Zwar gab es dieses Jahr keine direkten Vergleich beider Teams, aber ein derartiger Niveauunterschied zwischen den jeweiligen Gewinnern ihrer Gruppe wie er sich nun im Finale herauskristallisiert hat war in den Fernduellen zuvor nicht auszumachen. Dabei kann man nicht einmal sagen der Sieg wäre zu hoch ausgefallen, denn die 50 Punkte für die St. Pöltener Offense waren ebenso verdient wie die das Shutout ihrer Defense.
So eindeutig das Endergebnis, so umkämpft das erste Viertel. 12 Minuten Abtasten. Die Invaders produzieren zum Start einen Fumble, den Max Kössler für die Bruins recovern konnte. Die Offense der Bären schlug aus diesem Ballbesitz, wie auch aus allen weiteren, keinen Profit. Man kam das ganze Match hindurch nicht in die Nähe der Invaders Endzone. So wechselte das Angriffsrecht im ersten Quarter 4 Mal und kurz vor dem Seitenwechsel kam Invaders RB David Karner mit einem first down erstmals der Bruins Endzone gefährlich Nahe.
QB Daniel Gloimüller erzielte die ersten Punkte für sein Team zu Beginn des zweiten Viertels und Andreas Inzinger die dazugehörige 2 Point Conversion. Die Invaders spielen, wie schon im Grunddurchgang der Junioren und bei der Kampfmannschaft 2005 beobachtet, stets 2 Point Conversions bei ihren Extrapunktversuchen. Das sollte sich auch in diesem Finale nicht ändern. Die Bruins Offense also wieder im Einsatz. Ein sehenswerter Catch von Max Kössler zu einem first down – die ganze Ausbeute dieses Drives, die Bruins gingen wieder 3 & out und mußten punten. Die Invaders Maschine lief zu diesem Zeitpunkt schon wie geschmiert. Daniel Gloimüller mit 2 first downs in Serie, ein 25 yard run von Andreas Inzinger und David Karner spazierte quasi zum 0-14. Die 2 Point Conversion konnte von den Bruins dieses Mal verhindert werden. Christoph Baiers Kick Return zur Invaders 45 yard Linie ließ die seinen nur kurz hoffen. Zu ungenau kamen die Pässe auf die Bären Receiver, durch Laufspielzüge konnte kaum Raum gewonnen werden, kein Rezept wurde gefunden gegen diese Invaders Defense. Die Bruins gehen 4 & out, die Hail Mary im vierten Versuch ein erstes Anzeichen aufkeimender Verzweiflung. Der nächste Offensivprozeß der Invaders war kurz und knackig – vor allem aber effektiv. Andreas Inzinger dringt mit zwei first downs tief in Bruins Territory ein, David Karner geht zwei Mal in deren Endzone, ein weiterer TD + 2 Point Conversion macht zusammen 0-23. Davor schon die 2 Minute Warning – das Match also bereits kurz vor Halbzeit. Doch es sollte noch mal scheppern bei den Kurstädtern. Ein Fumble beim Kick Return, Invaders DB Hannes Baumgartner holt sich nicht nur den Ball, sondern retourniert ihn an die Bruins 2 yard Linie. Kein Problem mehr für Daniel Gloimüller (TD – QB Sneak) und David Karner (2 Point Conversion). Die Sache war also zur Halbzeit mit 0-30 so gut wie entschieden.
Spätestens aber zu Beginn der zweiten Hälfte wurde allen klar, daß die Sieger nur die Invaders sein können, denn das dritten Viertel begann so, wie das zweite endete. Mit einem Fumble der Bruins und damit verbunden einen Touchdown für die Invaders. Den fünften Streich erzielte Andreas Inzinger. Was David Karner im Anschluß machte dürfen Sie sich ausrechnen, Spielstand 0-38, was auch hieß: Mercy Rule. So lief die Zeit ohne Anhalt, Bruins QB Christoph Gross sucht sein Heil in weiten Passes, fand dort kurz auch das Glück in Form von Gabriel Platzer, jedoch deren sportlichen Beziehung bereitete Invaders DB Sebastian Riesenhuber schnell ein Ende. Nicht genug, daß sie per Interception geschieden wurden, trug Riesenhuber den Ball auch noch in deren Endzone. 0-44, die Conversion nicht gut. Zwar gaben die Kurstädter nie auf, wieder macht QB Christoph Gross firtst downs, aber sie standen mit ihren Bemühungen stets auf verlorenem Posten. Auch als bereits im letzten Viertel Daniel Gloimüller das 0-50 und damit den Endstand herstellte, versuchten die Bären verzweifelt den Ehrentreffer zu erzielen, doch wie schon erwähnt, war und blieb man von einem Score weit entfernt.
Fazit
Eine veritable Überraschung. Die Invaders waren wohl zu favorisieren, das Match offenbarte aber einen Klassenunterschied. Die St. Pöltener kamen mit nur 18 Spielern nach Baden, genug um den Bruins eine Lehrstunde zu erteilen. Bruins Headcoach Armin Schneider natürlich bitter enttäuscht, zieht insgesamt über die Saison aber eine positive Bilanz (Ziel war Finaleinzug) und hofft daß diese Niederlage seinen Spielern auch tatsächlich eine Lehre ist. "Bis zum Finaleinzug hatten wir ein enorme Trainingsbeteiligung, mit der es nach dem letzten Match gegen die Rangers leider vorbei war. Einige Herren sollten jetzt aufwachen, denn das es so nicht geht, haben sie nun erfahren." Logischer Weise die Stimmung weitaus besser bei den Invaders. Deren Präsident Günter Zanker freute sich über den Titel, weniger über die Höhe des Siegs. "Wir haben mit dem Titel ehrlich gesagt fix gerechnet. Alles andere wäre ein große Enttäuschung für uns gewesen, aber es ist für den Football nicht unbedingt positiv, wenn ein Nachwuchsfinale zu so einer klaren Angelegenheit wird. Auch wenn wir jetzt gerade davon profitieren. Wie konnten die Bruins in so einer Verfassung ihre Gruppe gewinnen?" Nicht minder hart ging der neue CEO mit der Veranstaltung ins Gericht. Diese habe man den Invaders weggenommen und einem Verein gegeben der daraus wenig gemacht hätte, was man auch schon vorher wissen konnte.
Gameday
Ganz so schlimm wie Herr Zanker das sah war es nun aber nicht. Im Gegenteil ist der BAC Platz ein Stadion, welches dem Junioren Cup einen würdigen Rahmen verlieh. Schade, daß die Bruins dort nicht öfter spielen können. Die Badener waren sichtlich bemüht eine saubere Veranstaltung durchzuziehen. Zwei Platzsprecher und ein vernünftiges Angebot an Food & Bevarages für die Zuschauer waren ausreichend. Die übrigens zahlreich erschienen sind (~300). Die Kritik der St. Pöltener richtet sich hier auch an den versprochnen Platz für ihre Invaders Bar. Diesen gab es dann nämlich doch nicht. Ein anderes Veranstaltungszelt im Eingangsbereich wurde vom Winde verweht, die After Game Party fand nicht statt. Direkt nach dem Match verschwand der gesamte Bruins Verein für eine Stunde zur Generalversammlung in das gegenüberliegende "Tennisstüberl"(!), ließ Fans und Gegner damit eher ratlos im Halbdunkel des offenen Foyers stehen. Leichte Verwirrung bei den Übriggeblieben. Wo ist die Party genau? Die Versammlung im Freien löste sich schneller auf, als jene generelle der Bruins im Inneren. Bei der GV der Bruins wurde u. A. über eine Namensumbenennung abgestimmt. Darüber wird so schnell keine definitive Entscheidung fallen, da die damit verbundenen Kosten zuerst geprüft werden. Vorläufig heißt das Team weiterhin Bruins.
Junioren-Cup
Baden Bruins vs St. Pölten Invaders 0-50
(0-0/0-30/0-14/0-6)
BAC Platz, Baden, 1.11.2005, Kickoff:15:00h, 300
Referees: König M. / Berger / Praher / Ulicny / Edelmüller
Football-Austria.com Spielbewertung (max. 10 Balls)
Spielniveau:
Ambiente:
Unterhaltungswert:
Hot Dog Test:
Football-Austria.com MVP: Andreas Inzinger (Invaders)
BRU vs. INV JUNIOREN CUP FINAL 1.11.2005

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