hat mehr Field Goals verwandelt, als er zählen kan,n und Lee bleibt auf Bay Area Punting Niveau. Die oben erwähnte Squad ist nun ein besonderer Fall. Tony Montana hat nichts mit dem einzig wahren Joe Cool zu tun. Die Coverage und Return Teams haben sich das so benannte Lied zur Hymne gemacht, tanzen vor Anpfiff danach und stürmen erfolgreich ins Verderben. Bekanntestes Mitglied war Blake Costanzo, erfolgreichstes C.J. Spillman. Nur Zweiterer wurde weiterverpflichtet. Mit Ted Ginn hat man einen Returner im oberen Drittel der NFL. Sein Backup Kyle Williams wurde intern sicher übers böse Knie gelegt und bangt jetzt um seinen Platz. (ST)

Seattle Seahawks

Nicht nur die neuen Jerseys mit der Farbe "Action Green" erzeugen die Assoziation aus Seattle und Comics. Man kann Pete Carroll vieles vorwerfen, aber Normalität sicher nicht. Er mag seltsame Spielsysteme, unschuldige Spieler, zu große Spieler, zu kleine Spieler, zu böse Spieler und wahrscheinlich auch zu dicke. Im Zweifel lässt er sie sogar vom Hubschrauber bringen oder holt sich Will Ferrell als Superheld zum Training. Schon in seiner USC-Zeit hat Pinky Carroll der Welt bewiesen, dass seine andere Herangehensweise genau sein Plan und sein Erfolgsgeheimnis sind. Der Divisionssieg scheint jedenfalls greifbar.
Die sonst so unbedeutenden Preseason-Games haben klar gezeigt, wer Petes Weltbeherrschungsplan in der Offense umsetzen wird. Mit Matt Flynn, Russell Wilson und Tavaris Jackson hatte er drei mögliche Kandidaten zur Verfügung. Jackson wurde nach Buffalo verfrachtet und Flynn darf das tun, was er auch in Green Bay getan hat. Mit Wilson steht ein Rookie in den Start-Löchern, der (fast) alles Notwendige hat: Intelligenz, Athletik, Technik. Leadership und unbändigen Siegerwillen. An der Größe fehlt es ihm. Rund um dieses Rookie-Fragezeichen muss Batman Carroll aber noch einige Riddles beantworten: Wer wird laufen, während Marshawn Lynch Skittles an der Sideline futtert und wer wird die Bälle an den äußeren Receiver-Positionen fangen. Mit dem im letzten Draft übersehenen Doug Baldwin ist der Slot gut besetzt. Die Offensive Line braucht allerdings noch einen Zaubertrank, sonst droht wieder ein Verletzungs-Seuchen-Jahr. Mit all diesen Fragezeichen ist wenig überraschend noch nicht ganz klar, welches Gesicht Darrell Bevells Unit zeigen wird. Letztes Jahr fanden sie über den Lauf ins Spiel. Aber wer weiß, vielleicht sehen wir dieses Jahr wie Wilson das Team zu Incredibles macht.
In der Defense ist das Bild etwas klarer. Vorne vollschlank, außen groß und hinten mit Hammer und Fangnetz. Alle gemeinsam haben sie einen „Chip on the shoulder“. Zum Beispiel der eine Cornerback: Brandon Browner. Alle bis auf ein Team sehen ihn als zu groß und zu steif an. Er straft alle Lügen, spielt gemeinsam mit dem anderen großen, vergessenen Rookie aus Stanford Richard Sherman eine sehr gute bis grandiose Saison. Man darf gespannt sein, ob der ungewohnte Coverage-Plan zur Mode wird. Earl Thomas und Kim Chancellor brauchen keinen Vergleich mit anderen Superhelden Duos zu scheuen und werden der NFL noch lange Freude (oder Frust?) bereiten.
In der Mitte muss man aber sehr schön zeichnen, um Superkräfte zu erkennen. K.J. Wright und der durch Barrett Ruuds überraschendem Trade nun plötzlich fast schon fixierte Rookie MLB Bobby Wagner sind immerhin mögliche Hoffnungsschimmer. Die Obelix-Truppe um Red Bryant und Chris Clemons war letztes Jahr erfolgreicher als es das öffentliche Radar gezeigt hat. Gespannt darf man sein, wo Bruce Irvin überall zu finden sein. Ist er Elephant, Wide 9, fader Outside Linebacker oder bleibt er am Ende im Team Helikopter sitzen? Aldon Smith lookalike contest machen wir am Ende der Saison, nicht vorher.
2011 war bei den Special Teams viel Licht und auch viel Schatten zu sehen. Mit Michael Robinson und Leon Washington steht und fällt die Performance. Robinson ist der Herz des Coverage und Return Units und stellt sicher, dass Washington seine Athletik nutzen kann. Steven Hauschka und Jon Ryan sind aber beide nicht die Verlässlichkeit in Person, sodass die Unit um Coordinator Brian Schneider wohl wieder ein Jahr voller Suprises erwartet. (ST)
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