Nur Fragen hatte nach der Präsentation der verschiedenen Teams und Ligen durch Verbandspräsident Michael Eschlböck akkurat niemand.
Alles geklärt? – Es gab auch nicht wirklich viel Neues zu erfahren. Man vertiefte sich in Einzelgespräche und bewunderte die neuen Helme der Carinthian Black Lions.
Tatsächlich neues
WR Christopher Rosier soll schon demnächst zu den Swarco Raiders Tirol zurückkehren. Der beste Importspieler der Raiders aus dem Vorjahr ersetzt den wieder in die Staaten zurückgekehrten Defensive Back Di Antoine Meza.
Austragungsort und Veranstalter der Austrian Bowl XXII sind weiterhin offen. Der Veranstalter der letzten beiden Jahre ist abgesprungen, derzeit sucht der AFBÖ einen neuen Partner oder ein Team, welches die Bowl austragen will. Es gäbe verschieden Angebote, darunter auch eines aus Vorarlberg, wo man die Austrian Bowl gemeinsam mit der Swiss Bowl in einem Stadion an einem Tag veranstalten möchte.
Vorarlberg ist auch das nächste Stichwort. Die Cineplexx Blue Devils schwänzten als einziges AFL Team die Pressekonferenz. Alle anderen 4 waren vertreten.
Dodge Vikings
Felix Hoppel, Shawn Olson, Luke Atwood, Karl Wurm
Swarco Raiders Tirol
GM Daniel Dieplinger
Turek Graz Giants
GM Stefan Schubert, QB Sheldon Cross
Carinthian Black Lions
HC Cliff Madison, Coach Joseph Julien, Hans Seppele, Matt Crockett
Eschlböck präsentierte die drei heimischen Ligen, AFL, Division II & II, so wie die Eurobowl und EFAF Cup Begegnungen. In Österreich könne man erneut eine Steigerung des Gesamtniveaus verzeichnen. Eschlböck führte hier als Beispiele die Siege der Vienna Knights und Gladiators gegen Klassenhöhere Gegner an und begrüßte die Entwicklung, daß ehemalige AFL Spieler gegen Ende ihrer Karriere in unteren Ligen das Spielniveau mit ihrer Präsenz anheben. Wobei die Division 2 wohl als Aufbauliga geplant sei, nur auch dort geht man mittlerweile sehr zielstrebig ans Werk.
Europäisch verwies Eschlböck auf die vorerst vier Duelle zwischen österreichischen und deutschen Teams, welche erstmals seit zwei Jahren wieder am europäischen Bewerb teilnehmen. Man erwarte sich hier spannende und aufregende Footballmatches. Ebenfalls ein Thema war das Österreichische Herren Nationalteam. Jenes wird heuer noch ein Freundschaftsspiel gegen den regierenden Europameister Schweden absolvieren. 2007 will man in Österreich die C-Gruppen EM austragen und von dort weg bis 2009 in die A-Gruppe durchmarschieren und Europameister werden. Bei genauerem Hinsehen auf die C-Gruppe befindet sich mit Serbien & Montenegro allerdings ein potentieller Stolperstein unter den Gegnern. Dieses Nationalteam wird zum überwiegenden Teil aus US College Spielern bestehen, da sehr viele Familien, während des Krieges in Jugoslawien, in die Staaten ausgewandert sind. Diese will man nun zur EM heimholen. Sollten sich auch noch Coaches dazugesellen, könnte die Mission Durchmarsch des ÖHNT in Gefahr sein. Die Infrastruktur in Serbien wird derzeit massiv aufgebaut. Aufgepaßt auf dieses Team!
Die Importregelung für 2007
Eschlböck erklärte der Presse die Neuregelegung der Importspieler für das kommenden Jahr. Sechs Klasse A Spieler dürfen dann noch pro Team am Roster stehen, drei gleichzeitig am Spielfeld. Was sind Klasse A-Spieler? Zunächst alle Nicht-Österreicher. Wobei hier die Möglichkeit besteht Nicht-Österreicher zu neutralisieren. Das gelte für Bürger nicht österreichischer Nationalität, die von Kindesbeinen an hier wohnen, hier aufgewachsen sind, hier leben, hier Football zu spielen begonnen und gelernt haben. Ebenfalls gelte das für Spieler, die nachweislich in Österreich studieren oder arbeiten und ihren Lebensmittelpunkt hier haben. So die Kurzform der Regelung. Dadurch werden sich die Importspieler reduzieren, was Eschlböck anhand einer Abgänge/Zugänge Statistik 2006 bei den AFL Teams untermauerte.
Die Teams und ihre Ziele
Die Vikings wollen ihre Titel verteidigen. Austrian Bowl und Eurobowl. Die Situation sei für sie komplexer geworden, es gäbe Herausforderungen zu bewältigen. Es sei zu einer Leistungsverdichtung bei allen Teams gekommen. Man erwarte eine hohe Qualität und Spielklasse.
Die Raiders wollen an die Saison 2004 anknüpfen, wo man die Austrian Bowl und den Europacup gewonnen hat. In der Eurobowl will man den deutschen Meister Braunschweig so gut es geht in Bedrängnis bringen. Man setze sich aber keinem Siegesdruck aus.
Die Giants sehen alle Teams verstärkt. Ziele sei das Erreichen der Austrian Bowl und das Semifinale im EFAF Cup, wo man mit den Prag Lions und Berlin Adler sehr attraktive Gegner habe. Es werde nicht einfach, aber man habe sich in Graz sehr gut verstärkt.
Die Black Lions wollen in erster Linie eine Grundstock erarbeiten von dem man weiter aus arbeiten kann. Cliff Madison ist in letzter Minute zum Coach bestellt worden, im Moment mit der Entwicklung aber trotzdem sehr zufrieden. Sie hätten großen Respekt vor den Gegner und wollen 2006 vor allem eine Basis für die nächsten 5-10 Jahre in Kärnten legen. Titelträume habe man realistischer Weise heuer noch keine, aber Hoffnungen.

Die Black Lions sorgten auch für das Item des Tages. Dekoriert war der Raum mit Jerseys und Helmen der AFL Teams. Die Kärntner hatten an ihrem Helm ein Smoked Eye Shield montiert. Als Michael Eschlböck dieses sah, konnte er ein Schmunzeln nicht unterdrücken. „Okay, reden wir über diese Sache. Ich mische mich da als Präsident an sich nicht ein. Das ist nicht mein Revier mir über Ausrüstung Gedanken zu machen. Das muß der Commissioner entscheiden und Christian Steiner hat mir mitgeteilt, daß die Sache auch demnächst geklärt ist. Meine persönliche Meinung kennt man ja – ich halte das für einen Modegag. Sollte er gefährlich sein, dann wird man ihn verbieten. Ich gehe davon aus, daß es um die Gesundheit der Spieler alleine geht und um nichts anderes.“

Danach gingen wir mit dem Helm samt Shield (NCAA approved) ins Freie um zu schauen ob es bei Sonneneinstrahlung nachdunkelt. Was es in der Tat auch tat. Es blieb dabei aus der Nähe aber gleich durchsichtig wie zuvor im Raum. Moderne Kunststofftechnik – intelligentes Design. Nicht alles was man nicht versteht ist Zauberei.

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