Die Dragons starteten ihren ersten Drive des Spieles und gehen gleich standesgemäß 3 & out. Was sich jedoch am ersten Drive der Dragons überraschte war der zur Gänze geänderte Gameplan gegenüber dem Lions Spiel. Hat vor einer Woche fast ausschließlich auf den Run gesetzt, so war es jetzt der Pass der forciert wurde.

Auch die Vikings begannen mit einem Passfeuerwerk auf Wolfgang Hable und Clinton Graham. Überrascht wurde die Dragons-Verteidigung mit der ‚No-Huddle‘ Offense der Vikings, die durch einen Lauf von Luke Atwood und Pässe auf Pasha Asiladab und Clinton Graham Richtung Endzone marschierten. Ein kurzer Pass von Atwood auf Graham brachte auch die ersten Punkte aufs Scoreboard. 0:7 (PAT good).

Die Dragons Offense machte dann das gleiche wie im ersten Drive, mit dem Unterschied dem Passspiel einen Run durch Stefan Scharinger für 5 Yards hinzuzufügen, ein ausgespielte vierter Versuch klappte nicht.

Im Gegenzug warfen die Vikings den Laufmotor an und setzen auf den Run und Clinton Graham. Die Offenseline der Vikings bietet bei diesen Läufen kaum Unterstützung, man sieht selten einen O-Liner Downfield blocken – Graham ist jenseits der LOS auf sich allein gestellt. Bei diesem Drive begann die Defense der Dragons mit dem Eurobowl Sieger mitzuspielen, agierte blitzschnell und wirkte insbesondere an der Line den Vikings leicht überlegen – durchaus eine Überraschung. Der Drive endete mit einem missglückten Fieldgoalversuch der Vikings.

Das Playcalling der Dragons in der Offense setzte weiterhin auf den Pass. Die Secondary der Vikings war an dem Tag jedoch eine Macht für sich und ließ kaum Raumgewinn zu. Die logische Folge 3 & Out – diesmal vernünftiger Weise mit einem Punt.

Die Vikings marschieren mit einem Abwechslungsreichen Pass- und Runspiel 65 Yards über das Feld um dann von der immer besser ins Spiel kommenden Dragons Defense gestoppt zu werden.

Im Anschluß gibt es den ersten nennenswerten Drive der Grünen Angriffsmaschine. Kurze Screenpässe brachten die ersten Erfolge. Die Dragons sind, ähnlich wie die Vikings, sehr variabel mit den Anspielstationen. Dieser Drive lief über fünf Spieler der Drachen. Funktionierte der kurze Pass, so ging der lange schief – Versuch und Interception – der Drive endete in den Händen von Vikings DB Shawn Leever.

Der stärkste Drive der Vikings folgte. In elf Spielzügen wurde quasi das ganze Spielfeld überwunden. Touchdown Vikings – 0:14 (PAT good). Die Tackles an Graham kamen in der Phase zu spät um First Downs zu verhindern.

Kickoff Vikings – Touchdown Dragons

Mr. Peter Athans (muss, so glaube ich, wohl ein Grieche sein) umkurvte im schönsten Spielzug des Tages das gesamte Special-Team der Vikings. Eine anschließende 2 Point Conversion brachte das etwas überraschende Ergebnis kurz vor Ende des zweiten Viertels auf das Scoreboard – 8:14. Eine Machtdemonstration der Vikings Offense sorgte aber noch für das 8:21 zur Pause.

Das dritte Viertel war das Abwechslungsreichste im gesamten Spielverlauf. Ein schneller Touchdown durch die Vikings, ein wunderbar herausgespielter der Dragons, Fumbel Vikings, langer Drive Dragons – ohne Punkte, Ballbesitz Vikings, Touchdown Vikings. Ende drittes Viertel stand es 15:35.

Im letzten Spielabschnitt sahen die rund 800 Besucher weitere 28 Punkte – jeweils 14 auf jeder Seite. Endstand 29:49.

Fazit

Der Statisik und dem Ergebnis nach ein eindeutiges Spiel für den Favoriten. Dem Spielverlauf nach ein sehr kurzweiliges (wenn auch nicht spannendes) Spiel zweier Mannschaften welche sehr guten Football gezeigt haben.

Plus Vikings: Sehr variantenreiches Offensivspiel und effektives Defensivspiel. Die Offense ist kaum auszurechnen und die Defense verdammt schnell.
Minus Vikings: Schwächen in den jeweiligen Lines, Offense-Line spielt weit unter seinen Möglichkeiten, die Defense Line wiederum verliert des öfteren den Zug auf seinen Lanes.

Plus Dragons: Viele Anspielstationen in der Offense, eine Defense die schnell und flink agieren kann. Vor allem aber ist der Moralwechsel bei den grünen anzuerkennen, der Gameplan wurde exekutiert, egal wie der Spielstand war. Die Spielfreude war bis zum Schluss zu erkennen – ein starker Gegensatz zu früheren Dragons-Mannschaften in der AFL.
Minus Dragons: ein leicht zu durchschauendes Spiel in der Offense.

Generell: Bein Moral und Kampfgeist standen sich zwei ebenbürtige Gegner gegenüber. Bei Skill und Gamespeed agieren die Vikings noch immer zwei Level über den Drachen – dieser zeigt jedoch eine starke Tendenz nach oben.

Jason Galanos

AFL
Danube Dragons. vs. Dodge Vikings 29:49
(7:0/14:8/14:7/14:14)
31. März 07 | Kickoff 16:00
Happyland, Klosterneuburg
Referees: Hofbauer / Dungler / Ulicny / Steiner / Berger / Edelmüller
MVP: Clinton Graham

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