Doch der Gegner aus Ljubljana hat sich verstärkt – mit Spielern des AFL-Teams Black Lions.

Die Wolves machten am vergangenen Wochenende eine völlig neue Erfahrung. Zuvor mussten sie einzig und allein Niederlagen von österreichischen Mannschaften einstecken. Nun hat mit Vukovi Beograd auch ein serbisches Team sie geschlagen. So ganz fassen konnten die Magyaren die Niederlage vor Ort nicht, machten danach das Fehlen vieler Starter für die Schlappe verantwortlich. Vor allem Quarterback Vasyl Yordan wurde schmerzlich vermisst. Der Ukrainer ist derzeit in der Heimat – er hat geheiratet und befindet sich nach wie vor in den Flitterwochen.

Es wäre besser für die Wolves, er käme schon dieses Wochenende zurück, denn der Gegner hat aufgerüstet. Spielten die Silverhawks zuvor mit in Italien stationierten US-Amerikanern als Legionäre, haben sie diese nun mit Österreichern ersetzt. Gerald Regenfelder (LB), Matthias Schicher (OL), Hans Seppele (DL), Peter Petek (DL) und Markus Rieger (CB) stehen am Silverhawks-Roster und werden auch nach Budapest mitreisen.

"Wir hoffen einige der fehlenden Starter von Belgrad bei diesem Spiel wieder im Team zu haben", sagt Runningback Peter Cseperkalo. "Wir erwarten aber in jedem Fall, dass wir dieses Spiel gewinnen."

Vertrauen in Lendvai
Sollte Yordan auch dieses Spiel versäumen, und darauf deutet einiges hin, dann wird nicht der in Belgrad spielende Bálint Mihaletzky, sondern Attila Lendvai under center stehen. Mit Lendvai als QB schlug man die Silverhawks auswärts bereits mit 37:16.

"Es steht noch in den Sternen ob Yordan spielen wird. Er würde uns natürlich in jedem Fall fehlen, aber wir haben viel Vertrauen in Attila Lendvai. Er ist ein talentierter Quarterback und in der Lage das Team zu führen. Unser Ziel hat sich nach der Niederlage gegen Belgrad nicht geändert – wir wollen die SELAF gewinnen", ergänzt Cseperkalo.

Wolves 2008 nicht mehr in Österreich?
Die Ungarn streben eine Teilnahme im EFAF-Cup an. Dafür müssten sie Landesmeister werden, hätte man ihnen seitens der EFAF mitgeteilt. Es ist daher möglich, dass die Budapester im kommenden Jahr nicht in Österreich antreten, sondern in der heimischen Liga MAFL. Auch finanziell dürfte das Abenteuer Austria ihre Ressourcen ziemlich ausgereizt haben. "Ich befürchte, dass wir im kommenden Jahr nicht mehr in der Division I spielen werden", meint ein darüber leicht betrübter Kicker Gabor Sviatko. "In dem Fall werde ich mich um eine Alternative umsehen. Die MAFL ist keine Herausforderung mehr für mich, ich möchte dann schon lieber in Österreich spielen."

Kooperation mit Ljubljana
Die Carinthian Black Lions wollen in Hinkunft ihre Zusammenarbeit mit den Ljubljana Silverhawks intensivieren verriet Manfred Mocher. Ist man sich in Sachen Zweisprachigkeit in Kärnten/Koroška zwar uneins, stellt man beim Football mit den "Laibochan" als Einheit da. So ist es mehr als nur wahrscheinlich, dass man Spieler der Silverhawks in Zukunft auch bei den Black Lions sieht, bzw. konnte man das ja bereits in der Vergangenheit beobachten.

Natürlich ist das plötzliche Engagement der Lions in der SELAF auch als Antwort auf ihre Abgänge Richtung Rudersdorf zu verstehen. Manfred Mocher würde vermutlich nicht ganz traurig sein, wären die Silverhawks in der Lage den Gladiators noch ein Bein auf dem Weg in die SELAF-Playoffs zu stellen. Rechnerisch ist das auch bei einer Niederlage in Budapest noch möglich. Die Playoff-Entscheidung wird in jedem Fall erst beim zweiten direkten Aufeinandertreffen zwischen Rudersdorf und Laibach am Wochenende 29./30. September fallen. Das erste gewannen die Burgenländer.

Novi Sad war keine Reise wert
Die Gladiators, welche die letzten fünf Spiele in Serie verloren haben, würden sich bei einem Ausscheiden im Grunddurchgang zur Lachnummer machen – beim vollen Munde ihres Quarterbacks vor der Saison. Der DVD-Verleih für Vukovi ist in Konkurs gegangen, gegen die Wolves gab es überhaupt nichts zu bestellen und auch die Dukes aus Novi Sad waren am Ende eine Nummer zu groß für Gladiatoren. Man übt sich wieder in einer Disziplin, die man im Gegensatz zum Footballspiel perfekt beherrscht: Reden.

Die Dukes hätten keine Pads gehabt (illegal equipment), die Schiedsrichter sprachen kein Englisch und "tuschelten" auf Serbisch, die Touchdowns der Serben seien durch Fehlentscheidungen der Referees entstanden. Man legt daher Protest gegen die Wertung des Spiels ein. Anwalt im Stress?

Bleiben eben nur noch Ljubljana und im letzten Spiel der bereits entthronte Vorjahres-Champion und heurige Nachzügler Kragujevac Wild Boars. Schwächere Gegner sind leider aus.

SELAF
Budapest Wolves vs. Ljubljana Silverhawks
15. September 07 | 19:00
BVSC-Stadion, Budapest

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