Dort werden sie auf die Danube Dragons treffen, welche in einem atemberaubenden Highscore-Krimi im Happyland die Swarco Raiders Tirol besiegen konnten.

Playoff Jugend
Dodge Vikings vs. Carinthian Black Lions 62:20
(16:6/30:8/tba/tba)
28. Oktober 06 | 13:15
Schmelz, Wien
Referees: König M. / Müllner / Tod D. / Fritz / Savicevic / König T.

Die Wikinger gingen als haushohe Favoriten in dieses Match und konnten nur zu Beginn von den Gästen aus Klagenfurt zurückgehalten werden. Stefan Holzinger brachte nach einem Paß von Dominik Bundschuh die Hausherren mit 8:0 in Führung (PAT good), die Kärntner hielten mit ihrem flinken Quarterback Samuel Vallon und ihrem Receiver Michael Reich dagegen. First Downs durch die beiden Spieler, Reich sorgte im Anschluß mit einem Sensationscatch für das 8:6 (PAT no good). Beide Offensivabteilungen gingen danach drei bzw. vier und aus, Marc Binstorfer erhöhte im dritten Vikings Offensivdrive auf 16:6 (PAT good) – das Ganze noch vor dem ersten Seitenwechsel.

Erneut zeigten die Kärntner in der Offensive stark auf, wieder gelangen First Downs und Thomas Dominikus konnte nur mit Mühe nach einem langen Paß kurz vor der Endzone gestoppt werden. Samuel Vallon verkürzte danach jedoch auf 16:14 – das Spiel bis Mitte des zweiten Viertels also völlig offen. In Folge hatten die Löwen, wo fast alle Spieler durchgehend am Platz standen, ihr Pulver aber bereits verschossen. Boris Resetarits und Dominik Bundschuh mit First Downs, Marc Binstorfer in Motion – Touchdown Vikings – 22:14 (PAT no good). Es lief alles weitere in Richtung Lions Endzone – zwei Mal schlug Marc Binstorfer noch vor der Halbzeitpause bei seinen Touchdowns zum 30:14 und 38:14 zu (PATs good), auch Boris Resetarits konnte sich mit einem Interception Return Touchdown noch in die Scorerliste eintragen – Halbzeitstand 46:14 (PAT good).

Die Sache war bereits nach zwei Vierteln gelaufen, im dritten erhöhte Jan-Michael Tschach auf 54:14 (PAT good). Bei diesem Spielstand verließ der Schreiber dieser Zeilen die Schmelz und begab sich auf die Reise Richtung Happyland (das Spiel in WIen wurde erst mit einiger Verspätung erst angepfiffen), wo das andere Halbfinale am Programm stand. In Fünfhaus trennte man sich am Ende mit 62:20, die restlichen beiden Scores werden nachgetragen, ebenso folgt ein Bericht über das Schülermatch Vikings vs. Raiders (40:20) von Andres Ubell. Doch jetzt den Gürtel rauf, über den Kanal drüber und rein ins Happyland, wo ein dramatisches Match stattfinden sollte.

Playoff Jugend
Danube Dragons vs. Swarco Raiders Tirol 48:46

(8:18/24:8/8:8/8:12)
28. Oktober 06 | 15:00
Happyland, Klosterneuburg
Referees: Berger / Hölbling / Leue / Hofbauer / Windsteig

Beide Teams standen mit einem 3-1 record da, beide verloren ihr Spiel gegen die Vikings und gewannen die restlichen drei. Die Dragons hatten auf Grund des besseren Punkteverhältnisses das Heimrecht, daher wurde heute (noch) im Happyland gespielt. Die Sonntagspartien der Dragons finden auf Grund der ungünstigen Wetterprognose am Heimplatz der Vienna Knights im Prater statt.

Ein Blitzstart der Raiders führte dort im Happydome, bevor ich mich noch einparken konnte, zum 0:10 – ein Safety, ein Touchdown + PAT. Am Spielfeldrand angekommen verkürzte dort gerade Runningback Christoph Gragl auf 8:10 (PAT good). Hinweis: Gültige Extraversuche zählen bei der Jugend immer zwei Punkte, egal ob gekickt, oder eine Conversion probiert wird. Das Match hatte also noch gar nicht richtig begonnen und schon waren 18 Punkte am Scoreboard. In der Tonart ging es munter weiter, die Raiders erhöhten mit einem Lauf von Viet Bachlong noch im ersten Viertel auf 8:18.

Stark auch der Auf- und Antritt des Dragons Runningbacks Rene Verhoeven, der immer wieder für First Downs sorgte, Quarterback David Bründl verkürzte auf 16:18 (PAT good). Ein echter Riegel ist auch der Tiroler Michael Habetin (eigentlich ein OL, spielt aber auch Receiver!!) mit 185cm und 115 kg, der Gang Tackles der an ihm verzweifelnden Dragons Cornerbacks einfach mit Mißachtung strafte und schnurstracks weiterlief. Dabei mußten sogar die Dragons Coaches manchmal schmunzeln – von solchen beweglichen Felsen hätten halt alle gerne mehr. Kurz vor der Endzone dann aber eine erste entscheidende Situation. Fumble – ein Spielerknäuel wurde entknotet – die Refs diskutierten und entschieden schlußendlich für First Down Dragons. In der Situation mehr als günstig, denn die Gäste waren drauf und dran weiter zu scoren. So lag es an den Dragons erstmals in Führung zu gehen. Immer wieder Rene Verhoeven, den Touchdown erzielte aber Mario Mastera zum 24:18 (PAT good). In der Phase gelang der Dragons Defense durch Tod Winston eine Interception – das Spiel schien sich nun zu Gunsten der Dragons zu wenden, die nominell den Raiders um einiges überlegen waren. Nach einem harten Kontakt zwischen David Bründl und Christoph Bertsch, wobei Bründl zum wiederholten Male seinen Helm verlor, war es dann aber soweit: Rene Verhoeven trug sich mit einem Touchdown Lauf in die Scorerliste zum 32:18 (PAT good) ein. Doch die Gäste ließen nicht locker. Nach einem First Down von Christoph Bertsch erzielte der auch mit einem schönen Catch in der Endzone zum 32:26 (PAT good). Bei dem Spielstand ging es auch in die Kabinen und das sollte noch lange nicht alles gewesen sein.

Der Punktereigen ging in der zweiten Hälfte nämlich weiter. Immer wieder schön anzusehen war die erfolgreiche Brechstangen-Methode des Michael Habetin, nach einer harten Pass-Interference gegen die Dragons lief der 115 Kilo Jugendliche zum Ausgleich 32:32 und nach dem Extrapunkt wechselte erneut die Führung zu den Tirolern (32:34). Was für ein Spiel. Übrigens war zu diesem Zeitpunkt die Referee-Crew bereits um Hauptschiedsrichter Ralf Berger verkleinert, der überknöchelte und zur Kontrolle ins Spital mußte. Für ihn übernahm Christian Hofbauer die weiße Kappe der Unschuld. Zurück zum Spiel, wo postwendend die Führung zum dritten Mal wechselte. Tight End Michael Dallinger zum 40:34 (PAT good). Es folgte im dritten Viertel noch die zweite Interception der Dragons.

Der letzte Spielabschnitt ließ nicht nur nichts an Spannung der drei vorhergegangenen vermissen, ganz im Gegenteil wurde es noch dramatischer. Die Dragons standen bei Vierter und lang – nach einem Team Timeout entschieden sie sich den Versuch auszuspielen, Quarterback David Bründl warf, bereits schwer unter Druck, einen kompletten Paß auf Mario Mastera zum First Down. Ungläubiges Kopfschütteln bei den Raiders Coaches Jakob Dieplinger und Wade Smith. Das darf doch nicht wahr sein! Eine von vielen Spiel entscheidenen Situationen – so auch die nächste, denn es sollte noch härter kommen für die Tiroler. Es war erneut ein vierter Versuch (& Goal), der den Dragons durch David Bründl einen Touchdown brachte. 48:34 (PAT good). Wieder waren die Dragons zwei Scores vorne, der Ball lag bei den Raiders. Und die machten daraus viel, aber trotzdem zu wenig.

Michael Habetin lief zum 48:40, der Snap beim PAT schlecht, der Holder versucht zu passen und wirft zu einem Dragons Spieler. Keine Extrapunkte – der Safety zu Beginn des Spiels war damit also kompensiert, die Raiders einen Score zum Ausgleich hinten, in Führung gehen konnten sie nur mehr mit zwei Scores. Die Raiders Defense hielt dem Dragons Angriff stand und die Tiroler nahmen volles Risiko. Ein Paß auf Lemay Maqueuira Palau, der erst kurz vor der Endzone zu Fall gebracht werden konnte. Ein Sneak brachte das 48:46 – der PAT wurde aber geblockt – der zweite Extrapunkt in Folge von den Raiders vergeben, die damit noch einmal in Ballbesitz kommen mußten um das Spiel gewinnen zu können. Zwei Quarterback Sacks zur rechten Zeit – die Dragons standen plötzlich bei Vierter und 10 – 39 Sekunden auf der Uhr – Timeout und Entscheidung Punt. Eine gute halbe Minute hatten die Raiders also Zeit noch einen Score draufzulegen, im vierten Versuch fand der Ball auch in die Hände von Lemay Maqueuira Palau, der ließ ihn aber wieder fallen. Aus-Ende-Schluß-Vorbei – Die Dragons stehen im Finale!

Fazit
Das Glück haben bekanntlich die Tüchtigen und die Dragons waren an dem Tag sehr tüchtig. Entschieden wurde das Spiel am Ende durch nicht verwertete Extrapunkte seitens der Raiders, der dropped ball drei Sekunden vor Ablauf der regulären Spielzeit hätte das Ergebnis allerdings auch noch anders aussehen lassen können. Einen Gewinner muß es geben und in Summe haben sich die Dragons den Sieg genauso verdient, wie ihn sich die Raiders verdient hätten.

Stimmen nach dem Spiel

Dragons Headcoach Ivan Zivko:
"Ich bin mindestens um fünf Jahre gealtert. Ich bin stolz auf mein Team und freue mich, trauere aber mit den Raiders, mit denen uns eine Freundschaft verbindet, denn dieses Match hätte sich eigentlich keinen Verlierer verdient. Die Feier fällt nur kurz aus, wir wollen morgen, nachdem die Minis und Jugend im Finale steht, das auch bei den Junioren und Schülern erreichen."

Raiders Headcoach Jakob Dieplinger:
"Ich bin sehr enttäuscht über den Ausgang, aber nicht über die Leistung meiner Mannschaft. Es standen sich zwei ebenbürtige Gegner gegenüber, das Match hätte jedes Team gewinnen können. Schade um die vergebenen Extrapunkte, wir werden aber niemanden einen Vorwurf machen – wir haben als Team verloren. So ist der Sport nun mal. Mein Finaltipp sind die Vikings, die heuer in der Klasse sicher das beste Team sind."

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments