Die Raiders, zukünftig wohl ehemalige Nummer 1 in Europa und der dritte der vergangenen Österreichischen Meisterschaft, musste gegen die Berlin Adler den Traum vom "threepeat" im Halbfinale aufgeben. Der mit starken US-Legionären spielende deutsche Meister konnte sich auch auf die Künste seines Kickers Benjamin Scharweit verlassen. Ein klarer Pluspunkt für Berlin, denn die Raiders vergaben den Sieg Sekunden vor Schluss, u.a. weil ihre Kicker entweder verletzt oder unzuverlässig sind und der tragische Held der Partie – Quarterback Leon Jackson III – das Ei und damit die Partie nach einem Sack verlor.

EFL Semifinal
1.QT
2.QT
3.QT
4.QT
TOTAL
  RAI vs. ADL 
6:13
0:6
21:7
0:3
27:29
June 6th 2010 | 2pm CET
Tivoli Stadium | Innsbruck | Spielstatistiken

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Die Meldungen der beiden Mannschaften.

Pressemeldung Swarco Raiders
SWARCO Raiders verlieren Krimi gegen Berlin

Der Traum vom dritten Eurobowl-Finale und -Titel in Folge ist für die SWARCO Raiders geplatzt. In einem hochklassigen und dramatischen Spiel unterlagen die Tiroler dem amtierenden Deutsche Meister Berlin Adler mit 27:29 (6:13; 0:6; 21:7; 0:3). Die 4.300 Zuschauer im Tivoli Stadion sahen ein Spiel, das erst wenige Sekunden vor Schluss entschieden war, nachdem die Gastgeber in aussichtsreicher Position den Ball verloren haben.

‚Das ist eine ganz bittere Niederlage‘, sagte SWARCO Raiders Head Coach Santos Carrillo. ‚Wir haben in Halbzeit eins Probleme gehabt. Doch nach der Pause sind wir zurückgekommen und haben Berlin gut kontrolliert. Ich hatte meinem Team von vornherein gesagt, dass es ein knappes Spiel werden würde. Dann durch einen Fumble kurz vor Schluss zu verlieren, das tut weh.‘

Quarterback Leon Jackson III war der Unglücksrabe. Ansonsten zeigte er eine gewohnt starke Leistung und brachte 24 von 35 Pässen für 235 Yards und 2 Touchdowns an. Zudem hatte er 6 Läufe für 25 Yards. Running Back Tory Cooper führte sein Team mit 17 Läufen für 127 Yards und einem Touchdown an. Bester Ballfänger war Wide Receiver Andreas Pröller mit 5 Catches für 82 Yards und 2 Touchdowns. Die Defensive der SWARCO Raiders forcierte drei Fumbles, erobert von Linebacker Philipp Margreiter, Defensive Back Immo Söllner und Defensive Back Enrico Martini.

MVP des Spiels war aber Berlins Quarterback Kyle Callahan. Er brachte 14 von 21 Pässen für 325 Yards und einem Touchdown an und lief 11 Mal für 57 Yards und 2 Touchdowns. ‚Ich bin unheimlich stolz auf meine Mannschaft‘, erklärte Berlin Adler Head Coach Shuan Fatah. ‚Wir haben gut begonnen, in der zweiten Hälfte für meine Begriffe zu viele Fehler gemacht, aber in den entscheidenden Momenten einfach sicher agiert.‘

Die Partie begann mit Running Back Florian Greins Return des Opening Kickoff bis an die 45-Yard Linie. Beim ersten Spielzug tanzte sich dann Cooper gleich bis an die 4-Yard Linie der Berliner. Anschließend vollendete der Ballträger den Drive mit einem Touchdown-Lauf. Der Extrapunkt wurde geblockt. Doch nach nur 25 Sekunden stand es 6:0 für die SWARCO Raiders.

Die Berliner antworteten mit einem ebenso guten Kickoff Return. Running Back Talib Wise trug den Ball bis an die 40-Yard Linie der Adler. Anschließend gelang auch ihnen ein ‚Big Play‘. Quarterback Kyle Callahan warf einen 54-Yard Touchdown-Pass auf Wide Receiver Danilo Naranjo Gonzales. Der Extrapunkt misslang. Und so stand es nur 23 Sekunden später 6:6.

Der zweite Drive der Tiroler begann nach Greins Return an der eigenen 42-Yard Linie. Nach zwei kurzen Spielzügen lief Cooper 14 Yards zu einem neuen First Down. Wenig später stagnierte die Serie aber an der 25-Yard Linie der Berliner. Kicker Clemens Erlsbacher schoss aus 35 Yards aber links vorbei.

Berlin marschierte dank eines Laufs von Callahan und einer Strafe gegen die SWARCO Raiders und eines 20-Yard Passes von Callahan auf Gonzales bis an die 13-Yard Linie der Gastgeber. Callahan fand anschließend keine Anspielstation und lief selbst in die Endzone. Nach dem Extrapunkt stand es 6:24 Minuten vor Ende des ersten Viertels 13:6 für die Berliner.

Die Tiroler mussten bei ihrer dritten Angriffsserie erstmals punten. Berlin begann anschließend an der eigenen 18-Yard Linie. Nach zwei Strafen standen die Adler plötzlich an ihrer eigenen 5-Yard Linie. Doch Callahan befreite sein Team aus der Umklammerung und fand Wide Receiver Pascal Heck an der Mittellinie. Berlin konnte erst durch einen Ballverlust gestoppt werden. Callahan wurde der Ball aus der Hand geschlagen und Söllner eroberte den Fumble an der eigenen 18-Yard Linie.

Jackson eröffnete den Drive mit einem 24-Yard Pass auf Pröller. Doch an der Mittellinie angekommen endete auch diese Serie mit einem Punt. Jackson drosch den Ball in die Endzone und die Adler starteten an ihrer 20-Yard Linie. Schnell stand Berlin an der 27-Yard Linie der Tiroler. Doch ein Tackle für Raumverlust von Defensive End Marquay Love und zwei unvollständige Pässe zwangen Berlin zu einem Field-Goal-Versuch. Kicker Benjamin Scharweit traf aus 40 Yards. 10:32 Minuten vor Ende des zweiten Viertels stand es 16:6 für Berlin.

Cooper startete den Drive von der 33-Yard Linie mit einem 11-Yard Lauf. Wide Receiver Julian Ebner fing einen 8-Yarder, ehe eine Strafe den SWARCO Raiders 15 Yards schenkte. Kurz darauf fing Pröller einen 18-Yard Pass. Wenig später stoppten die Adler die SWARCO Raiders beim vierten Versuch aber kurz vor der Endzone.

Berlin begann an der eigenen 5-Yard Linie. Wise und Callahan machten Yard um Yard gut und standen plötzlich an der 21-Yard Linie der Tiroler. Die Defensive der Hausherren konnte einen weiteren Touchdown verhindern. Doch mit dem letzten Spielzug der ersten Halbzeit erhöhte Scharweit mit einem 25-Yard Field Goal auf 19:6 für die Adler.

Diese erhielten in Halbzeit zwei als erste den Ball. Doch schon beim zweiten Spielzug misslang der Snap und Margreiter eroberte den Fumble an der Berliner 21-Yard Linie. Beim zweiten Versuch von der 21-Yard Linie lief Jackson nach links und warf dann in die Endzone. Dort griff Wide Receiver Jakob Dieplinger zu. Nach dem Extrapunkt durch Kicker Robert Balazinec stand es 10:51 Minuten vor Ende des dritten Viertels 13:19 aus Sicht der SWARCO Raiders.

An der eigenen 39-Yard Linie beginnend musste Berlin beim zweiten Versuch einen Sack durch Margreiter hinnehmen. Doch eine 15-Yard Strafe nach dem Spielzug schenkte den Adlern 15 Yards. Anschließend kamen die Adler wieder in Schwung und beendeten den Drive mit einem 6-Yard Touchdown-Lauf von Callahan. Nach dem Extrapunkt stand es 7:34 Minuten vor Ende des dritten Viertels 26:13 für die Berliner.

Pröller schenkte den SWARCO Raiders anschließend mit einem Catch über 24 Yards neue Hoffnung. Pässe auf Dieplinger, Ebner und Cooper brachten die Gastgeber an die Berliner 13-Yard Linie. Jackson lief anschließend bis an die 6-Yard Linie. Nach einer angetäuschten Ballübergabe fand Jackson dann Pröller in der Endzone zum Touchdown. Nach dem erfolgreichen Extrapunkt hatten die Tiroler erneut verkürzt. 5:11 Minuten vor Ende des dritten Viertels stand es aus Sicht der SWARCO Raiders 20:26.

Mit zwei Strafen gegen den eigenen Angriff und gutem Stellungsspiel der SWARCO Raiders waren die Adler gezwungen, erstmals zu punten. Die Tiroler starteten an der eigenen 35-Yard Linie mit einem 24-Yard Pass von Jackson auf Wide Receiver Philipp Heider. Beim dritten Versuch und 11 Yards zu gehen bediente Jackson Cooper über 14 Yards. Grein brachte sein Team dann nach Zuspiel von Jackson bis an die 7-Yard Linie. Ein Trickspielzug brachte kurz darauf die erste Führung der Hausherren seit dem Opening Drive. Jackson gab den Ball zu Grein, der lief ein paar Schritte nach rechts und warf dann einen 4-Yard Touchdown-Pass auf Pröller. Nach dem Extrapunkt stand es 1:26 Minuten vor Ende des dritten Viertels 27:26 für die SWARCO Raiders.

Doch auf einen Schlag war Berlin wieder im Rennen. Callahan warf einen langen Pass auf Wise, der sich bis an die 3-Yard Linie der Tiroler durchtankte. Ein früher Tackle beim ersten Versuch, ein Sack von Linebacker Christoph Schilcher und ein Stopp von Love verhinderten einen Touchdown. Dennoch ging Berlin durch Scharweits 27-Yard Field Goal 11:09 Minuten vor Ende der Partie 29:27 in Führung.

Die Antwort der Gastgeber blieb jedoch vorerst aus. Nach einem Sack mussten die SWARCO Raiders punten. Berlin begann daraufhin an der eigenen 14-Yard Linie. Ein Pass auf Wise brachte die Adler bis an die 35-Yard Linie der Tiroler. Doch anschließend schlug Martini Wise den Ball aus der Hand und eroberte den Fumble an der eigenen 28-Yard Linie.

Doch auch die nächste Angriffsserie brachte keine Punkte. Und nach einem missratenen Snap beim Punt starteten die Adler anschließend an ihrer 42-Yard Linie. Nach einem missglückten dritten Versuch musste Berlin punten.

Die SWARCO Raiders begannen an ihrer 7-Yard Linie. Jackson lief 18 Yards. Kurz darauf warf er einen 12-Yarder auf Cooper und einen 9-Yarder auf Dieplinger. Dann brachte das Duo Jackson/Cooper die Tiroler bis an die gegnerische 36-Yard Linie. Ein 7-Yard Lauf von Jackson und ein 16-Yard Pass auf Ebner gaben den Hausherren einen ersten Versuch an der 13-Yard Linie Berlins. Doch beim dritten Versuch verlor Jackson den Ball. Berlin eroberte den Fumble an der 19-Yard Linie und zog erstmals seit 1991 ins Eurobowl-Finale ein.


Pressemitteilung vom AFC Berlin Adler e.V.
Die Berlin Adler erreichen das Finale des EURO BOWL

In einer an Spannung kaum zu überbietender Partie besiegt der Deutsche Meister im American Football die Berlin Adler den amtierenden Titelträger der European Football League die Swarco Raiders Tirol mit 29 zu 27.

Rund 4300 Zuschauer kamen bei strahlendem Sonnenschein ins Innsbrucker Tivoli Stadion und sahen einen Blitzstart beider Mannschaften. Die Gastageber brauchten nur zwei Spielzüge um das 6:0 zu erzielen. Noch besser machten es die Berliner Nur einen Spielzug später passte Kyle Callahan auf Danilo Gonzales und die Adler konnten ausgleichen. Noch im ersten Viertel erhöhte Callahan durch einen Lauf in die Endzone der Raiders auf 13 zu 6. Der Extrapunkt durch Benjamin Scharweit klappte dieses Mal. Die Berliner ihren Kicker extra aus Madrid einfliegen, wo dieser bis Ende Juli beruflich gebunden ist. Wie wichtig er für das team von Herad Coach Shuan Fatah sein kann sollte sich im weiteren Spielverlauf zeigen.

Zunächst einmal erhöte K Benjamin Scharweit durch Field Goals auf 19 zu 6. Dies war auch gleichzeitig der Halbzeitstand.

Nach der Pause kam der Titelverteidiger aus Österreich besser ins Spiel und schaffte den Anschluss. Zwar konnte Callahan durch seinen zweiten Touchdown-Lauf den alten Abstand wieder herstellen, doch dann drehten die Raiders, die 2008 und 2009 den Euro Bowl gewannen, den Spieß um. Durch zwei TD’s gingen die Innsbrucker kurz vor Ende des dritten Viertel wieder in Führung.

Die Adler ließen sich aber dadurch nicht schocken. Es folgte der Auftritt von Benjamin Scharweit. Er versenkte im Gegenzug ein Field Goal aus 23 Yards Entfernung und brachte sein Team wieder nach vorne. Beide Teams hatten danach noch Chancen weitere Punkte zu erzielen. Am Ende jedoch hielt die Defense der Berlin Adler und konnten Sekundern vor dem Ende den Quarterback der Raiders so hart tackeln, dass er den Ball verlor und durch die Adler gesichert wurde.

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