Die Tiroler vermuteten dahinter eine geplante Abwerbungs-Aktion um ihnen weh zu tun, die Wiener in Rosier bloß einen wechselwilligen Spieler. Was Chris Rosier selbst dazu zu sagen hat lesen Sie hier.

F.A.:Was waren die ausschlaggebenden Gründe um zu den Vikings zu wechseln?

Chris Rosier: Es war einfach eine gute Gelegenheit und Chance für mich. Ich hab viel mit Shawn (Anm.: Shawn Olson) geredet, auch schon kurz nach der letzten Saison und die Vikings kamen sehr früh mit einem Angebot auf mich zu als ich mich interessiert zeigte. Ich hab mich um Alternativen umgesehen. Ich hab mir dann Zeit gelassen um mir anzuschauen wo ich stehe. Die Vikings waren am Ende, sagen wir es mal so, mehr erpicht darauf mich unter Vertrag zu nehmen. Der Kontakt war dauerhaft da und ich hatte das Gefühl, dass ich dort sehr Willkommen sein werde.

Was sind für Sie die Unterschiede in der Spielweise der beiden Teams im Vergleich Raiders und Vikings?

Ich kann nicht sagen, dass es hier sehr viele größere Unterschiede gibt. Natürlich ist die Offensive unterschiedlich aufgebaut, aber beide Teams arbeiten sehr hart und professionell, bereiten sich ebenso professionell auf die Gegner vor. Ich denke es ist eine sehr ähnliche Arbeitsweise.

Hatten Sie vorher schon Kontakt zu Vikings Spielern und Coaches?

Ich kannte einige Import-Spieler und auch ein paar Österreicher mit denen ich manchmal telefonierte – man gratuliert sich und flachst ein wenig herum. Shawn kannte ich natürlich, aber wir waren Gegner am Feld, insofern wir sicher nicht die besten Freunde waren. Aber ich hatte mit einigen Leuten bei den Vikings immer schon eine freundliche und normale Beziehung auf sportlicher Ebene.

Was sind Ihre Ziele für die Saison 2007?

Gut spielen – mich als Spieler auch zu verbessern – add skills. Dass ich einen Beitrag leisten kann in der Vikings Offense, so die Dinge einfacher für uns laufen. Natürliche möchte ich viele Touchdowns erzielen, die Austrian Bowl und die Euro Bowl gewinnen, meine Mitspieler, die Coaches und die Fans zufrieden stellen. Das wär’s.

Werden Sie nur in der Offense spielen?

Geplanter Weise ja. Ich hab in Tirol auf beiden Seiten gespielt, kann also auch Defense spielen, aber so wie es derzeit aussieht bin ich Wide Receiver.

Es gab im Vorfeld einige Aufregung um ihre Person und den Wechsel – wie stehen Sie dazu?

Ich hab davon gehört und einiges auch gelesen. Ich will da kein Öl mehr hineingießen. Das ist eine Sache zwischen den beiden Teams. Ich hab mit beiden verhandelt und mich für eines dann entschieden. Ich halte das für einen normalen Vorgang. Die Aufregung ist es nicht wert.

Wenn heute jemand sagt: Chris Rosier hat die Raiders nur des Geldes wegen verlassen…

…dann täuscht er sich definitiv. Geld ist eines der Dinge die hier mit dazu gehören. Natürlich komme ich auch nach Europa um mit Football spielen Geld zu verdienen – keine Frage. Aber es gibt noch andere Dinge die mit den Ausschlag geben. Die Angebote von beiden Teams waren nämlich tatsächlich sehr ähnlich, Geld spielte bei der Entscheidung selbst dann keine maßgebliche Rolle mehr. Wie gesagt hatte ich das Gefühl, dass mich die Vikings eher brauchen oder haben wollen als die Raiders. Da darf man mir nicht böse sein, wenn ich bei zwei ca. gleich guten Angeboten nach meinem Bauchgefühl entscheide – wo bin ich besser aufgehoben? Das ist für mich eine ganz normale Sache.

Wie wir das erste Match der Vikings gegen die Raiders aussehen? Wie gehen Sie da rein?

Das wird hoffentlich ein gutes Match. Es wird natürlich ein wenig ein seltsames Gefühl für mich sein gegen meine ehemaligen Teamkollegen zu spielen, aber wenn der Ankick erfolgt, dann sind wir alle Footballspieler. Ich sehe da keinen Unterschied. Ich werde bezahlt – daher bin ein Profi am und abseits des Feldes.

Das Gespräch führte Walter H. Reiterer

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