Nichts geht mehr für das Power Ranking – zumindest bis zu dem kommenden Spielwochenende. Die AFL ist zu einer absolut unberechenbaren Liga geworden. Teils überraschend, aber vorwiegend aufgrund der mittlerweile auf hohem Niveau arbeitenden Mannschaften. Plötzlich gibt es wieder die BIG 4, aber es können genauso gut schon die BIG 6 sein und der Abstand der zwei Nachzügler ist zwar evident, aber kleiner als ursprünglich angenommen. Das Ranking jedenfalls wurde gründlich torpediert und eine klare Aussage ist schwer zu treffen.
Nichts desto trotz oder gerade deswegen macht es soviel Spaß wie noch nie. Und los geht es:
1. Swarco Raiders Tirol (letztes Ranking: 1. ↔)
Obwohl für mich doch etwas überraschend vom Drachen geschlagen, verweilt der Freibeuter weiterhin auf Platz 1. Nach wie vor verfügt der Tiroler über das zur Zeit kompletteste Team. Mit der Genesung von Herrn Grein verfügt die hochgerüstete Offense über eine weitere Big Play Waffe. Mit den Spaniern haben die Raiders die Niederlage in der Vorwoche vergessen gemacht und Ihre Tugenden wiederentdeckt. Der Freibeuter wird keine Gefangenen machen.
2. Turek Graz Giants (letztes Ranking: 2. ↔)
Der Riese ist für mich – frei nach Winston Churchill – ein Rätsel, eingehüllt in ein Geheimnis inmitten eines Mysteriums. Die Steirer verfügen über eine sehr hohe Kampfkraft, können mit hervorragenden Spielzügen jeden Gegner vor vollendete Tatsachen stellen. Im gleichen Moment bricht dann deren Spiel zusammen, nur um dann im entscheidenden Moment, wie gegen grün gesehen, wieder zuzuschlagen. Ich vermute konditionelle Mängel in dem Team, aber eben ein unheimliches Talent, welches diesen Mangel meistens auszugleichen vermag. Die Invaders kommen für den Riesen gerade recht, um sich den letzten Feinschliff für das entscheidende Spiel gegen Tirol zu holen.
3. Raiffeisen Vienna Vikings (6. ↑↑↑)
Graz in einem äußerst kampfbetonten Spiel geschlagen, in Paris einfach darübergefahren. Der Wikinger läuft noch immer nicht ganz rund, aber sollte er seine Ballverluste unter Kontrolle bringen, ist er neben den Tirolern der heißeste Anwärter auf den ersten Platz. Eine hoch aggressive Defense und eine solide Offense sollte reichen um Prag hinter sich zu lassen. Allerdings wird Prag ein ‚Schludern‘ schwer bestrafen.
4. Danube Dragons (3. ↓)
Der Drache, der unglaublich kräftig zubeißen kann, so dass Knochen brechen und Blut spritzt. Im entscheidenden Moment scheint er aber dann doch ein wenig gelähmt. Den Freibeuter geschlagen – und das weil der Drache einfach besser war an diesem Tag – und dann dem Riesen im ersten Quarter das Spielfeld überlassen. Den Dragons fehlt nur mehr ein kleines aber sehr entscheidendes Stück um sich ganz oben festzusetzen: Kaltblütigkeit. Die größte Schwäche der letzten Jahre ist behoben, die Defense, diese ist endlich eine Schlagkräftige und äußerst effiziente Unit geworden. Trotzdem: ohne der Kaltblütigkeit schaut’s schlecht aus für den Drachen. Allerdings verfügen die ‚Grünen‘ über den besten Head Coach in der Liga.
5. Collectpoint Prague Panthers (5. ↔)
Nach dem anfänglichen Stottern in der Liga ist der tschechische Motor angesprungen. Die Invasoren beinhart vernichtet, ist der Vertreter aus der goldenen Stadt mehr als nur hungrig endlich einen der großen in der AFL zu biegen. Und die Wikinger sind der beste Gegner für Sie – schließlich stellen diese aufgrund Ihrer Leistung der vergangen Jahre – noch immer das ‚Vorbild‘ im American Football dar. Die Raubkatze ist nicht weit weg von den Wikingern und absolut in der Lage diese gehörig zu fordern oder zu besiegen. Bekommt der tschechische Serienmeister den Gamespeed der Südwikinger in den Griff, dann hat er gute Chancen das Spiel zu gewinnen und zu einem Favoriten für die Austrian Bowl zu mutieren.
6. Carinthian Black Lions (4. ↓↓)
Spiel gegen die Bullen gewonnen und trotzdem einen Power Ranking Absturz vollbracht. Kärnten möge mir verzeihen, sie waren noch nie so knapp an den Top Plätzen dran wie dieses Jahr. Nur der Sieg gegen die Bullen war alles andere als glänzend. Der Löwe hat gute Chance den Drachen zu schlagen, allerdings muss er eine massive Leistungssteigerung vollbringen und auf einen Rückfall der Dragons Defense in alte Zeiten hoffen. Der DJ hat das Potential dazu. Wenn das gelingt, ist für Kärnten nicht nur ein Sieg offen, sondern eine historische Saison für Kärnten ist greifbar. Wer weiss was dann alles möglich ist.
7. Generali Invaders St. Pölten (7. ↔)
Enttäuschend das Spiel gegen Prag. Weniger das Ergebnis als vielmehr das wie. Einzig die beiden Imports – vor allem der immer besser ins Spiel kommende Mr. ‚Bock des Verderbens‘ – wussten zu überzeugen. Die Mannschaft hat Potential, um das zur Geltung zu bringen gehört allerdings auch eine professionelle Vorbereitung. Der Bulle ist den Invaders dicht auf den Fersen. Gegen gelb kann es eine Überraschung geben.
8. Salzburg Bulls (8. ↔)
Zwar Platz 8 gehalten, aber trotzdem Gratulation an den Bullen. Endlich hat er seine Hörner und seine Kraft auf das Feld gebracht. Der Bulle hat ‚überhebliche‘ Löwen fast in den Abgrund gestoßen. Baut der Bulle auf dieser Leistung auf, ist die Saison in der A(I)FL das was sie sein sollte – ein antasten und heranpirschen an das Niveau des oberen Drittels. Der Freibeuter wird nicht zu schlagen sein, nichts desto trotz gilt für den Bullen – volle härte in die Zweikämpfe.