Nach einer sechsmonatigen Untersuchung, die von der ehemaligen US-Staatsanwältin und SEC-Vorsitzenden Mary Jo White und einem Team von Anwälten geleitet wurde, hat die NFL schwere Strafen gegen die Dolphins-Franchise verhängt.

Besitzer Stephen Ross wird bis zum 17. Oktober 2022 suspendiert. Während dieser Zeit darf er weder für den Klub arbeiten, noch sich in dessen Einrichtungen aufhalten. Er ist von allen Ligasitzung vor der Jahresversammlung 2023 ausgeschlossen, wurde auf unbestimmte Zeit aus allen Ligakomitees entfernt und darüber hinaus mit einer Geldstrafe von 1,5 Mio. US-Dollar belegt. Vizepräsident Bruce Beal darf an keinem Liga-Meeting für den Rest der Saison 2022 teilnehmen und fasste 500.000 US-Dollar Strafe aus.

Viel härter trifft den Klub aber der Entzug von Draft Picks: Miami verliert den Erstrunden-Pick 2023 und den Drittrunden-Pick 2024.

Untersucht wurden Behauptungen des ehemaligen Cheftrainers Brian Flores, dass die Dolphins rassistische Einstellungspraktiken betrieben hätten und dass er (Flores) von Teambesitzer Ross angewiesen wurde, Spiele absichtlich zu verlieren, damit man in den kommenden Jahren bessere Draft Positionen kommen würde. Dafür gibt es nur Hinweise, aber keine stichhaltigen Beweise.

Weiters wurde der Vorwurf untersucht, ob Miami ohne Erlaubnis Gespräche mit Quarterback Tom Brady und Head Coach Sean Payton geführt hat, um sie zu einem Wechsel zu den Dolphins zu bewegen. Brady sollte hier sowohl als Spieler als auch im Management tätig werden. Der Vorwurf dürfte sich bestätigt haben, spricht NFL-Commissioner Roger Goodell von „Manipulationsverstößen von beispiellosem Umfang und Schwere.“

„Ich kenne keinen früheren Fall, in dem ein Team über einen Zeitraum von mehreren Jahren gegen dieses Verbot verstoßen hat.“, sagte Goodell in der mehrseitigen Ligaerklärung. „Ebenso kenne ich keinen früheren Fall, in dem der Besitzer so direkt an den Verstößen beteiligt war.“

Was die Vorwürfe absichtlich manipulierter Spiele betrifft, konnten die Ermittler keine konkreten Beweise finden. Allerdings hat Ross bei mehreren Gelegenheiten seinen Angestellten zu verstehen gegeben, dass das Sieg-Niederlage-Verhältnis nicht so wichtig wäre, wie eine gute Ausgangsposition für den Draft. Flores behauptete 100.000 US-Dollar pro Niederlage angeboten bekommen zu haben.

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments