Der europäische Klubtitel ist nach einem Jahr Pause wieder in Österreich.

Die Swarco Raiders Tirol holten sich am Samstagabend am Innsbrucker Tivoli mit einem nie gefährdeten 27:12-Erfolg über Titelverteidiger Berlin Adler ihre dritte Eurobowl innerhalb der letzten vier Jahre. Vor 8.600 Zuschauern – einem neuen Zuschauerrekord in Österreich – erhielten die Gastgeber Unterstützung von ihrem „großen Bruder“, den Oakland Raiders. Die Oakland Raiderettes feuerten das Publikum unentwegt an und „Hall of Famer“ Willie Brown drückte den Tirolern die Daumen.

„Es war eine tolle Erfahrung und ein großartiges Spiel“, erklärte Brown. „Die Stimmung war wirklich beeindruckend. Die Swarco Raiders haben verdient gewonnen.“

Revanche geglückt

Damit revanchierten sich die Freibeuter gleichzeitig auch für das Ausscheiden im EFL-Semifinale des Vorjahres und holten nach einem Jahr Pause den Titel wieder nach Österreich zurück. Im Vorjahr verloren die Raiffeisen Vikings das Finale gegen die Adler 31:34, nachdem die sechs Jahre zuvor mit den Vikings und den Raiders ausschließlich Teams aus der österreichischen Bundesliga sich den Euro Bowl-Titel holen konnten.

Heuer eliminierten die Berliner auf dem Weg ins Finale die Danube Dragons und mit viel Glück auch die Graz Giants.

Endstation war aber das Tivoli, in dem Raiders-Trainer Shuan Fatah einen ganz besonderer Abend erleben durfte. Im Vorjahr noch jubelte er als Coach der Berliner auf der Hohen Warte, heuer auf der Seite der Tiroler am Tivoli,

„Ich freue mich für die Mannschaft. Sie hat sich diesen Titel hart erarbeitet und absolut verdient. Allerdings dürfen wir jetzt nicht satt sein. Am Donnerstag wollen wir auch den Austrian Bowl gewinnen.“, blickte Fatah bereits in die nahe Zukunft, denn am schon am kommenden Donnerstag spielen die Raiders im Endspiel um die österreichische Staatsmeisterschaft im Wiener Ernst-Happel-Stadion gegen die Raiffeisen Vikings.

Units & Player

Running Back Florian Grein erzielte bei 25 Läufen 136 Yards und einen Touchdown. Er wurde trotzt zweier Fumble damit zum MVP der Partie ernannt. Es war Greins dritter MVP-Gewinn in einem Eurobowl-Finale. Quarterback Kyle Callahan brachte bei strömenden Regen sechs von zwölf Pässen für 98 Yards an und hatte 9 Läufe für 32 Yards. Wide Receiver Talib Wise fing zwei Bälle für 49 Yards und hatte vier Läufe für elf Yards und einen Touchdown. Wide Receiver Andreas Pröller fing zwei Bälle für 30 Yards und erzielte mit einer Fumble Recovery einen Touchdown. Kicker Dennis Wiehberg verwandelte zwei Field Goals und steuerte insgesamt neun Punkte bei.

Die Defensive der Swarco Raiders forcierte drei Ballverluste.

Linebacker Christoph Schilcher eroberte einen Fumble. Safety Markus Krause und Safety John Clements fingen je eine Interception. Defensive Back Manuel Eisenführer forcierte einen Fumble und fing ebenfalls eine Interception.

Spielfilm:

Nach dem Kickoff der Gastgeber begannen die Berliner den ersten Drive der Partie an der eigenen 26-Yard Linie. Running Back Tory Cooper startete mit Läufen über sieben Yards und fünf Yards. Eine Strafe gegen die Tiroler schenkte den Adlern 15 Yards. Doch an der gegnerischen 39-Yard Linie angekommen, sorgte ein Tackle von Eisenführer für einen Fumble. Schilcher eroberte den Ball und trug ihn bis an die Berliner 40-Yard Linie.

Ein 14-Yard Pass von Callahan auf Pröller brachte das erste First Down.

Es folgten zwei Läufe von Wise über jeweils sechs Yards. Eine Strafe warf die Gastgeber 10 Yards an die 20-Yard Linie zurück. Callahan fand aber Pröller an der 7-Yard Linie. Grein erzielte anschließend ein First Down an der 5-Yard Linie. Mit dem nächsten Spielzug lief Wise in die Endzone. Wiehberg verwandelte den Extrapunkt zum 7:0 für die Swarco Raiders. Es waren noch 5:12 Minuten im ersten Viertel zu spielen.

Nach einem Trickspielzug beim Kickoff fing die Berliner Offensive die zweite Angriffsserie an der eigenen 47-Yard Linie an. Die Defensive forcierte schnell einen Punt und so kam die Offensive an der eigenen 13-Yard Linie wieder an den Ball. Grein eröffnete den Drive mit Läufen über 15 Yards, 16 Yards und zwölf Yards. Dann sprintete Callahan dreizehn Yards bis an die Berliner 25-Yard Linie. Nach drei Läufen von Grein an der 19-Yard Linie angekommen erhöhte Wiehberg mit einem 36-Yard Field Goal auf 10:0. Es war der letzte Spielzug des ersten Viertels.

Berlins dritte Serie begann an der eigenen 39-Yard Linie. Mit Läufen von Cooper marschierten die Adler bis an die Tiroler 31-Yard Linie. Dann lief Quarterback Clint Toon bis an die 13-Yard Linie der Gastgeber. Kurz darauf warf Toon einen 13-Yard Touchdown-Pass auf Wide Receiver Danilo Naranjo Gonzales. Der Extrapunkt von Kicker Benjamin Scharweit misslang und die Swarco Raiders lagen 9:04 Minuten vor Ende des zweiten Viertels mit 10:6 in Front.

Die dritte Serie der Gastgeber endete mit einem Punt.

Wide Receiver Pascal Maier drosch den Ball bis an die 7-Yard Linie Berlins. Die Defensive der Tiroler ließ keinen Raumgewinn zu und erzwang ebenfalls einen Punt. Clements wurde beim Catch behindert, was den Tirolern 15 Yards und ein First Down an der Berliner 29-Yard Linie bescherten. Grein brachte sein Team mit Läufen über sieben Yards und fünf Yards an die 17-Yard Linie. Kurze Zeit später hatte er einen weiteren 5-Yard Lauf, ehe Callahan sechs Yards zum First Down lief. Grein tankte sich bis an die 3-Yard Linie. Anschließend belohnte er sich mit einem 3-Yard Touchdown-Lauf selbst. Wiehbergs Extrapunkt bedeute die 17:6-Führung für die Swarco Raiders. Es waren noch 2:55 Minuten im zweiten Viertel zu absolvieren.

An der eigenen 25-Yard Linie beginnend, brachte ein Pass von Toon ein First Down für Berlin an deren 45-Yard Linie. Dann fing Danilo Naranjo Gonzales einen 12-Yarder. Eine Strafe gegen die Hausherren brachte den Ball an die 29-Yard Linie. Die Adler gelangten bis an die 21-Yard Linie. Doch anstatt es mit einem Field Goal zu versuchen, gingen die Berliner auf Risiko. Ein Pass von Toon in die Endzone wurde von Krause abgefangen.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit erhielten die Swarco Raiders den Ball zuerst.

Sie begannen an der eigenen 20-Yard Linie mit einem 5-Yard Lauf von Grein. Callahan erzielte mit einem 6-Yard Lauf ein First Down. Beim dritten Versuch und neun Yards an der eigenen 32-Yard Linie warf Callahan einen kurzen Pass auf Wise, der bis an die Berliner 14-Yard Linie lief. Es folgte ein 4-Yard Lauf von Grein. Beim folgenden Lauf verlor er den Ball. Doch Pröller eroberte den Fumble in der Endzone: Touchdown Raiders. Wiehbergs Extrapunkt erhöhte die Führung 8:30 Minuten vor Ende des dritten Viertels auf 24:6.

An der eigenen 16-Yard Linie begann Berlins erster Drive der zweiten Halbzeit.

Beim zweiten Spielzug fand Toon Naranjo Gonzales an der 41-Yard Linie. Toon lief dann fünf Yards. Doch sein Team musste kurze Zeit später punten. Die Tiroler marschierten anschließend bis an die Berliner 30-Yard Linie, ehe ein Fumble von Grein den Drive beendete. Wieder war es Naranjo Gonzales, der mit einem 15-Yard Fang die Berliner voranbrachte. Dann fing er einen Pass an der Tiroler 33-Yard Linie. Kurz darauf fing Krause beinahe seine zweite Interception. Die fing dann Clements. Beim vierten Versuch der Berliner war er in der Endzone zur Stelle.

Der Angriff der Gastgeber übernahm an der eigenen 20-Yard Linie. Doch beim nächsten Spielzug verlor Callahan den Ball und Berlin eroberte den Fumble an der gegnerischen 19-Yard Linie. Cooper lief fünf Yards. Anschließend warf Toon einen 14-Yard Touchdown-Pass auf Wide Receiver Lars Samjeske. Ein Tackle von Krause verhinderte eine erfolgreiche Two-Point-Conversion. Berlin verkürzte 9:34 Minuten vor Ende des vierten Viertels auf 24:12.

Die Swarco Raiders mussten bei ihrer nächsten Angriffsserie punten.

Berlin begann an der eigenen 25-Yard Linie. Nach einer Strafe gegen die Defensive der Tiroler brachte ein Pass von Toon auf Samjeske ein First Down an der Tiroler 45-Yard Linie. Wenig später an der 40-Yard Linie stehend, misslang ein Pass beim vierten Versuch und die Swarco Raiders kamen 5:38 Minuten vor Ende des vierten Viertels wieder in Ballbesitz.

Grein begann den Drive mit zwei kurzen Läufen.

Beim dritten Versuch misslang Callahans Pass auf Wide Receiver Jakob Dieplinger und die Tiroler mussten erneut punten. Der Punt landete an der Berliner 11-Yard Linie. Es waren noch 3:54 Minuten zu absolvieren. Toon bediente Cooper an der Berliner 23-Yard Linie. Doch beim folgenden Spielzug lass Eisenführer Berlins Quarterback perfekt und fing einen Pass an der 32-Yard Linie der Adler ab.

Mit Greins Läufen kamen die Swarco Raiders bis an die 28-Yard Linie. Ein Pass von Callahan auf Dieplinger brachte 8 Yards. Anschließend stellte Wiehberg mit einem 35-Yard Field Goal den 27:12-Endstand her. Da waren nur noch 57 Sekunden zu spielen.

Berlins letzter Versuch endete, als Defensive End Mario Rinner Toon sackte. Anschließend kannte der Jubel keine Grenzen mehr.

Euro Bowl XXV

Swarco Raiders Tirol vs. Berlin Adler (GER) 27:12
(10:0/7:6/7:0/3:6)
18. Juni 2011 20:30 Uhr · Tivoli Stadion Innsbruck

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