In einem Fall erwartet, im anderen in der Deutlichkeit eher überraschend. A schene Leich von Walter H. Reiterer.

‚Es ist schon ein Erfolg, dass wir dieses Playoff spielen können‘, seufzte ein wenig optimistischer Hammers-Obmann Florian Windisch schon vor dem Spiel und strich demonstrativ alle (19) Verletzten und Nichtmitgereisten am Roster durch, bevor er es übergab. 21 Tiroler standen dann aber doch bereit, um auf der schnuckeligen Dorfsportanlage von Maria Lankowitz ihren Mann zu stehen. Nicht viel mehr standen auf der Seite der Stallions, in deren Team Area sich jedoch die Herren Dougherty, Hladich, Hierz, Wechsler und Kamber als ‚Coaches‘ tummelten.

Back in Black – a schene Leich
Eine Überraschung sicherlich, dass die Tiroler an diesem schwülen Nachmittag an dem die Sonne vom Himmel heizte, sich entschlossen hatten in schwarzen Jerseys anzutreten, weil (Zitat Windisch) ‚die Gelben finden alle hässlich.‘ Bisher ist ein solch morbides Verhalten nur von Wienern bekannt. Sterben ist gar nicht so schlimm, wenn man weiß, dass man ein schönes Begräbnis bekommt.

Ein langes Leiden
So geschah was nicht zu verhindern war. Die Sonne legte ihre Wärme in den Jerseys der Hammers gut an, wie der Steirer sein Geld im Bausparverein, 16:00 – Kickoff Stallions – Return Hammers. Ein First Down erspielt, eines durch eine Strafe zugewiesen, gingen die Tiroler 3 & aus. Etwas was sich über vier Vierteln nicht ändern sollte. Die Tiroler blieben stets ein gutes Stück weit weg von der Stallions-Endzone. Im Gegenzug machte der kleine, dafür aber flinke und athletische Runningback Stefan Wernsperger zum 7:0. Die Hengste eroberten ein Fumble der Stallions und erhöhten im zweiten Viertel auf 14:0 mit einem Pass auf Thomas Krienzer.

Mit Leibeskräften stemmte sich die Tiroler Defense gegen die Niederlage und erzielte dabei schöne Etappensiege. Zwei Interceptions (Markus Windisch, Albert Kirchmeyer) gaben Zeugnis davon ab, dass die Weitgereisten sich keinesfalls kampflos ergeben werden. So mussten sich die Stallions mit einem Fieldgoal von Alexander Bernhart mit einem 17:0 zur Pause zufrieden geben – ein Spielstand der auch exakt dem Spielverlauf entsprach. Eine faktisch nicht vorhandene Hammers Offense, Christopher Kniesjki ist viel, aber sicher kein Quarterback, aber eine solide Defense, die Turnovers produzieren und damit den Rückstand in Grenzen halten konnte.

Copy/Paste Hälfte zwei
Beinahe könnte man die zwei Absätze von oben einfach hier seitenverkehrt reinkopieren. Nachdem die Hammers den ersten Stallions-Angriff stoppen konnten, endete der zweite mit einem 41-Yards-Fieldgoal (Bernhart) zum 20:0. Im letzten Spielabschnitt machten die Stallions den Sack dann endgültig zu und ließen keinen Zweifel daran, wer hier als Sieger vom Platz gehen wird. Der zweite Touchdown von Wernsperger (27:0), ein Pass auf Raimund Winkler (33:0) und eine 2-Point-Conversion von Rookie Nikolaus Eder (35:0), läutete noch eine kurze Phase der Gnade (Mercy-Rule) ein.

Unmittelbar nach dem Spiel teilte Headcoach Steve Zundl seiner Mannschaft mit, dass sie im Finale auf die Giants II treffen werden, worauf bei den Spielern spontaner Jubel ausbrach. Ein drittes Kernöl-Derby und das im Finale – einfach perfekt für die Steirer.

Fazit
Eine klare Angelegenheit für die Stallions, deren Defense keine Probleme mit den Tiroler Angriffsbemühungen hatte. Die Hammers zogen sich erhobenen Hauptes aus der Affäre, man kann ihnen nicht den Vorwurf machen nicht alles probiert zu haben. Die Leistung in der Defensive war zeitweise ansprechend.

Stimmen nach dem Spiel

Hammers Obmann Florian Windisch
‚Ich gratuliere den Stallions zum verdienten Einzug in die Challenge Bowl. Sie waren die deutlich bessere Mannschaft heute. Ich bin mit unserer Saison zufrieden. Bis auf die vielen Verletzungen war das ein gutes erstes Jahr. Es tut mir für uns und auch für unsere Gegner leid, dass wir gegen Ende der Saison nicht mehr die Leistungen von Beginn zeigen konnten. Nächste Saison werden wir hoffentlich weniger Verletzte beklagen und dann gewinnen wir auch wieder Spiele.‘

Stallions Headcoach Steve Zundl
‚Ich bin sehr glücklich über den Finaleinzug und möchte meinem Team gratulieren. Das war heute die konzentrierte Leistung, die wir auch benötigt haben. Die Hammers haben sich ordentlich geschlagen und können stolz darauf sein, nie aufgegeben zu haben. Das hört sich immer nach Ausrede an, wenn ein Team von Verletzungspech spricht, aber die hat es heuer echt übel erwischt. Zu feiern gibt es aber nur wenig. Ich möchte, dass mein Team konzentriert bleibt, denn ein Titelgewinn ist jetzt möglich. Die Chancen gegen die Giants II stehen bei 50:50. Danach können wir feiern, egal ob wir gewinnen oder verlieren, denn wir wurden vor der Saison von vielen belächelt und jetzt sind wir im Endspiel. Ich möchte nur jetzt nicht, dass man in Festlaune kommt, weil noch ist ein Finale zu spielen. Für einige unserer Spieler geht es ja im Herbst weiter. Ich bin froh darüber, dass ein Teil des Teams bei den Gladiators in der SELAF mitspielen kann. Eine schöne und gute Erfahrung für sie.‘

Division 2 – Playoff
Styrian Stallions vs. Schwaz Hammers 35:0
(7:0/10:0/3:0/18:0)
17. Juni 07 | 16:00
Sportplatz, Maria Lankowitz
Officials: Ulicny / Fritz / Kreimel / Hölbling / Zwicker / Tadic Z.

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