Großes Interesse seitens der Medien hat die heutigen Pressekonferenz zur Austrian Bowl XXI im Wiener Hotel Marriott hervorgerufen. Bereits eine Viertel Stunde vor Beginn füllte sich die Champions Bar mit Vertretern aller wichtigen Printmedien. Sogar der ORF filmte mit, wurde neben dem kompletten Programm ja auch die Liga MVPs vorgestellt und geehrt. Neben Vertretern des Veranstalters OPUS Marketing, standen Karl Wurm als Vizepräsident des AFBÖ, Vikings Coach Chris Calaycay, die Spieler Martin Hammermüller und Shawn Olson, sowie der weit angereiste Raiders General Manager Daniel Dieplinger der versammelten Presse Rede und Antwort.
Das Programm der Austrian Bowl steht nun im Detail fest. Wie Football-Austria.com bereits berichte bestreiten das Vormatch (Nations Bowl) die Salzburg Bulls gemeinsam mit dem italienischen Team Grifoni Belluno. Als Platzsprecher wird Michael "The Voice" Holub das Mikro schwingen, musikalisch unterstützt wird er von seinem eiskalten Händchen, DJ Frozen Fritz. Holub, der eigentlich als Platzsprecher der Chrysler Vikings und Vienna Capitals fungiert, hat sich in den vergangenen Jahren zum Stadionsprecher schlechthin etabliert. Die Raiders können trotz seiner Affinität zu den Vikings mit einem fairen und professionellen Kommentar rechen, die Vikings Fans werden sich an den Tag darauf einstellen müssen, daß er nicht ihr Sprecher alleine sein wird.
Das Showprogramm bestreitet das Duo "Katiuska und Chris" (Halbzeit Nations Bowl), vor dem Einlauf der Finalisten summt "Disco-Bee" ihr "This is my Club". Welche der beiden Finalisten ihr favorisierter Klub ist blieb allerdings offen. Bei genauerer Betrachtung des Covers der Disco Biene wünscht man(n) sich jedenfalls Imker zu sein. Tamee Harrison wird wie bereits erwähnt das Land der Berge besingen. Ob sie in Sachen Textsicherheit beim Hymnengesang ihre Kollegin Sarah Connor übertrumpfen kann, wird man vor dem kickoff zu hören bekommen.
p> Das Spielfeld wird von den Groundskeepern nach US-amerikanischen Richtlinien markiert. Erstmals wird auch ein Football-Austria.com Logo am Feld zu sehen sein, welches wir uns im Schweiße unseres Angesichts verdient haben. In der Halbzeit, wie ebenfalls schon berichtet, wird eine Cheerleadershow von 70 Cheers aus 7 Teams nach einer Choreographie von Verena Böhm über die Bühne gehen.
Nichts neues im Westen
Raiders Manager Daniel Dieplinger sieht heuer keinen Überraschungseffekt mehr für die Raiders. Die Vikings sind gewarnt, auf den falschen Fuß wird man sie nicht mehr erwischen. Trotzdem werden die Raiders ihres dazu beitragen den Titel zu verteidigen. Mit vielen Fans aus Tirol rechnet Dieplinger nicht, bezeichnet den Tiroler Fan als "eher konservativ", der den weiten Weg scheut, wenn das Match live im TV rennt.
Wobei er, Dieplinger, damit rechnet, dass sich auch das in Zukunft ändern bzw. verbessern wird, aber noch sei man nicht so weit um die Fans massenhaft auch zu Auswärtsmatches zu bewegen. Seine Anerkennung ging dahingehend auch in Richtung der Vikings Fangemeinde, welche heuer gleich zwei Mal in hoher Zahl Innsbruck besucht haben.
Auch der Vikings Defense Coordinator Chris Calaycay erwartet sich, wie QB Shawn Olson keine wesentlichen Neuerungen. "Jedes Spiel gegen die Raiders war anders. Wir werden unserer Strategie auf sie abstimmen. Die Raiders haben starke Schlüsselspieler, auf welche wir acht geben müssen.", so Calacay. "Es gibt keine Geheimnisse", sagt Shawn Olson und simplifiziert die durchaus sophistisierte Vikings Offense mit dem Satz: "Ich werde den Ball werfen und ihn manchmal Lance in die Hand drücken." Gutes Konzept! Martin Hammermüller, der wie Shawn Olson am kommenden Samstag sein letzte Macht bestreiten wird, bringt es auf den Punkt. "Die Verteidigung des Eurobowl Titels war schön, wäre aber nur Makulatur, wenn wir die Austrian Bowl nicht holen. Was zählt der europäische Titel, wenn du in seinem eigenen Land nicht Meister bist?" Hammermüller wird auch im Falle einer Niederlage seiner Vikings definitiv seine Karriere beenden. Im Vorjahr hat ihn das Double noch gejuckt.
Gustafson und die Trophäen
Danach schritt man zur Ehrung der heurigen Liga MVPs.
Wie schon im Vorjahr hieß der große Gewinner Lance Gustafson, der sowohl zum Offensive Player of the Year als auch zum Most Valuable Player of the Year gekürt wurde.
Gustafson, wie meistens bei Ehrungen peinlich berührt, bedankte sich zwei Mal artig mit einem Nicken und setzte sich wieder auf seinen zugedachten Platz. Buch hatte er der mal keines mit. Sein Headcoach Tom Smythe wurde wie schon 2004 die wirklich hübsche Trophäe für den Coach of the Year überreicht, nicht anwesend, weil beruflich verhindert, war der Young Star of the Year, Christian Steffani von den Cineplexx Blue Devils. Er wird sein geschliffenes Glas mit der AFBÖ Post zugesendet bekommen.
Unter dem Vorwand er müsse gemeinsam mit ihm einen Pressetermin wahrnehmen, nahm Graz Giants Mediensprecher Stefan Schubert den jungen Giants LB Gregor Kodella mit nach Wien. Als er zum Defensive Player of the Year ausgerufen wurde war der 23-jährige zuerst völlig perplex, aber später mächtig stolz auf diesen Titel. Herr Kodella braucht aber gar nicht so überrascht zu tun, denn 35 Solo tackles in einer Saison sprechen eine klare Sprache. Heuer erstmals mit einer Stimme mit wahlberechtigt war Football-Austria.com.
Solche Auszeichnungen sind natürlich immer eine Gratwanderung, da es doch für jede Position mehrere Kandidaten gibt. Die ausgezeichneten Spieler und der Coach haben sich diese Awards mehr als verdient, daneben gibt es aber noch viele andere Kandidaten welche dafür in Frage gekommen wären. Dahingehend sprach auch AFBÖ Vize Karl Wurm, ohne Namen zu nennen, sein Lob Richtung Westen aus, wo er noch andere gute Spieler und Coaches vermutet. Von letzteren kommt auch der Spruch des Tages. Sich selbst erklärend, dass er heute für den AFBÖ und nicht für die Vikings bei dieser Pressekonferenz sei, sprach der graue Mann weise Worte: "Österreich ist ein kleines Land. Da gibt es nicht so viele Menschen." Dem wollen wir nichts mehr hinzufügen.

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