Jeder kann jeden schlagen – ist für mich in der heurigen AIFL Geschichte – wiewohl für mich keines der kommenden Spiele wirklich vorhersagbar ist. Zu stark präsentierten sich die BIG 4 – nett ausgedrückt. Erschreckend schwach vor allem gegenüber dem letzten Jahr die restlichen drei Teams.

Der regierende österreichische Staatsmeister im American Football Danube Dragons ist übrigens seit kurzem die Nummer 1 in Europa. Die Drachen hatten als Nummer 2 in der „TOP 20-Liste“ der EFAF überwintert, im nach dem Saisonbeginn aktualisierten Ranking des europäischen Football-Verbandes liegen sie erstmals in der Vereinsgeschichte an der Spitze. Und auch im Power Ranking liegen die Drachen vorne.

1. Danube Dragons (-)
Die Drachen sind Ihrer Favoritenrolle gerecht geworden, wenn auch die bisher gezeigten Leistungen unspektakulär waren. Das QB-Experiment geht bisher auf. Die Offense spielt gesamt sehr solide und gewohnt variantenreich. Die Defense schließt an die Leistungen des letzten Jahres hervorragend an. Der Drache scheint gewappnet für die kommenden schweren Begegnungen. Wird er nicht überheblich und glaubt sich seiner Beute bereits sicher, wird der Drache im Grunddurchgang weit oben zu finden sein.

2. Swarco Raiders Tirol (-)
Zwei Viertel hat es gebraucht bis der Freibeuter aus dem heiligen Land den Rost abgeworfen hat. Ähnlich wie beim Drachen waren die Leistungen bisher trotzdem nicht hundert Prozent überzeugend, deren Quarterback scheint derzeit unter seinen Möglichkeiten zu spielen. Nichts desto trotz hat der Freibeuter letztendlich seine Spiele mehr oder weniger souverän zu seinen Gunsten entscheiden können. Eine Leistungssteigerung wird im heiligen Land aber notwendig sein, will er seine (nicht) Ziele, Titel zu gewinnen, erreichen.

3. Graz Giants (↑)
Gegen Tirol in der zweiten Hälfte ausgelassen, hat der Gigant gegen Wien eine starke Leistung abgerufen. Die Offense lebt von Chris Gunn, ist der gut drauf hat er mit seinen Receivern eine Unit die für Big Plays immer wieder gut ist – vor allem für yards after catch. Hervorzuheben ist allerdings die Performance der Defenseunit, insbesondere der Line. Das war schon ein Gustostückerl was die Herren aus der grünen Mark hier abgeliefert haben. Baut die Defense auf dieser Leistung auf, wird jede Offense in arge Bedrängnis kommen. Für Graz gilt, wer braucht schon eine Offense – wir hauen die Gegner mit unserer Defense weg.

4. Raiffeisen Vikings
(↓)
Ein perfekter Start der Wikinger in die Saison. Weniger weil die Gegner so schwach waren, viel mehr weil das Timing beim Nordmann vom ersten Spielzug an unglaublich gut gewesen ist. Bis sie auf den Steirerbuam getroffen sind. Die Offense war heillos mit den Attacken der Defense überfordert. Das Spiel wurde eindeutig zu leicht genommen. Mr. Hunt bleibt bisher unter den an ihn gesteckten Erwartungen. Die Defense spielte in den ersten beiden Reihen als einzige auf sehr hohen Niveau, die DBs wirkten hingegen wie Schlaftabletten. Der Lichtblick bei den Vikings ist, dass Sie heuer über ein unglaubliches Potential verfügen. Für violett gilt, den Finger aus den vier Buchstaben…., und jeden Gegner mehr als nur ernst zu nehmen. Spielt der Kopf mit, dann geht der Weg für Titel heuer über violett/lila/gelb.

5. Prague Panthers (-)
Dachte ich Anfangs an eine Verbesserung der Prager zum Vorjahr so habe ich mich bisher schwer getäuscht. Physisch stehen den Pragern noch immer außergewöhnliche Fleischberge zu Verfügung. Spielwitz, Gamespeed und für mich zur Gänze überraschend Spielhärte sind Eigenschaften die nicht einmal Ansatzweise an die des letzten Jahres heranreichen. Glück für Prag ist, dass die anderen beiden Schlusslichter noch schwächer spielen. In Prag muss spätestens jetzt der Alarmknopf heulen. Nominell sind die Goldstädter für eine Überraschung gut – mehr auch nicht.

6. Black Lions (-)
Vom Löwen hatte ich mir heuer den Durchbruch erwartet. Eine dicke Spielerdecke, zwei Mannschaften im Rennen – und dann keine 35 umgezogenen Spieler am Feld. Kein Ersatz für deren Protagonisten in den letzten Jahren – ich trauere um den DJ. Der viel besagte und vor allem respektierte Kampfgeist des Löwen ist ebenfalls entschwunden. Für den Vertreter aus dem Süden gilt, kämpfen, kämpfen, kämpfen. Gewinnen wird er vermutlich gegen die Bulls, ein weiterer Sieg scheint derzeit utopisch.

7. Salzburg Bulls (-)
Ich bleibe dabei. Der Bulle aus dem wunderschönen Salzburg macht mir Sorgen. Das Spiel in Wien, war ein Offenbarungseid. Für Salzbrug geht’s aus meiner Sicht ums Überleben, mit ähnlichen Leistungen am Feld und vor allem im Coaching fürchte ich ein Auseinanderbrechen der Mannschaft, mit letalen Folgen für den Verein. Ähnlich wie beim Löwen wird einzig der schwerstens vermisste Kampfgeist den Bullen das eine oder andere kleine Erfolgserlebnis gegen die anderen Teams ermöglichen. Es ist den Mozartstädter zu wünschen, dass sie sich diese Tugend zu eigen machen.

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