44 Wölfe am Pepsi Field lieferten sich ein starkes Duell mit 18 "noch Bären".
Kurios der Coin-Toss. Die Gäste gewannen diesen, entschieden sich dafür zwei Mal den Ball zu kicken, als in beiden Hälften mit der Defense zu starten. Auf Head Referee Steiners Nachfrage ‚Are you sure?” kam ein ‚Yes!” Bitteschön.

Starkes erstes Viertel der Bruins
Die Grundlage für den Sieg legten die Bruins früh im Spiel. First Downs durch Clemens Burian, Bernhard Berger so wie QB Gabriel Platzer und Christoph Gross holte im ersten Drive die ersten 6 Punkte für die Badener. Es folgte ein Timeout Bruins, da beim PAT nur 9 Leute am Feld standen. Probleme, was die richtige Anzahl von Spielern betraf, sollte es noch einige Male geben. Der PAT wurde schlussendlich zum 7:0 verwandelt. Der Punt Returner der Wolfes (#80 – leider nicht am Roster) erstmals im Einsatz, trug den Ball bis an die Mittellinie zurück. QB Márk Bencsics mit einem Fumble, Christoph Gross holte sich den Ball – Turnover. Der zweite Drive der Bruins wurde sofort erfolgreich abgeschlossen. Ein 30 Yards Pass von Gabriel Platzer in die Endzone zu Christoph Baier13:0 (PAT blocked). Auch der zweite Auftritt des Budapester Punt Retuners war dann kein schlechter – die Wolves konnten ihren Offensivdrive wieder von der Mittellinie beginnen. Das erste First Down für die Gäste entstand durch eine Strafe – die Mathematik war schuld, denn die Kurstädter beendeten mit zwölf Mann das Huddle. Das half den Wolves wenig, ihre Offense war nach weiteren drei Versuchen hinter der LOS, der ausgespielte vierte Versuch inkomplett, daher auch ein Turnover By Downs. Obwohl Christoph Gross ein First Downserzielen konnte, wurde erstmals im Spiel die Bruins Offense gestoppt – ebenfalls ein nicht erfolgreich ausgespielter vierter Versuch. Die Wolves aber von der Bruins Defense vorläufig hinten eingesperrt – kein Weiterkommen – 3 & out – danach ein guter Punt und der erste Seitenwechsel.

Ausgeglichenes zweites Viertel
Das zweite Viertel begann schlecht für die Gastgeber, nämlich mit einem Fumble von Benedict Platzer. Die Bruins hatten es dann wieder mit dem durchzählen, spielten einen Spielzug zu zehnt. Deshalb darf man aber den nächsten nicht zu zwölft spielen, was sie aber zum Glück nicht getan haben. Dávid Danku tankte sich durch, doch eine Strafe (Block in tue back) wurde angezeigt und statt First Down Wolves hieß es 1st & 20. Die bereits als Returner bekannte #80 ohne Namen konnte völlig alleine stehend einen Ball (Pass genau in seine Hände) nicht festhalten – Glück für die Bruins, denn der wäre sonst weg gewesen. So gingen sie 3 & out, der Punt aber erneut sehr gut, denn die Bruins mussten tief in der eigenen Hälfte ihren Drive starten. Bernhard Berger befreite die Bären aus der Lage – ein langer Lauf und die Feldposition war entschieden besser. Ein langer Pass von Gabriel Platzer auf Christoph Gross und schon klingelte man wieder an der Wolfsendzone an. Platzer ging selbst – TD zum 19:0. Dabei blieb es auch, die 2 Point Conversion (Pass auf Gross) misslang. Die ominöse #80 leitete dann mit einem langen Lauf nur beinahe den ersten Score für die Gäste ein. Ein kompletter Pass von Márk Bencsics auf Norbert Papp und nun brannte der Hut ein wenig bei den Bruins. Es folgten zwei Strafen gegen die Wolves, welche die Situation entschärften und ein Pass von Bencsics wurde von Benedict Platzer intercepted. Kein Punkte, mit hängenden Ohren verließen die Offensiv Wölfe das Revier und machten für die Defensivabteilung Platz, die den Ball wieder zurückerobern konnte (Fumble Recover). Der Spieler ohne Namen (eh klar – #80) als letzte Stufe einer Trickspielrakete (Reverse) brachte die Bruins erneut in Rotzonenalarmstimmung. Beinahe konnte Dávid Danku den ersten Wolves TD in der modernen Geschichte des österreichischen Nachwuchsfootballs erzielen, kurz vor der Endzone wurde noch rausgedrängt. 1st & inches- dass ließ sich Tank Danku nicht mehr nehmen und Dank Danku fiel der Anschluss zum 19:7 (PAT good). Dass auch die Bruins gut returnen können zeigte Christoph Gross, der sein Team in eine sehr gute Feldposition brachte, ein sensationeller Pass auf Raphael Hackl bis kurz vor die Endzone brachte die Gastgeber kurz vor der Pause noch einmal in eine aussichtsreiche Position. No Huddle Offense – etwas was die Wolves anscheinend noch nicht gesehen haben (Konfusion total) ein kurzer Pass auf Christoph Baier und es waren nur mehr wenige Yards zur Endzone. Gabriel Platzer spiked den Ball um die Uhr anzuhalten. Ein Fieldgoal wurde versucht – es blieb beim Versuch und beim Halbzeitstand von 19:7.

Ansprachen zur Halbzeit
44 Spieler standen in der Team Area der Wolves, 18 in jener der Bruins. Da fragt man sich wo die Ungarn den Nachwuchs hernehmen, denn sie kamen nach eigener Aussage mit einem leicht dezimierten Team nach Österreich (sic!). Neidisch können daher manche österreichische Teams Richtung Osten blicken, allerdings weiß dafür nicht jeder der 44 umgezogenen Spieler was genau gespielt wird, aber trotzdem bleibt eine beeindruckende Anzahl an Nachwuchsspielern. Daher stand auch zu befürchten, dass bei recht sommerlichen Außentemperaturen das Heimteam diese nominelle Überlegenheit zu spüren bekommt. Die Coaches stellten um, denn das Team hatte sich im zweiten Viertel stark verausgabt. ‚Und das spielen wir jetzt bis sie mürbe werden oder mir noch etwas besseres einfällt!” so Offense Coordinator Bernhard Kamber, was genau wurde nicht verraten und Headcoach Armin Schneider fügte dazu: ‚Sie werden nicht mit uns Katz und Maus spielen, sondern wir mit ihnen.” Nur keine weiteren Punkte früh in der zweiten Halbzeit.

Schlechter Start für die Bruins
Doch genau so geschah es. Die Bruins auf Grund der merkwürdigen Coin Toss Entscheidung der Wolves kamen auch in Hälfte zwei als erste mit der Defense aufs Feld. Christoph Breinschmied (’nur” Schuhgröße 52 und nicht wie von uns falsch berichtet 56) wurde bei einem Lauf zwar festgehalten, konnte aber von der Wolves D nicht zu Boden gebracht werden – ein ‚lustiger” lateral brachte nicht nur Yards, sondern sogar ein First Down. Es hat seine Vorteile auf großem Fuß zu leben. Danach war aber Schluss mit lustig. Tamás IgariSzücs (kein Tippfehler) stand bislang im Spiel viel herum, einmal stand er goldrichtig, nämlich als ihm Gabriel Platzer den Ball zuwarf. Interception, der jungen Mann war selbst ein wenig überrascht – warum gerade ich? Wir wissen es auch nicht. Return gab es daher nur mehr einen kurzen, obschon der nächste Bruins Spieler eine längere Weg zu ihm hatte. Dávid Danku besorgte ein First Down und danach schepperte es ein zweites Mal bei den Bären. Wie schon beim ersten TD als Danku ihn vorbereitete und erzielte, war er auch hier zur Stelle und verkürzte auf 19:13 (2 Point Conversion failed). Genau das wollten die Bruins eigentlich verhindern. Wenn das Team jetzt körperlich einbricht, dann droht es zu kippen. Die Antwort auf die Frage war aber Goldbärenrichtig. Gabriel Platzer zum First Down und Bernhard Berger zum Touchdown. Im Ruckzuck-Verfahren stellte man den alten Abstand wieder her 25:13 (2 Point Conversion failed). Die #80 (Sie wissen – er, der Returner) trug den Ball in die Hälfte der Bruins zurück und erstmals trat ein gewisser Tamás Àron Andics auf den Plan – First Down. Tight End Norbert Papp (oft sträflich alleine gelassen) erzielte das nächste First Down. Fullback Szabolcs Birò lernte Gabriel Platzer als Linebacker kennen – ein deftiger Tackle for Loss. Die Bruins wirkten nimmermüde. Beim 4th und 3 in der Bruins Redzone entschlossen sich die Wolves den Versuch auszuspielen, Boris Wodtawa verhinderte mit einem Tackle weiter Punkte für die Gäste – Tunover on downs. Bernhard Berger befreit die Bruins ein weiteres Mal, nach einem starken Punt der Wolves, mit einem langen Lauf sie seinen aus einer relativ unangenehmen Lage. Raphael Hackl – noch ein First Down (Pass) noch vor dem letzten Seitenwechsel.

Klar Schiff im vierten Quarter
Gabriel Platzer startet dieses mit einem unwiderstehlichen Lauf über die rechte Seite zum First Down und noch viel mehr Bruins. Die Wolves Defense hielt den weiteren Angriffen fast stand. Ein dritter Versuch wurde gestoppt, eine Flag lag am Feld (Unsportsmenlike Conduct) – statt 4th & 11 1st & 10 Bruins. Die Folge: Ein Touchdown durch Benedict Platzer zum 31:13, Christoph Breinschmied legte noch 2 Punkte mit einem Lauf in die Endzone drauf – 33:13, das Spiel war entschieden. Zwei Strafen (Personal Foul, Pass Interference) brachten die Wolves zwar noch einmal rasch voran, doch der Dampf war bei den Wölfen schon ein wenig. Hart gekämpft – viele dropped balls – mehr war nicht drinnen. Die logische Konsequenz daraus war, dass auch am Ende des Spiels die Hausherren die bestimmende und dann auch kreative Offensiv-Kraft blieben. Ein First Down von Christoph Baier und dann packte man die Trickkiste aus. Ein Full Back Pass von Christoph Breinschmied (der kann auch werfen) auf Christoph Gross zum First Down und Breinschmied krönte seine starke Leistung auf beiden Seiten der Line mit dem letzten Touchdown der Partie zum 39:13 (2 Point Conversion failed). Man sah noch eine Interception durch Benedict Platzer, der den Ball für die Bruins damit zurückeroberte, die noch einmal an der Endzone anklopften, wo dann aber die Uhr auslief. Endstand in einem recht flotten Junioren Cup Spiel: 39:19.
Fazit
Überraschend frische und tapfere Ungarn, die sich nach dem Spiel über viele Eigenfehler ärgerten und über zwei starke Touchdowns freuten. Ihr Ziel sind nach wie vor die Playoffs, sie glauben daran die Knights in Wien und die Bruins in Budapest schlagen zu können, was tatsächlich nicht ganz im unmöglichen Bereich zu liegen scheint. Die Ungarn wurden von den Bruins im Vergleich danach als doch um einiges stärker als die Knights eingestuft. Unter Umständen wurden daher die Playoffs des Junioren Cups bereits am grünen Tisch entschiden. Die Wolves verloren ihre Partie gegen die Knights in Budapest mit 0:35 (strafverifiziert), da sie nicht zeigerecht alle Unterlagen dem AFBÖ vorgelegt hatten. Sollte dem so sein, wäre das eigentlich sehr schade für den Bewerb, in dem bislang zwei Spiele nicht stattfinden konnten.

Junioren-Cup
Baden Bruins vs. Budapest Wolves 39:13
(13:0/6:7/6:6/14:0)
23. September 06 | Kickoff 15:00
Pepsi Field, Baden
Referees: Steiner / Ladinig / Tod / Koller F. / Koller E.

Was sonst noch geschah
Die Chain Gang unter der Leitung von Franz Kohlosar und Robert Holocher waren sich einige Male uneins mit dem Sidejudge was die Downs anbelangt, hatten aber (nach eigener Aussage) immer recht.
Balljunge Roland Wirthel fand alle Bälle wieder, sogar einen auf dem Vikings draufstand…

Der wendigste Waterboy von Windischgarsten bis Wimpassing, ‚Korpal”, erkläre nach dem Match seine Pensionierung (Mit 35 muss Schluss sein – ich habe schließlich auch ein Privatleben!).

Der QB der Bruins Kampfmannschaft, Robin Lumsden, wieder genesen von seiner Knieverletzung (habe bereits 50 Physio-Einheiten hinter mir) erfreute der Anblick vieler junger Damen die er als ungarische Zuschauerinnen ausmachte, tatsächlich aber Cheerleader der Rangers waren.

Der Cheelerleader Nachwuchs der Wolves war mitgereist und sorgte für eine Halbzeiteinlage.

Die Badener treten mit den Junioren zum letzten Mal (so sagen sie es) unter dem Namen Bruins an, im kommenden Jahr wir das gesamte Team Baden Tigers heißen.

Es gab wieder einmal einen Gameday am Pepsi Field, der Platzsprecher machte einen fachkundigen Eindruck, wobei er sich manchmal beim Score vertat, ein Imbiß- und Getränkestand erfreute sich regem Zulaufes der rund 100 Zuschauer bei herrlichem Spätsommerwetter.

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