Im letzen AFC-Wildcard-Game scorte pro Halbzeit nur je ein Team.

Das Match begann für die Titans beinahe nach Wunsch. Ein erster starker Drive der Tanasi wurde von Rob Bironas mit einem Fieldgoal abgeschlossen und die gefürchtet Angriffsmaschine San Diegos zwei Mal in Folge kalt gestellt. Als sich die Mannen aus dem "Volunteer State" bis an die 11-Yards-Linie der Kalifornier herangearbeitet hatten, verlor Runningback Chris Brown den Ball nach einem Fumble.

Beide Teams machten in Folge einen hochnervösen Eindruck, das Spiel wirkte dadurch zerfahren und das Ballrecht wechselte im Minutetakt. Fehler des Gegners (Philip Rivers warf eine Interception) konnten nicht genutzt werden, es glänzte die Defense, in der Offensive war von beiden Teams wenig zu sehen. Der von vielen als gefährlichster Spieler der NFL angesehene Chargers-Runningback LaDanian Tomlinson stand nach anderthalb gespielten Viertel bei fünf Laufversuchen für drei Yards. Sein Teamkollege und Tight End Antonio Gates sah noch gar keinen Ball, bevor er verletzt vom Feld gebracht werden musste. Der effektivste Mann am Feld zu der Zeit war Titans-Runningback LenDale White mit über 50 Rushing-Yards.

Als es bereits danach aussah, dass es beim selben Spielstand in die Pause gehen wird wie am 14. Dezember beim Regular-Season-Game (3:0 TEN), konnten die Titans noch einen Offensive-Drive zusammenstecken und an dessen Ende Kicker Rob Bironas zum zweiten Mal aufs Feld holen. Auch dieses Fieldgoal des 29-jährigen Kickers war gut. Tennessee 6 – San Diego 0 – Halftime. Tomlinson ging mit sechs Rushing Yards in sieben Versuchen in die Pause – erst einmal in seiner Karriere konnte er weniger Raumgewinn in der ersten Hälfte erzielen. LOS-Parallel-Laufen bei LT.

Pfiffe für ein Fieldgoal
Im Grunddurchgang war San Diego mehrmals in der Lage gewesen in der zweiten Halbzeit einen Zahn zuzulegen und gleich zu Beginn des dritten Viertels Akzente zu setzen. Das gelang Quarterback Rivers mit drei Pässen auf Receiver Chris Chambers, doch an der TEN 2 kam der Angriff ins Stocken. Unter anderem auch deshalb, weil Tomlinson es mit fünf Laufversuchen in diesem Drive lediglich auf vier Yards brachte. Als die Fieldgoal-Unit aufs Feld geschickte wurde, pfiffen die Fans im Stadion die eigene Mannschaft aus. Die drei Punkte von Nate Keading aus kurzer Entfernung sollte für Selbstvertrauen sorgen – das Publikum hätte bei 4th & 2 an der 2 den Versuch mehrheitlich wohl ausspielen lasen. Go for the Touchdown! Nur wer, wenn Tomlinson die Laufkrallen angelegt wurden?

Doch es sollte sich gleich danach als die richtige Entscheidung von Headcoach Norv Turner herausgestellt haben. Das Fieldgoal war Balsam für das angeschlagene Selbstvertrauen der Kalifornier. Die Titans wurden rasch gestoppt und der nächste Drive, bei dem Tomlinson mehrmals von der Sideline aus zum Zuschauen verdammt war, führte zum vollen Erfolg. Auch Dank Titans-Defensive Tackle Albert Haynesworth, der auf ein Freeze Play von Rivers hereinfiel und diesen attackierte. Ein 15-Yard Penalty mit Folgen für Tennessee. Im nächsten Spielzug fand Rivers Vincent Jackson mit einem 25-Yarder in der Endzone – Touchdown. Die Chargers gingen erstmals in Führung. Dabei wurde ihr Laufspiel de facto zwar völlig abgestellt, Jackson und Chambers fingen zusammen aber bis dahin zehn Rivers-Pässe für 196 Yard. Verkehrte Chargers-Welt.

Tennessee stolperte – und fiel
Nach einem vergeben Fieldgoal von Rob Bironas aus 38 Yards startete San Diego einen weiteren erfolgreichen Luftangriff in Richtung der Titans-Endzone. Ein 38-Yards-Catch von Chris Cambers und die Hausherren befanden sich erneut in der Redzone des Gegners. Ein weiterer Pass auf Tomlinson an die Titans 1 wurde gechallenged (die Chargers wollten einen Touchdown gesehen haben), doch es blieb dabei: 4th & 1 – dieses Mal wurde ausgespielt. Tomlinson hechtete sich über die Vetreidigungslinie der Titans-Defense – Touchdown? Dieses Mal kam die Challenge von den Titans (the runner broke the plane ruling), doch auch hier ließ der Referee nach dem Videostudium den Spielzug wie ursprünglich geruled gelten. Touchdown San Diego – 17:6. Bei 8:45 auf der Uhr eine kleine Vorentscheidung.

Danach kam es noch ganz bitter für Titans-Quarterback Vince Young. Nach zwei Sacks musste Tennessee punten, kam aber noch einmal in Ballbesitz, den Young allerdings zu einer Interception "nutzte". Der Blitz schlug bei den Titans spät ein, aber er fuhr ein. Die San Diego Chargers treffen im Divisional-Playoff auf Indianapolis, die sie im Grunddurchgang geschlagen haben.

AFC-Wildcard-Game
San Diego Chargers vs. Tennessee Titans 17:6
(0:3/0:3/10:0/7:0)
06. Januar 08 | 22:30 MEZ
Qualcomm Stadium, San Diego, 65.640 Zuschauer

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