Das Ziel ist klar: Am 13. Oktober 2012 findet in Magdeburg der 34. German Bowl statt. Titelverteidiger Schwäbisch Hall gehört ebenso zum Favoritenkreis wie Kiel Baltic Hurricanes, die im vergangenen Jahr den Unicorns den Vortritt lassen mussten.
Mit einigen Neuerungen startet die GFL-Saison. Nicht nur dass die Liga auf 16 Mannschaften erweitert wurde, erstmals in der Geschichte fallen auch die Interconference-Spiele zwischen den Teams der Nord- und der Südstaffel weg. Nun treffen die Kontrahenten aus der Nord- und der Südgruppe erst in den Playoffs aufeinander.
Die Erweiterung der GFL auf nun 16 Mannschaften fand in den vergangenen zwei Jahren nicht nur Freunde. Durch das Hochziehen von Teams, die sich nicht sportlich für das Football-Oberhaus in Deutschland qualifiziert hatten, wurde eine Verwässerung der sportlichen Leistungen befürchtet. Zumindest im Norden muss man diese Angst nicht haben. Denn hier haben alle acht Teams Chancen, sich für die Playoffs zu qualifizieren.
Klare Favoriten
Die Favoritenrollen scheinen klar verteilt zu sein. In der Nordgruppe gelten die Kiel Baltic Hurricanes erneut als erster Anwärter auf die Meisterschaft, auch wenn Head Coach Patrick Esume zahlreiche Abgänge hinnehmen musste. Neben den Kielern zählen die Düsseldorf Panther und die Lions aus Braunschweig zu den Teams im Norden, die es zu schlagen gilt. Die Raubkatzen vom Rhein profitieren deutlich vom Wegfall der Mönchengladbach Mavericks. Die Stiere hatten sich im vergangenen Jahr als Neuling bis ins Halbfinale gekämpft, sich dabei aber finanziell total übernommen, so dass sie ihre GFL-Lizenz wieder zurückgaben. 
Beim deutschen Rekordmeister aus Braunschweig heuerte bereits in der vergangenen Saison Phil Hickey als Headcoach und General Manager an. Zuvor hatte er in zwei Jahren die Munich Cowboys von einem Abstiegskandidat zu einem Playoff-Teilnehmer geformt. Ähnliches erhoffen sich die Verantwortlichen der Lions nun auch in Braunschweig.
Aber auch die Dresden Monarchs wollen in diesem Jahr endlich den ganz großen Wurf landen und zum ersten Mal in der 20-jährigen Vereinsgeschichte in das deutsche Finale einziehen. Bereits in den letzten Jahren waren die Sachsen mit großen Hoffnungen in die Saison gestartet, um dann spätestens Mitte der Spielzeit auf den Boden der Tatsachen zurückzukehren. Für Headcoach Gary Spielbuehler dürfte es die letzte Saison an der Elbe sein, wenn er wieder den Einzug in die Playoffs verpassen sollte.
Berliner Derby
Mit Spannung werden auch die Duelle der Berlin Adler und der Berlin Rebels erwartet. Schon von je her war die Rivalität der beiden Hauptstadtteams etwas besonderes. Nicht nur, weil sich die Rebels einst von den Adlern abspalteten, sondern auch, weil die Silber-Schwarzen bisher immer im Schatten der Adler standen. Doch auch wenn die Trainer der Rebels zahlreiche Spieler einkauft, darunter auch ein US-Kicker, gelten die Adler, die auch in diesem Jahr auf Sparflamme kochen müssen, als das Team mit der größeren Erfahrung und dürften am Ende der Saison wieder vor den Rebels liegen, die nach einem Jahr Abstinenz kampflos in die GFL zurückgekehrt sind.
Viele neugierige Blicke werden sich auch nach Hamburg und Lübeck richten. Nach vier Jahren Abwesenheit sind die Hamburg Blue Devils wieder in der GFL vertreten. Mit der Verpflichtung von RB Tory Cooper gelang den Hanseaten durchaus ein Überraschungscoup, der für den einen oder anderen Überraschungserfolg sorgen kann. Die Lübeck Cougars, im vergangenen Jahr Tabellendritter der GFL2, betreten dagegen völliges Neuland. Dennoch werden beiden Mannschaften auch Chancen eingeräumt, sich den vierten Tabellenplatz zu erkämpfen – wenn auch nur mit Außenseiterchancen. 
Gefälle Süd
So eng wie in der Nordgruppe die Teams beieinander liegen, es eigentlich alle acht Mannschaften in die Playoffs schaffen könnten, so groß ist die Leistungslücke in der Südgruppe. Denn dort scheinen die Rollen  klarer verteilt zu sein. Den Titel des Süd-Meisters werden die Schwäbisch Hall Unicorns und die Marburg Mercenaries unter sich ausmachen. 
Der amtierende Deutsche Meister, der seit 1993 erstmals wieder den German Bowl in den Süden holte, muss zwar auf QB Aaron Boehme, RB Dusty Thornhill und WR Justin Joslin verzichten, aber die Neuzugänge gelten als adäquater Ersatz. Im Eurobowl konnten die Unicorns bereits ein erstes Zeichen setzen. Dennoch wird es für den amtierenden Meister nicht leicht werden. Denn nun werden sie zum Gejagten, dem jedes Team nur zu gerne ein Bein stellen will. Doch auch diese Rolle kommt den Hallern mehr als bekannt vor. Denn schon in den letzten Jahren waren sie im Süden gemeinsam mit Marburg das dominierende Team.
In Marburg stehen die Zeichen auf Umbruch. Zwar verlängerte QB Joachim Ullrich sein Engagement um ein weiteres Jahr, doch das dient eigentlich nur dazu, den Nachwuchs besser einarbeiten zu können. Viel Weggefährten von Ullrich haben Marburg nach dem Ende der vergangenen Saison verlassen. Mit Joe Sturdivant haben die Hessen zwar einen neuen Headcoach, aber kein unbekanntes Gesicht. Denn Sturdivant war zuvor als Spieler bei den Söldnern von der Lahn beschäftigt und will nun dafür sorgen, dass die Hessen wieder Südmeister werden.
Den Stuttgart Scorpions werden allenfalls Außenseiterchancen eingeräumt, an einem der beiden Teams aus Schwäbisch Hall beziehungsweise Marburg vorbeizuziehen. Dennoch sollte keines der drei Teams Schwierigkeiten haben, sich für das Viertelfinale zu qualifizieren. Um den vierten Rang, der ebenfalls noch zur Teilnahme an den Playoffs berechtigt, werden sich die Munich Cowboys und die Wiesbaden Phantoms streiten. 
Die Münchner haben den Weggang von Phil Hickey sowie dessen eigentlichen Nachfolger Dan Billadeau schnell weggesteckt und mit James Craig einen Cheftrainer verpflichtet, der die Cowboys wieder in die Playoffs bringen soll. Der Rückzug der Plattling Black Hawks hatte zur Folge, dass einige ehemalige Cowboys-Spieler nun wieder an die Isar zurückgekehrt sind, um dort der Mannschaft den entsprechenden Rückhalt zu geben.
Als direkter Konkurrent gelten die Wiesbaden Phantoms, die in diesem Jahr erstmals unter den ersten Vier in der Tabelle landen wollen. Auch wenn einige Leistungsträger den Verein verlassen haben, sind sich die Verantwortlichen sicher, dass man das angestrebte Ziel erreichen kann. Denn die Phantoms haben eine sehr starke Jugendarbeit und können immer wieder guten Nachwuchs bei der Herrenmannschaft integrieren.

Die Rhein-Neckar Bandits, die Saarland Hurricanes und die Franken Knights werden alle Hände voll zu tun haben, damit sie nicht absteigen. Zwar verfügen die Knights bereits über Erfahrung in der GFL, haben aber auch den Ruf, entscheidende Spiele zu verlieren. Zumindest war das in den letzten Jahren in der GFL2 immer wieder der Fall, als sie sowohl die Wiesbadener als auch die Saarländer in der Schlussphase an sich vorbeiziehen lassen mussten.

GFL Termine


Nord

Lübeck Cougars vs Dresden Monarchs

SA 28. April 2012 | 17:30
Buniamshof | Lübeck
Live auf Radio Monarchs

Nächste Woche:

Nord
Kiel Baltic Hurricanes vs Düsseldorf Panther

SA 5. Mai 2012 | 15:00
Holsteinstadion | Kiel
Nord
Berlin Rebels vs Berlin Adler

SO 6. Mai 2012 | 15:00
Mommsenstadion | Berlin

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