Der Abgang der Burgenländer war so eigenartig, wie ihr gesamtes Auftreten als Footballteam: sehr „unösterreichisch“, könnte man es positiv umschreiben. Gewinnermentalität, nicht konsensfähig, stur und von den lokalen Medien gehätschelt bis glorifiziert. Nach einigen höchst erfolgreichen Jahren, in denen man – mit Spielern aus Kärnten verstärkt – die Challenge Bowl, Iron Bowl und die CEFL gewinnen konnte und so nebenbei den Vikings 2 die einzige Niederlage seit Menschengedenken zufügte, ging im Burgenland alles aus, was es für die Führung eines Vereins braucht: Geld, Motivation und auch Spieler.
Denn die Kärntner, rund um ihren Spielmacher Bernhard Kamber, kündigten an, nach der Saison 2010 die pannonische Tiefebene dann auch wieder verlassen zu wollen. Gladiators Obmann Paul Edelsbrunner war kurz danach nicht mehr erreichbar (und ist es nach wie vor nicht), kein Verantwortlicher vom Team tauchte bei der Generalversammlung des AFBÖ auf, mit dem man noch dazu seit Jahren im Clinch lag. Sie wurden zunächst vom Ligabetrieb ausgeladen, im letzten Moment dann doch wieder zugelassen, nur um dann während der laufenden Saison finanziell einzugehen. Danach sah man sie noch beim etwas skurril anmutenden ungarischen Schneefootball, in Österreich nahmen sie an keinem Ligabetrieb mehr teil und werden das auch 2011 nicht tun. Aus dem Off vernahm man noch Schuldzuweisungen: Der General Manager, der AFBÖ, das System… alle schuldig, meint manch Südburgenländer.
Der Zug fährt zurück
Die Strecke Klagenfurt-Stegersbach, die kann man auch in die andere Richtung befahren, wie wir heuer erleben. Sieben Spieler die 2010 noch am Roster der Gladiators standen, die findet man heuer auf jenem der Black Lions wieder. Neben dem Kärntner Trio Bernhard Kamber (32), Hannes Kamber (27) und Manuel Houtz (31), sind vier der ehemals besten Spieler des Klubs bei den Löwen gelandet: Runningback Stefan Probst (20), Quarterback Peter Hailiman (19), Receiver David Hailiman (21) und der Liner Marc Freiberg (19) – quasi die Ex-Jugend der Gladiatoren.
Ob diese Neuzugänge nur bei der zweiten Lions-Mannschaft (Division 2), oder auch bei der AFL-Team auflaufen werden, das ist noch offen. Fix scheint, dass Bernhard Kamber ausschließlich bei den Black Lions 2 spielen möchte. Am 24-Mann Roster der Kärntner steht keiner der sieben, sie dürften theoretisch bei beiden Mannschaften spielen. Black Lions Obmann Manfred Mocher meint, dass man im Verlauf der Saison sehen wird, wo die Spieler stehen. Natürlich kann sich jeder für das erste Team mit Leistung empfehlen.
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