Auf Grund der verbalen Entgleisungen haben nun die Tiroler interne Konsequenzen gezogen.
Was ist passiert?
Von Beginn an fühlten sich die Gäste von den Gastgebern provoziert. Die Knights stellten auf der dem Publikum gegenüberliegenden Seite ihre Zelte auf, ließen die Gunners vor ihren Fans und der Lautsprecher Anlage Platz nehmen. Ein übliches Prozedere bei den Wienern – sie haben das bisher bei allen ihren Heimspielen so gehalten. Dazu gesellten sich dann lustig gemeinte ‚Pezi Bär‘ Kommentare via Funkmikrofon des Knights Präsidenten selbst (das war allerdings tatsächlich neu), welche die Schützen alles andere als rasend komisch fanden. Sie meinten diese seien auf sie gemünzt, die Wiener nehmen das Spiel und damit sie als Gegner nicht ernst. Auch die Musik lief während mancher Spielzüge weiter, was von den Referees beanstandet wurde. Das alles konnte man von außen beobachten. Nicht zu hören von dort war eine tiefer gelegte Gangart beim Trash Talk. Wer angefangen hat ist müßig zu klären, jedenfalls ließ das alles zusammen bei einigen Spielern, gepaart mit der sich abzeichnend hohen Niederlage, kleinere Sicherungen durchbrennen. Immer öfter verließen einzelne Spieler die Team Area, diskutierten mit Funktionären und auch dem Publikum herum. Einzelheiten sparen wir uns an der Stelle, einige Herren waren sehr aufgebracht und nicht mehr zu beruhigen. Beim Shakehand wurden noch Körperflüssigkeiten ausgetauscht & später in Foren deftig nachgeschlagen.
Das war für Gunners Präsident Andreas Platzgummer Grund genug um hier einzugreifen. Der Obmann war vor Ort nicht anwesend, ließ sich die Vorgänge aber von mehreren Seiten schildern. Die Konsequenz daraus: die Gunners verzichten auf die Dienste von gleich drei Spielern. Platzgummer will damit ein Zeichen setzten, daß die Gunners um ihren guten Ruf und um den des American Football Sports bemüht sind, wie sie auch in der Community ein respektiertes Mitglied sein wollen. Das mag man als Überreaktion empfinden, ist trotzdem ein starkes Statement der Tiroler, die Unsportlichkeiten gar nicht erst einreißen lassen wollen.
Die Gunners können trotzdem ein Stück Erfolg für sich verbuchen. Vor allem ihre Nachwuchsspieler haben in Wien das Team zusammengehalten. Verloren hat man das Spiel, aber, wie sie es selbst sagen, nicht das Gesicht.
Die Knights waren bei der ganzen Sache alles andere als völlig unschuldige Opfer, die Spuckeinlage beruhte nach Zeugenberichten auf Gegenseitigkeit, auch die neue Beschwingtheit übers Mikrofon wäre zu Überdenken. Der ‚arrogante Wiener‘, so wie er in Tiroler Gebrauchsanweisungen für den Umgang mit solchen steht, muß nicht mit Gewalt an die Oberfläche gezerrt werden. Es ist schließlich Stadtbekannt, daß auch in den Reihen der Ritter ein paar schrägere Vögel ihre Balztänze aufführen. Alles in allem: Heißes Spiel ist okay, Provokation bis zu einem gewissen Punkt natürlich auch. Man kann den Bogen aber auch überspannen. Auf der anderen Seite: Nicht alles was ein Gegner macht muß einen gleich auf die Palme bringen. Immerhin haben die Knights auch zwei Mal mit dem nackten Finger auf angezogene Gladiatoren gezeigt. Genutzt hat es ihnen gar nichts. Dazu meint Armin Schneider immer wieder: Habt euch lieb… nach dem Match! (war)