NFL
  • Für das Heben einer Augenbraue bei Football-USA war am Montag der Offensive Coordinator und O-Line Coach der Budapest Wolves, William Goldenberg, verantwortlich. Der gute Mann wurde von Sports Illustrated Kolumnist Paul Zimmerman, vielen besser als Dr. Z bekannt, im Rahmen seines Mailbags zum E-Mailer der Woche erklärt. Goldenbergs Anliegen dürfte Zimmerman, einem bekennen Fan des gepflegten Spiels an der O-Line, durchaus gelegen gekommen sein. Goldenbergs Blocker richten sich für dessen Geschmack nach dem Snap zu schnell auf, statt die Flucht nach vorne anzutreten (bzw. den Druck anzubringen). Der rüstige 74-Jährige konnte daraufhin mit dem Hinweis aufwarten, dass vor einigen Jahren ein beliebter Drill im Westen Pennsylvanias der Einsatz einer käfigartigen Konstruktion war. Diese hinderte die Spieler am aufrichten und zwang sie so quasi in Richtung Defensive Line. Ob in Budapest zukünftig beim Training solche Gebilde zum Einsatz kommen werden bleibt fraglich. Immerhin vergaß Goldenberg im Zuge seiner E-Mail nicht auf ein Lob in Richtung Invaders und Vikings als er meinte, dass man sich in den Playoffs ’soliden Teams‘ gegenüber sehen würde.
  • Nachzureichen gilt es noch eine äußerst interessante Entwicklung rund um die NFL Europa.

    Der Retortenliga der NFL könnte laut ESPNs John Clayton nach der World Bowl ein jähes Ende blühen. Hinter verschlossenen Türen wird über den Fortbestand der NFL Germany, wie sie auch mancherorts heißt, bereits heftig diskutiert. Das Hauptproblem liegt laut Clayton darin, dass die Euroversion über die letzten Jahre ihren Nimbus als Entwicklungsliga verloren hat. Immer weniger gedraftete Spieler werden noch über den großen Teich geschickt, dafür aber immer mehr nicht gedraftete Athleten. Was einerseits einem deutlichen Qualitätsverlust gleichkommt, drückt andererseits auch die zunehmende Skepsis der NFL-Teams aus. Warum einen potentiellen Roster-Kandidaten nach Europa schicken, wenn er so einen Gutteil des Offseason-Programms verpassen würde? Angesichts solch essentieller Fragen nützen auch die besten Zahlen wenig, wie etwa der neu aufgestellte Zuschauerrekord.

  • Im Zuge der restriktiveren NFL-Maßnahmen gegen wiederholte Gesetzesverstöße wurde die Meldung rund um eine polizeiliche Befragung vom suspendierten Titans CB Pacman Jones ziemlich aufgebauscht. Einige Leute aus seiner Gefolgschaft sollen in eine Schießerei vor einem Strip Club in Las Vegas involviert gewesen sein. Diverse Blitzmeldungen (unter anderem auf Sports Illustrated) sahen durch den Vorfall schon das ultimative Ende von Jones‘ Karriere vorher. Da laut seinem Anwalt Manny Arora aber weder sein Auto noch Jones selbst am Ort des Geschehens war, dürfte der für die komplette 2007er Saison Suspendierte aber nichts zu befürchten haben. Im Gegenteil, denn momentan scheint es so, als ob der 23-Jährige mit den örtlichen Behörden kooperieren will, um so die potentiellen Gesetzesbrecher zu entlarven.
  • Ein tatsächlicher Tatbestand liegt derweil gegen Packers MLB Nick Barnett vor.

    Der 26-Jährige wurde am frühen Sonntagmorgen nach einem Aufruhr in einer örtlichen Diskothek von der Polizei in Gewahrsam genommen. Die Anklage lautet auf Körperverletzung, Barnett befindet sich aber wieder auf freiem Fuß. Die Packers halten sich erst einmal zurück und wollen zuerst mit ihrem Jungstar sprechen, bevor irgendwelche Maßnahmen exekutiert werden. Football-USA hält sie diesbezüglich selbstverständlich auf dem Laufenden.

  • Free Agent-Linebacker LaVar Arrington zog sich am frühen Montagabend bei einem Motorradunfall schwere Verletzungen zu. Der 28-Jährige, der am Mittwoch Geburtstag feiert, verlor die Kontrolle über sein Gefährt und krachte frontal in eine Leitplanke. Klarerweise werden hier Erinnerungen an Ben Roethlisbergers Unfall von vor letztem Jahr wach. Arrington, der im Februar von den New York Giants gecuttet wurde, zog sich dabei mehrere Brüche an den Gliedmaßen zu. Sein Zustand sei stabil, keineswegs lebensgefährlich ließ Agent Carl Poston verlauten.

College Football
  • Eine berührende Gesichte gibt es von Volunteers HC Philipp Fulmer zu berichten. Die Coaching-Legende übernimmt seit kurzem die Schirmherrschaft für die Jason Foundation, eine Initiative die Eltern über das Phänomen der jungendlichen Selbstmorde aufklären soll. Clark Flatt gründete den Verein nachdem sich sein Sohn Jason im Alter von 16 Jahren das Leben nahm, hätte diesen ohne prominente Unterstützung aber nie am (finanziellen) Überleben halten können. Fulmers Engagment dürfte aber nicht von ungefähr kommen. Im Frühjahr 2002 musste er einem seiner Assistant Coaches die Nachricht vom Selbstmord seines Sohnes überbringen.
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