Das Nachspiel ist allerdings wie das Hauptspiel abgesagt, denn es wird keine Strafe seitens des AFBÖ gegen die Stallhofener geben.
Das Spiel wurde von den Referees, nach Rücksprache mit dem zuständigen Platzwart, wegen Unbespielbarkeit des Platzes abgesagt und vom Verband auf den 14. Mai 06 verlegt. Der Platz war bei der Abreise der Thunder aus Amstetten noch bespielbar, nach wolkenbruchartigen Regenfällen am Vormittag stand er vor dem Kickoff unter Wasser und wurde für unbespielbar erklärt.

Eine Bestrafung kann in dem Fall laut Abgabenordnung des AFBÖ überhaupt nicht erfolgen, denn diese sieht eine solche gar nicht vor. Eine Unbespielbarkeit des Platzes gilt als force majeure und wird generell nicht mit Geldstrafen bedacht. Einzig ein eigenmächtiger und/oder verschuldeter Spielabbruch könnte zu einer Geldstrafe führen. Die Niederösterreicher können bestenfalls einen Reisekostenersatz geltend machen.

Das alle müßte der Vizepräsident des niederösterreichischen Landesverbandes, der sich illuster Weise vehement dafür einsetzt, dass Funktionäre von Vereinen aus den Verbänden verschwinden, eigentlich wissen. Nicht zum ersten Mal nutzt Roland Reitbauer die lokale Wochengazette NÖN um seine Auffassung des Regelwerks zu verkünden. Im Vorjahr verlangte er über das Blatt Sanktionen gegen die Cineplexx Blue Devils² (selig), weil sie die Amstettener für seinen Geschmack zu hoch (Runnig up the Score) und unfairen Mitteln (Bernhard Kamber & Christian Steffani) geschlagen hätten.

Update
Heute morgen meldete sich Roland Reitbauer zu Wort. Der Thunder Präsident fühlt sich von der NÖN falsch zitiert und ist über den Artikel in der Zeitung nicht glücklich.

‚Mit Nachspiel meinte ich lediglich den Ersatztermin. Natürlich weiß ich, daß es keine Bestrafung seitens des Verbandes für eine Spielabsage geben kann und ich hab so eine auch nicht gefordert. Die Reisekosten (Anm.: 1050 Euro) sind in dem Fall allerdings zu ersetzen. Es ist uns auch klar, daß so etwas schon mal passieren kann. Sauer war ich aus zwei Gründen. Davor und auch noch am Spieltag selbst um 11 Uhr, als der Bus bereits unterwegs war, habe ich bei den Stallions noch nachgefragt ob gespielt werden kann. Es hieß immer ja, es ist alles klar. Keine zwei Stunden später steht der Platz unter Wasser und ist unbespielbar? Das muß man eigentlich schon vorher geahnt haben. Zum anderen haben wir vorher um mögliche Ersatztermine verhandelt. Wir wären nicht böse gewesen, hätte man das Spiel zu Ostern auf einen anderen Termin verschoben. Es gäbe keinen Ersatztermin hieß es & es muß gespielt werden. Nach der Absage gibt es aber vor Ort noch nicht nur einen, sondern gleich drei Termine aus denen wir uns einen aussuchen können?‘

Böse Absicht unterstellt Reitbauer den Steirern nicht.
‚Die Stallions wollten das Spiel unbedingt an dem Tag durchziehen. Sie haben sich organisatorisch viel angetan, der ganze Gameday war ja am Spieltag bereits durchorganisiert, wie wir sehen konnten. Es ist mir klar, daß sie selbst darüber nicht glücklich sind. Nur müssen sie sich schon den Vorwurf gefallen lassen, daß eine Absage bei diesen Platzverhältnissen schon früher als vorm Anpfiff klar war und wir hätten uns diese Busreise eigentlich ersparen können. Die Geschichte mit dem plötzlichen Wolkenbruch, der ein Spielfeld binnen 90 Minuten faktisch überflutet, ist nur schwer zu glauben. Sie wollten halt unbedingt spielen, nur das Wetter spielte nicht mit. Das sollte man dann auch sagen. Ich hoffe, daß wir in Zukunft besser miteinander kommunizieren und Spiele dann absagen, wenn man weiß es geht nicht und nicht erst wenn der Gegner aus dem Bus steigt.‘

Kommentar 
Rund um den Ehrgeiz der Stallions das Spiel unbedingt an dem Tag durchzupeitschen hält sich ein hartnäckiges Gerücht. Die Amstetten Thunder wären an diesem Tag stark ersatzgeschwächt angetreten, die Chancen der Stallhofener damit wesentlich besser gewesen als nun am 14. Mai, wo einige Spieler der Niederösterreicher wieder fit sind. Nicht nur dieser Umstand paßt zu der These, sondern auch die Aussage vorab, es gäbe keinen Ersatztermin für dieses Match. Wird ein Spiel abgesagt und gibt es keinen Ersatztermin, dann wird es bekanntlich strafverifiziert. Und zwar zu Ungunsten des Gastgebers. Also gab es danach dann gleich drei Termine zur Auswahl. Diese Umstände, zusammen mit dem Platz der sehr plötzlich unter Wasser stand, lassen zumindest darauf rückschließen, daß man nichts unversucht ließ um das Spiel an dem Tag durchzuführen, obwohl man schon ahnen konnte, daß es wohl nichts werden wird. Die Amstettener ließ man jedenfalls bis zum Platz vorfahren um ihnen dann zum ersten mal mitzuteilen, daß nicht gespielt werden kann. Sollte das tatsächlich Kalkül gewesen sein, so kostet es halt € 1050,- an Reisekosten des Gasteteams. War es keines, dann natürlich auch. Die Styrian Stallions waren für eine Stellungnahme bislang leider nicht erreichbar. (war)

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments