„Jetzt brauchen meine Jungs dringend eine Pause und die haben sie sich – nicht erst heute – verdient.“, sagte Head Coach Jim Tomsula mit Blick auf die zwei spielfreien Wochenende, die nun folgen. Angesichts von 10.056 Zuschauern war auch Fire-Generalmanager Tom Aust zufrieden: „Solch eine Kulisse trotz Ferienzeit, das ist schon toll.“

Die Gäste aus der Domstadt hatten sich vorgenommen, besser abzuschneiden als beim 42:0-Triumph von Fire im Hinspiel, und vor allem den explosiven Angriff der Hausherren möglichst lange an die Sideline zu verbannen. Das zweite klappte auch, die Centurions waren fast 39 der 60 Spielminuten in Ballbesitz, während Quarterback Jadrian Clark und Co. beschäftigungslos draußen standen. Dass der erste Wunsch nicht in Erfüllung ging, lag an der einmal mehr dominierenden Vorstellung der Defense, die durch den überragenden Linebacker Marius Kensy (15 Tackles! und nachher auch zum Man of the Match gekürt) und Omari Williams zwei Kölner Pässe abfing und jeweils zum Touchdown retournierte. Nur rein scherzhaft ärgerte sich Defense Coordinator Richard Kent darüber, dass Jens Appelt per Fieldgoal 52 Sekunden vor Ende der ersten Spielhälfte die einzigen Kölner Punkte gegen den Rivalen in dieser Saison erzielt hatte. „Immer zu Null spielen klappt nicht einmal beim Fußball.“

Gleich im Anschluss an die Zähler der Gäste zeigten die Hausherren ihre ungeheure Explosivität. Williams trug den Kick-off der Centurions über 99 Yards direkt wieder in die Endzone zurück – der vermeintliche Touchdown wurde wegen eines Haltens aber nicht anerkannt. So blieben Fire noch 40 Sekunden bis zur Halbzeit: Fünf Pässe von Clark überbrückten 82 Yards in knapp 30 Sekunden und mit dem fünften bediente der wohl beste Spielmacher der ELF Anthony Mahoungou in der Endzone. Mit seinem zweiten Touchdown des Tages – der Franzose hatte Fire nach Clark-Zuspiel bereits in der fünften Minute in Führung gebracht – stellte der Mann mit der Nummer eins den Pausenstand auf 28:3.

Nach der Pause endete die erste Angriffsserie der Domstädter mit einem Punt.

Den trug Willie Patterson über 86 Yards gleich zum nächsten Fire-Touchdown zurück. Da einige der sehr hart spielenden Kölner sich als schlechte Verlierer zeigten, kannten die Gastgeber auch keine Gnade und zerlegten die Centurions fast schon erschreckend locker. So punktete auch Harlan Kwofie wieder auf Zuspiel von Jadrian Clark, sein 35. Touchdown-Pass der Saison.

Selbst, als im Schlussviertel die meisten Starter schon geschont wurden, scorte Fire fröhlich weiter. Runningback Giacomo de Pauli erlief seinen ersten ELF-Touchdown und Zweit-Quarterback Rohat Dagdelen setzte schließlich mit seinem Lauf den Schlusspunkt zum 62:3, dem höchsten Erfolg des Jahres. Einen weiteren Rushing Touchdown hatte vorher bereits Glen Toonga erzielt, der mit 88 Lauf- und 14 Pass-Yards die 100-Yard-Marke knackte.

So geht’s weiter

Bis zum 13. August hat Rhein Fire nun Spielpause: Dann kommen die Hamburg Sea Devils zum letzten Heimspiel der ‚regular season‘ in die Schauinland-Reisen-Arena. Den Endspurt bestreiten die Tomsula-Schützlinge dann auswärts: Bei den Munich Ravens (20. August), den Helvetic Guards (2. August) und beim alten Rivalen und derzeit hartnäckigsten Verfolger in der Western Conference, Frankfurt Galaxy (3. September, Kick-off ist jeweils um 16.25 Uhr). Nach dem bisherigen Saisonverlauf stehen die Chancen nicht schlecht, dass es anschließend in den Play-offs (oder sogar im ELF-Finale am 24. September) ein Wiedersehen für das Team und die Fans in Duisburg gibt.

ELF WEEK 8

Rhein Fire (8-0) vs. Cologne Centurions (2-5) 62:3
(7:0/21:3/20:0/14:0)
SO 23. Juli 2023 16:25 Uhr · Schauinsland-Reisen-Arena Duisburg,10.056 Zuschauer

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