Seit Wochen fiebert man in Schwäbisch Hall dem Viertelfinale um die deutsche Football-Meisterschaft entgegen. Am Samstag ist es nun soweit: Um 16:00 Uhr beginnt die Partie zwischen den Schwäbisch Hall Unicorns und den Essen Assindia Cardinals im Haller Hagenbachstadion, in der beiden Kontrahenten ein Sieg zugetraut wird.
 
Es ist Playoff-Zeit und die deutsche Footballszene diskutiert in diesen Tagen wieder wild die Siegchancen in den vier Viertelfinalbegegnungen. Am unsichersten ist sich die Gemeinde dabei bei der Prognosen für die Partie zwischen den Unicorns und den Cardinals und das aus gutem Grund: Laut Bundesliga-Statistik trifft am Samstag in Hall mit der Offense aus Essen der mit 247 durchschnittlichen Rushing-Yards pro Spiel beste Laufangriff auf den besten Passangriff der Liga aus Schwäbisch Hall (299 Passing-Yards pro Spiel). Erwartet wird deshalb ein knappes Spiel mit vielen Punkten.
 
Das trifft auch die Erwartungshaltung von Unicorns-Headcoach Siegfried Gehrke: "Essen ist ein starker Gegner und ich erwarte ein sehr spannendes Spiel." Gehrke kennt die Stärken seiner Kontrahenten: "Die Cardinals leben vom Laufspiel und das mit großem Erfolg. Sie spielen sehr gekonnt ein variables und schnelles Angriffssystem, das immer gefährlich und schwer zu stoppen ist."
 
So haben die GFL-Aufsteiger mit dieser Offense auch in der GFL-Nord für einiges Aufsehen gesorgt und selbst den haushohen Favoriten aus Kiel und Berlin in den Punktspielen große Probleme gemacht. Auch deshalb sind die Assindia Cardinals, die in der Tabelle die amtierenden deutschen Meister aus Braunschweig hinter sich lassen konnten, in der GFL-Nord das Überraschungsteam der Saison 2009.
 
Diesen Titel dürfen im Süden sicher die Unicorns für sich proklamieren. Nach der unglücklichen Saison 2008 hatte kaum jemand damit gerechnet, dass die TSG-Footballer in diesem Jahr sehr souverän die Südmeisterschaft feiern dürfen. Nur drei Punkte musste man abgeben und in Heimspielen ist man 2009 nicht nur zur Freude der Zuschauer im Hagenbachstadion bislang ungeschlagen.
 
Die erste und seither letzte Playoff-Teilnahme der Essener liegt bereits 23 Jahre zurück. Die Unicorns können hingegen auf sieben Viertelfinal-Spiele in den letzten acht Jahren blicken und einmal (2005) schafften sie bereits den Sprung ins Halbfinale. Dass dieser Erfahrungsvorsprung aber kein Vorteil für die TSGler sein muss, weiß auch Siegfried Gehrke: "Die Cardinals haben als Aufsteiger überhaupt nichts zu verlieren. Der Druck lastet da als Südmeister und Heimteam eher auf uns", meint der Haller Headcoach.
 
Während die Cardinals am Samstag ohne personelle Sorgen antreten werden, müssen die Unicorns ohne Defense-End Jonathan Spring auskommen. Er musste sich aus beruflichen Gründen bereits im August Richtung Heimat USA verabschieden. In die Startformation der Haller Defense wird deshalb Bruno Michitti aufrücken. Außerdem unterbricht Linebacker Hannes Dierolf eigens für die Playoffs sein Auslandspraktikum in England.


02. September 09 | 10:44
Assindia Cardinals vor dem Viertelfinale
Die Zugabe für eine gelungene GFL-Saison gibt es am Samstag: Die Assindia Cardinals fordern im Viertelfinale zum German Bowl den Ersten der GFL Süd, die Schwäbisch Hall Unicorn heraus.

Mit dem Rekordsieg gegen die Dresden Monarchs geht die Saison der Assindia Cardinals in die Verlängerung. Nach dem 69:21 stellt der Aufsteiger statistisch gesehen den stärksten Laufangriff der Liga (247,1 Yards pro Spiel). Der kommende Gegner kann im Passspiel einen GFL-Bestwert vorzeigen: 298,5 Yards pro Spiel wurden von keinem anderen Kontrahenten erreicht. Auf ein Offensivspektakel dürfen Anhänger beider Vereine somit hoffen.

Anhand der GFL-Spiele der Saison 2009 lassen sich kaum Quervergleiche zwischen beiden Mannschaften ziehen. In fünf Heimspielen gab es für die Unicorns ausnahmslos Siege. Einzig ein Remis bei den Stuttgart Scorpions und eine Niederlage bei den Marburg Mercenaries, die in der Saisonvorbereitung in Essen verloren hatten, beflecken die weiße Weste. ‚Berlin Adler und die Kiel Baltic Hurricanes sind sicherlich stärker einzuschätzen‘, gibt Cardinals-Präsident Wilfried Ziegler eine Prognose ab und erinnert daran, dass die Essener zumindest gegen die Mannschaft aus Schleswig-Holstein gleich zweimal lange hatten mithalten können.

Die Assindia Cardinals werden die Reise in den Süden nach einer ausgiebigen Feier am vergangenen Samstag ohne personelle Sorgen antreten können. Die Rückflugtickets der US-Amerikaner wurden kurzfristig umgebucht. Bauen kann Headcoach Bernd Janzen somit auch auf Joshua Lawson, der in der Kategorie Tackles mit einem Durchschnitt von 8,1 einen GFL-Bestwert erzielen konnte. Ankommen könnte es aber am Samstag gerade auch auf die Fähigkeiten von Sascha Jungblut. Der Kicker konnte beim 69:21 gegen Dresden sein Können mit einem Fieldgoal und gleich acht verwandelten Extrapunkten unter Beweis stellen. Ziegler: ‚In einem engen Spiel kann seine Klasse den Ausschlag geben.‘

Die Cardinals als Gegner hatten die Unicorns bereits vor dem Nachholspiel gegen Dresden erwartet. ‚Insgeheim sind wir schon in den letzten zwei Wochen von Essen als Viertelfinalgegner ausgegangen‘, sagt Headcoach Siegfried Gehrke. ‚Dementsprechend haben wir seither auch das Training gestaltet. Gut, dass diese Arbeit nicht umsonst war.‘

Für die Schwäbisch Hall Unicorns ist das Duell gegen Essen übrigens der erste Nord-Süd-Vergleich dieser Spielzeit. Nach dem Rückzug der Blue Devils aus Hamburg waren die Interconference-Duelle ausgefallen.

GFL Viertelfinale
Schwäbisch Hall Unicorns vs. Assindia Cardinals
05. September 09 | 16:00
Hagenbachstadion | Schwäbisch Hall
(Neue Reifenstege 41, 74523 Schwäbisch Hall)

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