Das ging an die Substanz. Zwischen den Lions und Texans stand es nach vier Vierteln 31:31. Erst zweieinhalb Minuten vor Ende der Nachspielzeit, und damit einem möglichen zweiten Unentschieden in der Saison, gelang Shayne Graham das entscheidende Fieldgoal zum 34:31 Erfolg für die Texaner. Doch so weit hätte es eigentlich gar nie kommen dürfen.
Die Niederlage ist für Detroit nämlich gleich in mehrfacher Hinsicht bitter. Erstens können sie nun mit einem Record von 4-7 wohl endgültig ihre Playoff-Träume ad acta legen, zweitens wäre ein Touchdown der Texans nicht zu geben gewesen. Justin Forsett lief zwar im dritten Quarter 81 Yards in die Lions Endzone, war davor aber schon klar Down By Contact. Da Detroit Headcoach Jim Schwartz aber voreilig eine Challenge Flag warf, was er nicht hätte tun dürfen, war der Spielzug nicht mehr reviewable. Die Erklärung der Regelauslegung finden Sie in der rechten Spalte. Das tragische Ergebnis für Detroit: Touchdown Houston und 15 Yards Penalty gegen die Lions wegen Schwartz‚ Challenge Flag (Unsportsmenlike Conduct).
Diese Fehlentscheidung der Referees, bei der sie keine Möglichkeit mehr hatten sie zu revidieren, warf leider einen Schatten über einen ansonsten weitgehend hochklassigen Thanksgiving Opener.
Die Houston Texans (10-1) könnten sich damit noch diese Spielwoche als erstes Team bereits einen Playoffplatz sichern. Sollten Tennessee, Miami, Cincinnati und San Diego nicht gewinnen, wäre ihnen der nicht mehr zu nehmen. Ebenso wären sie bei der Kombination TEN loss/tie + MIA loss/tie + CIN loss/tie + PIT loss fix in der Post Season dabei.
Washington überholt Dallas im Nachzüglerduell
Im zweiten Spiel des Abends kam es zum NFC East Duell zwischen Dallas und Washington. Die Cowboys, immer wieder für Ausrutscher heuer gut, zitterten sich in der Vorwoche gegen Cleveland schon in eine Overtime, gegen RG3 und die Washington Redskins war ihnen das Glück nicht mehr hold. Die Gäste aus Washington dominierten Dallas in Hälfte eins, in der Griffin drei Touchdowns warf und Alfred Morris einen vierten erlief. Die Aufholjagd der Cowboys nach Wiederbeginn kam bereits zu spät. Obwohl Dallas in Hälfte zwei drei Touchdowns gelang, hielten die Redskins sie mit einem vierten RG3 Touchdown-Pass auf Distanz.
Mit dem Ergebnis stehen nun beide Teams bei 5-6, Washington auf Rang 10 der NFC, Dallas einen Platz dahinter. Angesichts der immer stärker werdenden Konkurrenz vor ihnen (New Orleans, Tampa Bay, Seattle), rückt die Wildcard immer mehr in die Ferne. Die größere Chance für die beiden Teams besteht wohl nun eher darin, die Giants noch abzufangen. Ihre Blicke werden sich Sonntagnacht daher nach New York richten, wenn die Packers im Met Life Stadium gastieren. Aber selbst bei einer Niederlage der Giants würden sie die Spitzenposition in der Division behalten.
Patriots Party mit peinlichen Jets
Ein „Meisterstück“ im negativen Sinne lieferten im Nachtspiel dann die New York Jets ab. Bei der 19:49 Heimniederlage kassierte das Team von Headcoach Rex Ryan binnen sechs Minuten vier Touchdown, davon drei in einer Rekordzeit von 52 Sekunden. Der künstliche Schutzwall um Quarterback Mark Sanchez ist nun endgültig zusammengebrochen, der beim Versuch nach einem offensichtlichen Missverständnis mit seinem Runningabck selbst zu laufen, auf einen seiner Liner stieß und den Ball verlor. Den trug Steven Gregory zum Return Touchdown zurück. Einen solchen Fumble Return TD erzielte auch noch der erneut starke Julian Edelmann (67 Offensive Yards, 2 TDs). Insgesamt gaben die Jets fünf Mal den Ball nach Turnovers an die Patriots ab, denen man nicht anmerkte, dass Tight End Rob Gronkowski fehlte. Aaron Hernandez kehrte nach einer Verletzungspause ins Team zurück und fing zwei Bälle für immerhin 36 Yards.
Die Patriots stehen damit ungefährdet auf Platz 1 der AFC East und werden auch nach dieser Runde zumindest die Nummer 3 der der American Football Conference bleiben. Bei den Jets, die die Saison nun abschreiben können, stehen neben Headcoach Rex Ryan und Quarterback Mark Sanchez die halbe Mannschaft auf der Abschussliste des Besitzers Woody Johnson, der bereits eine Engelsgeduld mit seiner fehlerhaften Truppe bewies. Bis heute ist unklar, was Ryan eigentlich vorhatte, als er Tim Tebow nach New York holte. Vermutlich weiß er das selber nicht so genau.
NFL Thanksgiving
Detroit Lions vs. Houston Texans 31:34

(7:0/14:14/3:10/7:7 OT: 0:3)
Dallas Cowboys vs. Washington Redskins 31:38
(3:0/0:28/10:0/18:10)
New York Jets vs. New England Patriots 19:49
(0:0/3:35/9:0/7:14)
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