Der Verband steckt bis zum Hals in Schulden. Der Generalsekretär des dänischen und des Weltverbandes IFAF trat zurück.

Something is rotten in the state of Denmark
Verantwortlich für das finanzielle Desaster des Dansk Amerikansk Fodbold Forbund (DAFF) zeichnet sich laut der dänischen Zeiutung Politiken deren Präsident Henrik Ørnstrøm. Er habe sich, nach eigener Darstellung, zu sehr um sportliche Belange gekümmert und dabei die Finanzen aus dem Auge verloren. Ørnstrøm wies darauf hin, dass das angeblich erst jetzt von ihm bemerkte Defizit keinesfalls in betrügerischer Absicht entstanden ist. Er nehme 90 Prozent der Schuld auf sich. In seiner zweite Funktion im Verband, als Generalsekretär, kassierte er allerdings ein Salär vom nun maroden Verband.

Auf der Webseite des dänischen Verbandes bedankt man sich bei Ørnstrøm für seinen Einsatz, die nun vakante Funktion wird als Vollzeit-Job ausgeschrieben.

Insgesamt zeigt der aktuelle Geschäftsbericht ein Minus von 1,8 Millionen Dänischen Kronen (~240.000 Euro) auf.

Rücktritt als Generalsekretär der IFAF
Ørnstrøm trat nach Bekanntwerden des Defizits von allen seinen Ämtern zurück, bzw. wurde er zum Rücktritt aufgefordert. Damit ist er auch nicht mehr Generalsekretär des Weltverbandes IFAF. Die Funktion übernahm der Däne erst im Vorjahr vom Deutschen Robert Huber.

In einem knapp gehaltenen Statement der IFAF heißt es, dass Ørnstrøm auf Grund seines Rücktritts im Dänischen Verband auch nicht mehr Generalsekräter der IFAF ist. Die Position sei offen bis zum IFAF-Kongress in Canton (USA) im kommenden Juli.

Nicht existente Buchhaltung
Das dänische nationale olympische Komitee und der dänische Sportbund DIF sprangen kurzfristig mit einem zinsfreien Darlehen ein, um die existenzbedrohende Situation abzuwenden. Letztgenannter will sich ab nun auch um die Buchhaltung kümmern, die DIF-Boss Christian Koch in der Copenhagen Post nach einer ersten Sichtung der Lage als ‚mehr oder weniger nicht existent‘ bezeichnete.

B-EM-Teilnehmer
Dänemark soll heuer im August in Österreich bei der B-EM antreten. Zwischenzeitlich hinterließen die Nationalmannschaften der Skandinavier eine Schuldenspur durch halb Europa. Es gibt offene Hotel-Rechnungen und offene Forderungen anderer europäischer Verbände an die Dänen, die einer Begleichung harren.

Dänemark bewirbt sich auch (zusammen mit Schweden) für die Austragung der IFAF WM 2011. Als man mit Ørnstrøm im Sommer 2008 einen Dänen ins Amt des Generalsekretärs des Weltverbandes hievte, dem mit Tommy Wiking schon ein Schwede als Präsident vorsteht, konnte man der gemeinsamen Bewerbung gute Chancen beimessen. Noch dazu, da Österreich sich als zweiter Mitwerber weigerte, die 10.000 Euro Bewerbungsgebühr (die in jedem Fall von der IFAF ein behalten wird) zu entrichten.

Dänemark ‚kann‘ auch schon eine kleine Historie in Sachen Absagen hinweisen. Der DAFF bewarb sich (auch damals gemeinsam mit Schweden) für die Austragung der Junioren EM 2006. Nachdem man den Zuschlag erhalten hatte, sagte man von dänischer Seite aber wieder ab und ließ die Schweden alleine mit der EM im Regen stehen.

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