In nicht weniger als sieben Partien treffen Mannschaften aus den Top-25 aufeinander.
Warum erscheint eine Kolumne mit dem Namen College Football Tuesday Blues eigentlich Mittwochs? Eine gute und berechtigte Frage. Tuesday Blues heißt dieses Medium deshalb, weil es ab kommender Woche immer Dienstags erscheinen wird (das hätten Sie sich wohl nicht gedacht). Der zweite Tag der Arbeitswoche steht bei Football-USA also fast ausschließlich im Zeichen des College Footballs. Dass ich im Ihnen vorliegenden Fall um einen Tag zu spät dran bin, liegt an einem dreiwöchigen Studienaufenthalt im Ausland, der meinen Terminkalender doch etwas mehr durcheinander gebracht hat als zunächst angenommen. Von nun an sollte aber einem pünktlichen Erscheinen dieser Kolumne nichts mehr im Wege stehen.

Bevor wir uns dem bereits im Teaser angesprochenen Mega-Wochenende widmen, sollten wir es nicht verabsäumen, die Ereignisse der letzten Woche nochmals Revue passieren zu lassen und unsere eigenen Fehleinschätzungen knallhart aufzudecken. So beharrlich sich Football-USA in den letzten Wochen dagegen wehrte auf den Ohio State-Zug aufzuspringen und auf Texas als Nummer eins in seinen Top-25 beharrte, so knallhart wurde uns am vergangenen Samstag die Realität vor Augen geführt. Texas konnte das Spiel zwar bis kurz vor der Pause offenhalten, der Touchdown von WR Ted Ginn Jr. 16 Sekunden vor Ende des zweiten Viertels und die Interception von Freshman-Quarterback Colt McCoy im dritten Offensivspielzug der zweiten Halbzeit brach den Longhorns allerdings das Genick. Weder die Offense noch die Verteidigung der Texaner war an diesem Tag in der Lage mit dem hohen spielerischen Level der Buckeyes mitzuhalten. So konnte QB Troy Smith die nach der Suspendierung von Starting-Cornerback Terrell Brown geschwächte Secondary immer wieder unter Druck setzen und sich mit 269 Passing Yards und zwei Touchdowns an die Spitze des Rennens um die Heisman Trophy setzen. Während Texas sein Schicksal nun nicht mehr in den eigenen Händen hält (die Longhorns können nur durch Niederlagen der restlichen Spitzenmannschaften ins Rennen um die Meisterschaft zurückkehren), sind die Buckeyes endgültig zum absoluten Titelfavoriten mutiert. Die Saison ist aber erst zwei Wochen alt und der Weg ins National Championship Game (8. Jänner 2007 in Glendale, AZ) noch ein weiter, wie auch ein Blick auf den Spielplan von Ohio State verrät. Nach einem etwas leichteren Spiel gegen Cincinnati warten mit Penn State und vor allem Iowa (auswärts) zwei schwere Brocken auf die Truppe von Head Coach Jim Tressel.

Eine ähnlich starke Leistung zeigte Notre Dame in seinem ersten Heimspiel der Saison. Nachdem die Fighting Irish in Woche 1 noch gegen Georgia Tech schwächelten (14:10-Sieg), ließen sie gegen Penn State mit einem 41:17-Erfolg kaum Zweifel an ihrem Status als National Championship-Kandidat aufkommen. Vor allem die Irish-Offense ließ erkennen, warum sie im Vorfeld der Saison so gelobt wurde. Besonders QB Brady Quinn präsentierte sich nach Problemen gegen Georgia Tech wieder in Topform. Neben 287 Yards Raumgewinn sorgte er auch für drei Touchdown-Pässe. Wie gefestigt die Mannschaft von Head Coach Charlie Weis bereits ist, wird das Duell gegen den Erzrivalen Michigan zeigen.

Für negative Schlagzeilen sorgten beinahe Florida State und Tennessee, die zum Saisonauftakt noch große Siege feiern konnten. Erst zwei späte Touchdowns retteten den Seminoles einen 24:17-Sieg über Troy. Zwar konnte die Defense wie bereits beim 13:10-Triumph über Miami überzeugen, die Florida State-Offense sollte aber rasch zu ihrer Form finden, um den Ansprüchen von Head Coach Bobby Bowden zu genügen. Tennessee schrammte noch etwas knapper an einer Sensationsniederlage vorbei. Erst eine vergebene 2-Point-Conversion von Air Force Sekunden vor Ende der Partie führte zum knappen und hart erkämpften 31:30-Erfolg der Vols.

Football-USA Power Ranking

Elite Eight

8. Texas 1-1 (Vorwoche: 1)
Kein Mannschaftsteil konnte gegen Ohio State überzeugen. Zusätzlich sorgte das Play Calling von Offensive Coordinator Greg Davis für Verwunderung und Entsetzen unter den Longhorns-Fans. Viel zu selten wurden die Running Backs Selvin Young und Jamaal Charles eingesetzt. Gegen Rice und Sam Houston State (Division I-AA) sollten die Longhorns aber schnell wieder auf die Siegerstraße zurückkehren, bevor Anfang Oktober das ewige Duell mit dem Erzrivalen Oklahoma auf dem Programm steht.

7. West Virginia 2-0 (5)
Während es bei Texas offensichtliche Gründe für die Zurückstufung im Football-USA Power Ranking gibt, basiert der siebente Platz von West Virginia rein auf dem Bauchgefühl des Autors. Das Spiel gegen das Division I-AA-Team Eastern Washington (52:3-Sieg) stellte auf jeden Fall keinen Prüfstein für die Mountaineers dar. Am Donnerstag kommt mit Maryland allerdings ein deutlich schwererer Gegner nach Morgantown.

6. Florida 2-0 (8)
In Gainesville läuft es bisher wie am Schnürchen, wie der 42:0-Sieg über eine nicht zu unterschätzende University of Central Florida unter Beweis stellt. Vor allem QB Chris Leak bringt endlich die von ihm bereits seit Jahren erwarteten Leistungen. 352 Passing Yards und 4 Touchdowns gegen UCF bedeuteten jeweils Karrierebestleistungen. Ein wenig Sorgen bereitet nur das Laufspiel der Gators. Dies wird auch durch die Tatsache unterstrichen, dass Backup-QB Tim Tebow mit 62 Yards der beste Rusher seines Teams war. Gegen Tennessee wird sich die Truppe von Head Coach Urban Meyer in diesem Bereich wohl steigern müssen, um weiterhin ungeschlagen zu bleiben.

5. LSU 2-0 (10)
Immer weiter nach oben in den Football-USA Power Rankings wandert LSU. War im Vorfeld der Partie gegen Arizona noch ein knappes Spiel erwartet worden, ging LSU schließlich als klarer 45:3-Sieger vom Feld. Vor allem die Defense der Tigers wusste zu überzeugen. Ob Louisiana State allerdings stark genug ist, um im absoluten Topspiel der Woche auswärts bei #3 Auburn bestehen zu können, bleibt abzuwarten.

4. Notre Dame 2-0 (6)
Von den Problemen, die die Irish noch zu Saisonbeginn gegen Georgia Tech geplagt hatten, war gegen Penn State nichts mehr zu sehen. Besonders die Verteidigung der Weis-Truppe konnte bisher überraschend überzeugen. Die Bilanz von bisher nur 27 zugelassenen Punkten kann sich auf jeden Fall sehen lassen. Gegen Michigan mit den Superstars QB Chad Henne und RB Michael Hart wartet allerdings die erste wirklich schwere Prüfung auf die Defense der Irish.

3. USC 1-0 (2)
Wie es Pete Carroll genau anstellt, ist uns nach wie vor ein Rätsel. Seit er 2000 das Ruder in Los Angeles übernommen hat, stellen die Trojans ein absolut schlagfertiges und stets konkurrenzfähiges Team. Auch nach den Abgängen der Superstars QB Matt Leinart und RB Reggie Bush konnte USC zum Saisonauftakt gegen Arkansas groß aufspielen und einen überragenden 50:14-Auswärtssieg einfahren. Mit Nebraska wartet am kommenden Samstag allerdings ein schwerer Brocken.

2. Auburn 2-0 (4)
Nachdem Auburn vor zwei Jahren ungeschlagen die Teilnahme am BCS Championship Game verwehrt wurde, soll es heuer endlich mit dem Titel klappen. Head Coach Tommy Tuberville hat auf jeden Fall das für einen National Championship-Run notwendige Talent am Campus versammelt. Der Weg nach Arizona ist allerdings ein steiniger. Mit LSU wartet bereits am Samstag einer der größten Brocken auf die Tigers.

1. Ohio State 2-0 (1)
Für Football-USA ist Ohio State die eindeutige Nummer eins im Power Ranking. Zu stark präsentierten sich die Buckeyes im Spitzenspiel gegen Texas, zu klar fiel der Sieg gegen die Longhorns schlussendlich aus. Neben der Offense wusste überraschenderweise auch die Defensive zu überzeugen. Mit LB James Laurinaitis (13 Tackles, 1 Fumble Forced, 1 Interception gegen Texas) dürfte ein neuer Star am Footballhimmel erschienen sein.

Games of the Week

3. #19 Nebraska at #4 USC
Sonntag, 2:00 Uhr MESZ
Kann sich Nebraska mit einem Auswärtssieg bei USC endgültig wieder in der absoluten Spitze des College Footballs zurückmelden? Nach der totalen Dominanz der Huskers Mitte der 90er Jahre, war Nebraska in den letzten Jahren von der Bildfläche verschwunden. Auch in den ersten zwei Jahren unter Head Coach Bill Callahan, der 2003 die Okaland Raiders in die Super Bowl geführt hatte, konnte man sich zunächst nicht aus dem Mittelmaß befreien. In dieser Saison scheint die Offense der Huskers erstmals in der Lage, die von Callahan forcierte West Coast Offense umzusetzen. Um die Trojans zu schlagen, muss Nebraska allerdings auch auf seine Defense vertrauen. Zwar haben die Trojans mit Leinart und Bush ihre zwei Superstars an die NFL verloren, mit WR Dwayne Jarrett, QB John David Booty und Freshman-RB Emmanuel Moody stehen aber schon die nächsten Topspieler bereit, um Southern Cal abermals in eine BCS Bowl zu führen.

2. #9 Michigan at #2 Notre Dame
Samstag, 21:30 Uhr MESZ
September stellt für Michigan den traditionellen Problemmonat dar. Seit 1999 konnten die Wolverines keinen Auswärts-Auftakt mehr gewinnen. Zusätzlich verrät ein Blick auf die Statistik, dass der letzte Sieg Michigans in South Bend mehr als 10 Jahre zurückliegt (1994). Keine guten Vorzeichen also für die als Underdogs eingeschätzten Wolverines. Zusätzliche präsentierte sich Notre Dame zuletzt in Topform und konnte Penn State mit 41:17 aus dem Stadion fegen. Vielleicht liegt in der Außenseiterrolle aber auch die Chance für die Truppe von Head Coach Lloyd Carr. Trotz der zuletzt starken Leistungen gegen Georgia Tech und Penn State gilt die Defense nach wie vor als Schwachstelle der Fighting Irish. Mit QB Chad Henne, RB Michael Hart und WR Steve Breaston verfügt Michigan über eine stark besetzte Offense, die genau diese Problemzone ausnützen könnte.

1. #6 LSU at #3 Auburn
Samstag, 21:30 Uhr MESZ
An einem mit Topspielen gesegneten Wochenende sticht das Duell der SEC West-Rivalen Auburn und LSU nochmals hervor. Beide Teams haben sich durch ihre bisherigen Leistungen als absolute Titelkandidaten etabliert. Einzig der schwere Spielplan in der SEC macht beiden Mannschaften zu schaffen. Genau hier liegt aber auch der Vorteil der Auburn Tigers, die mit Florida, Georgia und eben LSU die schwersten Gegner zu Hause empfangen. So blieb in den letzten sechs Begegnungen zwischen Auburn und LSU jeweils die Heimmannschaft siegreich. Um diese Serie brachen zu können, muss LSU zunächst Auburn-RB Kenny Irons unter Kontrolle bekommen, der im letzten Jahr nicht weniger als 218 Yards gegen Louisiana State erlaufen konnte. Auch die Offense der Truppe von Head Coach Les Miles wird sich noch etwas steigern müssen, um im Rennen um den SEC-Titel und somit die National Championship zu bleiben. Wie wichtig das Duell der beiden Rivalen ist, zeigt die Tatsache, dass sich der Sieger in fünf der letzten sechs Jahre für das SEC Championship Game qualifiziert hat.

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Rankings

Football-USA College Power Ranking
1. Ohio State 2-0 (1)
2. Auburn 2-0 (4)
3. USC 1-0 (2)
4. Notre Dame 2-0 (6)
5. LSU 2-0 (10)
6. Florida 2-0 (8)
7. West Virginia 2-0 (5)
8. Texas 1-1 (1)
9. Michigan 2-0 (9)
10. Louisville 2-0 (12)
11. Georgia 2-0 (14)
12. Tennessee 2-0 (7)
13. Nebraska 2-0 (15)
14. Iowa 2-0 (13)
15. Florida State 2-0 (11)
16. TCU 2-0 (17)
17. Virginia Tech 2-0 (NR)
18. Miami, FL 1-1 (16)
19. Oregon 2-0 (24)
20. Boston College 2-0 (NR)
21. Arizona State 2-0 (21)
22. Texas Tech 2-0 (NR)
23. Oklahoma 2-0 (22)
24. Boise State 2-0 (NR)
25. California 1-1 (23)

dropped out: Penn State, Clemson,
South Carolina, UTEP

in Klammer: Platzierung der Vorwoche

Associated Press Top-25 Poll
1. Ohio State (56) 2-0
2. Notre Dame (3) 2-0
3. Auburn (2) 2-0
4. USC (2) 1-0
5. West Virginia (2) 2-0
6. LSU 2-0
7. Florida 2-0
8. Texas 1-1
9. Florida State 2-0
10. Georgia 2-0
11. Michigan 2-0
12. Louisville 2-0
13. Tennessee 2-0
14. Virginia Tech 2-0
15. Oklahoma 2-0
16. Iowa 2-0
17. Miami (FL) 1-1
18. Oregon 2-0
19. Nebraska 2-0
20. TCU 2-0
21. California 1-1
22. Arizona State 2-0
23. Boston College 2-0
24. Texas Tech 2-0
25. Penn State 1-1

in Klammer: First Place Votes

USA Today Top-25 Coaches‘ Poll
1. Ohio State (59) 2-0
2. USC (2) 1-0
3. Notre Dame (1) 2-0
4. Auburn (1) 2-0
5. West Virginia 2-0
6. Florida 2-0
7. LSU 2-0
8. Texas 1-1
9. Georgia 2-0
10. Florida State 2-0
11. Oklahoma 2-0
12. Louisville 2-0
13. Michigan 2-0
14. Virginia Tech 2-0
15. Miami (FL) 1-1
16. Iowa 2-0
17. Tennessee 2-0
18. Oregon 2-0
19. Nebraska 2-0
20. TCU 2-0
21. California 1-1
22. Texas Tech 2-0
23. Arizona State 2-0
24. Alabama 2-0
25. Boston College 2-0

in Klammer: First Place Votes

Spieltermine Week 3

Thursday, September 14, 2006

7:30 PM Maryland at #5 West Virginia

Saturday, September 16, 2006
12:00 PM Cincinnati at #1 Ohio State
2:00 PM Duke at #14 Virginia Tech
12:00 PM Iowa State at #16 Iowa
12:00 PM Brigham Young at #23 Boston College
1:00 PM UAB at #10 Georgia
3:30 PM #11 Michigan at #2 Notre Dame
3:30 PM #6 LSU at #3 Auburn
3:30 PM #17 Miami (FL) at #12 Louisville
3:30 PM #15 Oklahoma at #18 Oregon
3:30 PM Youngstown State at #25 Penn State
5:30 PM #24 Texas Tech at #20 TCU
6:00 PM #8 Texas at Rice
6:15 PM Portland State at #21 California
7:00 PM #22 Arizona State at Colorado
7:45 PM Clemson at #9 Florida State
8:00 PM #19 Nebraska at #4 USC
8:00 PM #7 Florida at #13 Tennessee alle

Beginnzeiten sind in Eastern Time
(Österreich: +6 Stunden) angegeben

Ergebnisse Week 2

Saturday, September 9, 2006
#10 Michigan 41, Central Michigan 17
#13 Louisville 62, Temple 0
#16 Virginia Tech 35, North Carolina 10
#4 Auburn 34, Mississippi State 0
#6 West Virginia 52, Eastern Washington 3
#21 Nebraska 56, Nicholls State 7
#4 Notre Dame 41, #19 Penn State 17
#14 Iowa 20, Syracuse 13
#15 Oklahoma 37, Washington 20
#7 Florida 42, UCF 0
#9 Florida State 24, Troy 17
#8 LSU 45, Arizona 3
#11 Tennessee 31, Air Force 30
#17 Miami (FL) 51, Florida A&M 10
#22 California 42, Minnesota 17
#23 TCU 46, UC-Davis 13
#12 Georgia 18, South Carolina 0
#1 Ohio State 24, #2 Texas 7
#24 Texas Tech 38, UTEP 35
#20 Oregon 31, Fresno State 24
#25 Arizona State 52, Nevada 21

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