Die Salzburg Bulls gewinnen, nach einer punktelosen ersten Hälfte und einem Rückstand im dritten Viertel, das Spiel gegen die favorisierten St. Pölten Invaders im letzten Quarter.

Damit es im Kampf um die Playoff-Plätze noch einmal spannend wird, mussten die Bulls dieses Match gewinnen. Für viele Fans und Beobachter nach dem bisherigen Saisonverlauf eine Mission Impossible. Anscheinend haben viele auch die guten Wettquoten genutzt und auf die Invaders gesetzt.
Die Kohle ist futsch – die Bulls sind wieder da!

Das bessere Team

Vom Kickoff weg sah man extrem nervöse Mozartstädter, denen Fehler unterliefen, welche die Invaders Offense aber nie nutzen konnte. Eine ganze Halbzeit lang kam sie zu keinem einzigen heraus gespielten First Down. Das Playbook der Salzburger Offensive offebarte such eindeutig variantenreicher, das Team war auf die Defense der St. Pöltener gut vorbereitet, allerdings ließen auch sie Chancen ungenutzt. Die Bulls-Receiver konnten die Pässe ihres Quarterbacks Kevin Jackson nur selten unter Kontrolle bringen, oftmals schien es, als kämen die Bälle zu scharf für sie herbei. Als man es gegen Ende der ersten Hälfte mit der Brechstange versuchte, konnte Mario Göpfert einen vierten Versuch von der Invaders 2 nicht in Punkte umwandeln. Man war zwar optisch das klar bessere Team, es blieb aber beim 0:0 nach zwei Vierteln.

Invaders gehen in Führung

So wenig bei den Gästen in der ersten Halbzeit zusammenlief, der erste Drive im dritten Viertel wurde von ihnen perfekt ausgespielt. Nach den ersten First Downs in diesem Spiel überhaupt für die Invaders, lief Markus Seitz zur 0:7-Führung (PAT good). Das kam völlig gegen den Spielverlauf der ersten Halbzeit und fast schien es, als würden die Bulls für ihre zahlreichen Drops und dadurch nicht gemachten Scores in Hälfte eins, jetzt bestraft werden.

Die Hausherren vergaben danach ein Fieldgoal, hielten die Offense der Invaders aber, wie schon in den ersten beiden Vierteln, von weiteren Scores ab. Der Salzburger Knoten platzte nach einem 63-Yards-Pass des Ausnahmekönners Kevin Jackson auf Andreas Burgstaller an die Invaders 7. Mario Göpfert ließ sich dermal nicht mehr aufhalten, verkürzte mit einem Lauf auf 6:7 (PAT blocked).

Mit dem Regen kamen die Tränen

Die Bulls Defense wurde immer stärker, zwang die Invaders zu einem 4 & out. Regen setzte ein und den Invaders war kurz danach zum Heulen zumute. Ein Trickspielzug – Kevin Jackson übergab auf Tommy Lee Hughley, dessen Pass zu Tobias Grötzmair zur erstmaligen Führung der Bulls gut war. 12:7 (2-Point-Conversion failed).

Der Versuch der Invaders sich noch einmal zurückzukämpfen endete in einer Fast-Interception im vierten Versuch von Markus Sandler. Turnover on downs und die Stiere machten den Sack danach zu. Ein weiterer starker Drive konnte von den Salzburgern erfolgreich abgeschlossen werden. Tommy Lee Hughley lief über 10 Yards zum 18:7 (2-Point-Conversion failed). Das letzte Wort in diesem Spiel hatten die Invaders – ein Fumble in die Bulls Endzone wurde von diesen dankend aufgenommen.

Fazit

Ein völlig verdienter Sieg der Bulls, die das bessere Team waren. Sicher jene Mannschaft, die sich im Laufe der Saison am meisten steigern konnte. Vom Underdog nun doch wieder zum seriösen Playoff-Kandidaten. Der Sieg hätte höher ausfallen können, da man in der ersten Halbzeit einige gute Möglichkeiten ausließ. Selbst nach dem 0:7-Rückstand hatte man noch das Gefühl, dass die Salzburger das heute schaffen werden. Was sie auch taten. Die Invaders Offense eine Katastrophe in Dur und Moll. In der Klarheit sicher eine Überraschung.

Die Bulls halten damit die Division I weiter offen und den direkten Konkurrenten auf Trab. Gewinnen sie ihre beiden letzten Spiele gegen die SteelSharks, dann müssen die Gladiators entweder die Vikings II oder die Wolves schlagen, um vor ihnen zu bleiben.

Stimmen nach dem Spiel

Bulls Headcoach Kai Laskary
"Ein tolles Comeback, gerade noch zur rechten Zeit. Wir können es noch in die Playoffs schaffen, sind aber auf die Hilfe der Vikings und Wolves angewiesen. Wir werden alles was wir tun können auch machen, heißt zwei Siege gegen die SteelSharks anpeilen. Das ist in der Mannschaft drinnen, wie man sieht. Ob das am Ende reicht, wird man sehen. Jedenfalls bin ich sehr stolz auf meine Mannschaft heute – das war ein wichtiger Sieg."

Invaders GM Rene Grohs
‚So ist das Leben. Wir haben es einfach selber vergeigt, weil unsere Offense heute zu schlecht war. Bitter, dass wir damit wahrscheinlich das Heimrecht verspielt haben, aber das gebührt uns auch, wenn wir solche Spiele nicht gewinnen können. Gratulation an die Bulls, die heute das bessere Team waren.‘

Bulls-Quarterback Kevin Jackson
‚Ich bin sehr zufrieden mit der heutigen Leistung unseres Teams. Wir haben sehr viele Rookies in der Mannschaft, daher passieren auch manchmal Fehler, aber in Summe war das in Ordnung. Ich bin froh, dass wir noch eine Chance haben die Playoffs zu erreichen und freue mich nun auf die zwei Spiele gegen die SteelSharks. Ich würde auch gerne Safety spielen, da ich das auch gelernet habe und der Mannschaft damit helfen könnte.‘

Invaders Headcoach Hugh B. Mendez
‚Das schlechteste Spiel von uns heuer. Offensiv hat nichts funktioniert, aber auch defensiv waren wir öfter indisponiert. Die Bulls haben sich den Sieg verdient, sie waren einfach besser. Wir haben einiges zu verbessern."

Bulls – CB/RB Mario Göpfert
"Ich hab immer gehofft, dass uns heuer noch der Knopf aufgeht. Unser Quarterback hat uns sehr geholfen, auch wenn die Receiver noch Probleme haben seine Bälle zu fangen. Ich glaube fest daran, dass wir es noch in die Playoffs schaffen werden. Die Vikings und Wolves werden die Gladiators schlagen und wir zwei Mal die SteelSharks."

Stimmt es, dass Mario Göpfert seine Karriere beendet, wenn die Bulls gegen die Steelsharks verlieren?

"Das würde ich niemals gegenüber Football-Austria sagen! (lacht). Das ist ein Running Gag zwischen mir und den Traunern. Ich sage das seit 16 Jahren: Wenn wir gegen Linz ein Match verlieren, höre ich auf Football zu spielen. Ich spiele immer noch…"

Gladiators-Quarterback Bernhard Kamber
‚Gratulation nach Salzburg, die Bulls sind offenbar wieder die Bulls. Ich finde das gut für die Liga, denn wir beide müssen jetzt in Fernduellen zeigen, ob wir uns für die Playoffs qualifizieren können. Ich gehe davon aus, dass wir noch einen Sieg brauchen werden um dorthin zu kommen, aber damit auch noch eine kleine Chance haben das Heimrecht zu holen. Daher stellt sich nicht die Frage ob wir die Vikings II oder die Wolves schlagen sollen oder können, sondern wie wir die Vikings II und die Wolves schlagen werden? Für die Gladiators heißt es nun: Jetzt gilt’s! Wir müssen auch die großen Klubs schlagen, wenn wir unsere Ziele für heuer erreichen wollen."

Steelsharks Heacoach Jens Pfennig
"Ich bin überrascht. Die Bulls haben dieses Spiel dominiert, das Ergebnis hätte deutlicher ausfallen können. Ihr neuer Quarterback ist sehr gut und in der Defense haben sie sich verbessert. Wir werden alles versuchen sie in unsere letzten beiden Partien zu schlagen, denn wir hätten gerne den fünften Platz in der Division. Das werden zwei schwere Spiele für uns werden."

Division 1
Salzburg Bulls vs. St. Pölten Invaders 18:7
(0:0/0:0/0:7/18:0)
26. Mai 07 | Kickoff 16:00
ASKÖ-Maxglan, Salzburg
Officials: tba

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