Der spätere Sieger der Partie startete katastrophal in das Spiel, produzierte im ersten Quarter bereits drei Turnovers und hatte Glück, dass ihr Gegner diese Fehler nicht ausnutzen konnten. 

Es war phasenweise generell nicht schön anzuschauen, was die beiden Teams den rund 50 Zuschauern auf der Ravelinstraße boten. Viele Fehler, viele Fouls und (auf Seiten der Warlords) wieder ein Ausschluss. Mit dieser einen Ejection waren die Gastgeber auch noch gut bedient, denn es hätte auch ihren Head Coach Christoph Dreyer, nach einem Stoß gegen einen Thunder Spieler, durchaus erwischen können. Nach einer Moralpredigt seitens des Head Referees beruhigten sich die Gemüter dann aber wieder und das Spiel ging verhältnismäßig ruhig zu Ende.

Fast schon traditionell das Endergebnis, fast so traditionell auch die Pausenführung für die Warlords. Wladislaw Lewin machte die einzigen sechs Punkte der ersten Hälfte für die Wiener, die von den Defenses und von Turnovers geprägt war.

Nach Wiederbeginn bot sich ein bekanntes Bild bei den Warlords: Sie ließen deutlich nach, wobei sie dabei nicht physisch zusammenbrachen, sondern viel mehr nicht fokussiert und unkonzentriert wirkten.


Die zweite Hälfte begann dann mit einem Paukenschlag. Ein Touchdown Lauf über mehr als 60 Yards von Thunder Runningback Markus Pilsinger zum 6:6 – gleichzeitig die spektakulärste Aktion des ganzen Spiels, der PAT – wie alle anderen in der Partie – nicht gut. Pilsinger fiel kurz danach auf Grund einer Beinverletzung aus, die Gäste mussten ihr Laufspiel personell umstellen.

Auch ein weiteres Geschenk der immer noch fehlerhaft agierenden Amstettener wurde von den Warlords nicht angenommen. Nach einem Fumble-Recovery der Wiener, folgte prompt ein Re-Fumble-Angebot ihres Quarterbacks Sebastian Bacher (Pitch in den leeren Raum) und das nahm Christian Klemenz dann aber an und retournierte das freie Ei in die Warlords Endzone zum 12:6 für Amstetten.

Nach einem Fumble Receovery von Ziya Caliskan für die Thunder, brannten beim Warlords Spieler Roland Grohsinger die Sicherungen durch. Nach einer Tätlichkeit gegen einen der Referees wurde er ausgeschlossen, schleuderte danach noch am Feld seinen Helm zu Boden und kickte ihn von dort an die Sideline. Das wird wohl eine Nachdenkpause für den Mann zur Folge haben. Danach kam es zur besagten Kopfwäsche. Der Whitecap bestellte die beiden Head Coaches Gavin Lake und Christoph Dreyer zu sich, um wieder Ruhe ins Spiel zu bringen. Das gelang auch und war bitter notwendig, denn man hatte in der Phase schon auch ein wenig das Gefühl, in der Kreisklasse einer anderen Ballsportart gelandet zu sein. Spieler die sich unaufgefordert ins Referee Huddle begeben und auf verbale Aufforderungen gar nicht mehr reagieren (#43 WAR), fliegende Helme (eben #70), Rempeleien gegen Spieler des Gegners (Herr Dreyer) – kein guter Tag für die Wiener, nicht nur was das Ergebnis betraf.

Sportlich gab es zum Abschluss aber auch noch etwas, nämlich ein Fieldgoal aus 27 Yards für Amstetten durch Alexander Kinz zum schlussendlich in der Höhe auch verdienten Endstand von 15:6 für die Thunder.

Fazit
Warlords Head Coach Christoph Dreyer muss seiner numerisch riesigen Truppe mehr Disziplin einimpfen. Was nur geht, wenn er selbst nicht aus dem Rahmen fällt. Die Disziplinlosigkeiten gehen offenbar mit dem Verlust des Fokus auf das Spiel einher, einer der wesentlichen Gründe für die erneute Niederlage gegen Amstetten. Die Thunder zeigten in kurzen Phasen so etwas wie Spielwitz, ihr Head Coach Gavin Lake versucht Spielkultur zu etablieren und erntet erste kleine Früchte. In den Playoffs (Iron Bowl & Challenge Bowl) wird es, wenn beide Mannschaften diese erreichen, für beide sehr schwer. Das Spiel zwischen den Dragons² und Hurricanes als Beispiel tags zuvor stand auf einem deutlich höheren Niveau. Beiden Mannschaften des Sonntages ist aber die Steigerung zuzutrauen und diese wird auch nötig sein, um ein Finale zu erreichen. 
Division 2
Vienna Warlords vs. Amstetten Thunder 6:15

(0:0/6:0/0:12/0:3)
1. Mai 11 | 14:00
Ravelinstraße | Wien

Football-Austria.com Spielbewertung
Spielniveau: 
Ambiente: 
Unterhaltungswert: 

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