In den Virtelfinali der GFL siegten mit Ausnahme der Einhörner ausnahmslos die Teams aus der Nordstaffel der GFL. Zu einem Favoriten-Sterben kam es in der ersten Runde der Playoffs nicht – sieht man einmal vom Ausscheiden der Marburg Mercenaries ab.
Schwäbisch Hall zerfleddert Berlin
Arg gerupft mussten die Berlin Adler die Rückfahrt aus Schwäbisch Hall antreten. Gegen die Unicorns waren die Hauptstadt-Footballer am Ende ohne Chance und mussten bereits im Viertelfinale die Segel streichen. Denn mit 53:27 bekam der diesjährige Eurobowl-Finalist vom Südmeister der GFL klar und deutlich die Grenzen aufgezeigt. Dabei hatte es in der ersten Halbzeit noch eng ausgesehen, lagen die Berliner nur mit 13 Punkten im Hintertreffen, konnten zwischenzeitlich im zweiten Viertel sogar auf 14:14 ausgleichen. Doch nach dem vorrübergehenden Ausgleich erzielten die Hausherren vier Touchdowns in Folge und stellten so die Weichen auf Sieg.
Halls Head Coach Siegfried Gehrke zeigte sich nach dem Spiel froh darüber, dass Berlin in der ersten Halbzeit für ein enges Spiel gesorgt hatte: „Der Ausgleich hat uns mental im Spiel gehalten und hat der Mannschaft gezeigt, dass die Konzentration bis zum Schluss aufrecht erhalten bleiben muss.“ Mit der Leistung seines Teams war er zufrieden: „Wir waren noch nicht perfekt aber wir haben ein gutes Spiel gezeigt. Darauf lässt sich im Halbfinale aufbauen.“ Zu den erfolgreichsten Punktesammlern bei den Unicorns zählten WR Felix Brenner und WR/RB Dusty Thornhill, die jeweils zwei Touchdowns erzielten.

Mavericks galoppieren ins Halbfinale
Eine Überraschung blieb in Mönchengladbach am Ende ebenfalls aus. Mit 43:17 gewannen die Mönchengladbach Mavericks gegen die Stuttgart Scorpions und ziehen damit zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte in das Halbfinale um den German Bowl ein. Dich Schwaben hatten im Hockeypark zunächst den besseren Start gehabt und durch ein Field Goal durch Sascha Wurster und einem Touchdown von WR Florian Weigel mit 10:0 geführt. Auch den Anschluss-Touchdown der Gastgeber durch RB John McCardle konnte der Vizemeister von 2006 noch kontern.

Nach der Halbzeitpause drehten die Mavericks dann den Spieß endgültig um. Ein Touchdown von WR Christian Lohmar sowie ein Fieldgoal von Danny Lange im dritten Abschnitt brachte die Mavericks in Front. In Abschnitt vier sorgten dann erneut Danny Lange sowie RB John McCardle für die Entscheidung gegen die Scorpions. Der krönende Abschluss war eine Interception von Mavericks LB Adam Goloboski, die der Verteidiger zum 43:17-Endstand in die Endzone der Gäste trug. 
Mönchengladbachs Sportdirektor Maroan Wahab erklärte nach dem Spiel: „Stuttgart hat gut vorgelegt. Und wir haben zügig die Antworten gefunden. Das Team hat heute Kampfgeist bewiesen und gegen eine erfahrene und starke Truppe aus Stuttgart bestanden. Nun wird es am kommenden Wochenende ein hartes Spiel gegen den Südmeister, die Schwäbisch Hall Unicorns, die uns alles abverlangen werden.“

Business as usual in Kiel
Keine Blöße gaben sich die Kiel Baltic Hurricanes gegen die Munich Cowboys. Auch die kurzfristige Verlegung der Partie vom Holstein-Stadion auf die Moorteichwiese tat dem Spielfluss der Norddeutschen keinen Abbruch. Gegen die Munich Cowboys gewann der Titelverteidiger klar und deutlich mit 45:6. Von Anfang an waren die Kieler das dominierende Team auf der Moorteichwiese, die eigentlich keinen würdigen Rahmen für ein GFL-Viertelfinale bot. Doch die Wirbelwinde von der Ostsee machten aus der Not eine Tugend und boten den 2.100 Zuschauern ein ansehnliches, aber auch einseitiges Footballspiel. 

Mit den morastigen Platzverhältnissen kamen die Gastgeber von Beginn an besser zurecht als die Gäste aus dem Süden der Republik,. QB Jeff Welsh hatte wieder einen starken Tag erwischt und warf insgesamt fünf Touchdownpässe. Allerdings auch eine Interception, die DB Maximilian Wild immerhin über 90 Yards bis zum Touchdown zurückgetragen werden konnte. Doch die Kieler führten zu diesem Zeitpunkt bereits mit 38:0, so dass dieser Fehlwurf mehr als zu verschmerzen war. Erfolgreichster Punktesammler bei den Förde-Footballern war Julian Dohrendorf, der zwei Touchdowns erzielte sowie ein Field Goal und sechs PAT-Versuche verwandelte.

Panther schocken Mercenaries
Wie schon prognostiziert war das Spiel zwischen den Marburg Mercenaries und den Düsseldorf Panther die engste Partie der Viertelfinali. Nach vier Vierteln hatten die Rheinländer mit 14:10 das bessere Ende für sich und ziehen zum ersten Mal seit elf Jahren wieder im Halbfinale. Zur Halbzeit hatten die Hessen vor heimischem Publikum noch mit 10:7 geführt und durften noch vom Erreichen des Halbfinals träumen. Doch eine Interception von QB Joachim Ullrich sorgte dafür, dass die Marburger keine Punkte mehr erzielen konnten. Dann nach dem Fehlwurf ihres Spielmachers war bei den Footballern von der Lahn der Wurm im Spiel, biss man sich bei den Mercenaries an der Defense der Panther immer wieder die Zähne aus. Großer Schwachpunkt war bei den Hessen an diesem Tag die Offense Line, die sich zeitweise so löchrig wie ein Schweizer Käse zeigte.

Freunde des gepflegten Offense-Footballs kamen im Marburger Georg-Gassmann-Stadion nicht auf ihre Kosten. Denn von Beginn an bestimmten die beiden Abwehrreihen das Geschehen auf dem Feld. Die Panther wurden dann ihrem Ruf erneut gerecht, dass sie auch in der Schlussphase noch ein Spiel drehen können. Wieder einmal war es WR Niklas Römer, der mit einem Catch im letzten Viertel Düsseldorf den Sieg bescherte. Während in Düsseldorf die Träume von der ersten Teilnahme an einem German Bowl seit 15 Jahren noch nicht vorbei sind, muss man sich in Marburg mit der Realität abfinden, dass man nicht mehr zu den ersten Adressen in Football-Deutschland gehört.
„Danke“, sagte Panther-Cheftrainer Martin Hanselmann seiner Mannschaft im Schluss-Huddle, „Danke, dass ihr auf die Coaches gehört habt, danke, dass ihr alles so erfolgreich umgesetzt habt.“  Der Raubkatzen-Bändiger war nach dem Krimi im beschaulichen Georg-Gaßmann-Stadion klatschnass – einerseits schweißgebadet von der Aufregung, andererseits durchtränkt von der obligatorischen Gatorade-Dusche zum Schlusspfiff. „Wir haben zwei Wochen toll gearbeitet in der Vorbereitung auf dieses Spiel und das Team hat als Mannschaft das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten.“

GFL Viertelfinali:
Schwäbisch Hall Unicorns vs. Berlin Adler 53:27  
(14:7/13:7/13.0/13:13); Zuschauer: 1.650
Mönchenglabach Mavericks vs Stuttgart Scorpions 43:17
(0:10/16:7/10:0/17:0); Zuschauer: 1.300
Kiel Baltic Hurricanes v s Munich Cowboys 45:6
(17:0/14:0/7:0/7:6); Zuschauer: 2.136
Marburg Mercenaries vs Düsseldorf Panther 10:14
(0:0/10:7/0:0/0:7); Zuschauer: 500
GFL-Halbffinali (24./25.9.):
Schwäbisch Hall Unicorns vs. Mönchengladbach Mavericks
Kiel Baltic Hurricanes vs. Düsseldorf Panther
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