Einen spannenderen Saisonauftakt hätte sich die GFL kaum wünschen können: Im Optima Sportpark besiegten die Schwäbisch Hall Unicorns am Samstag beim Sparkassen Gameday die Samsung Frankfurt Universe knapp mit 26:21.
Dass mit den GFL-Aufsteigern aus Frankfurt keine einfache Aufgabe beim GFL Season Opener auf die Schwäbisch Hall Unicorns zukommen würde, das war schon vor dem Spiel klar. Universe eilt der Ruf voraus, dass sie bereits im ersten GFL-Jahr ein Wort bei der Vergabe der ersten drei Tabellenplätze im Süden werden mitreden können. Diesen Vorschusslorbeeren wurden sie am Samstag im Haller Optima Sportpark voll gerecht.
Die Hessen lieferten den amtierenden deutschen Vizemeistern einen Schlagabtausch auf Augenhöhe. Im dritten Viertel, als Universe mit 21:14 in Führung lag, hätte sogar ein Frankfurter Sieg niemanden im Stadion mehr gewundert. Am Ende besannen sich die Unicorns dann aber doch noch rechtzeitig auf ihre Tugenden. Insbesondere die Haller Defense, in der der Amerikaner Devin Benton besonders überzeugen konnte, zeigte, dass man sich die Butter nicht so schnell vom Brot nehmen lässt. Schon gar nicht vor 2.400 Zuschauern im eigenen Stadion.

In den ersten 15 Spielminuten merkte man den Frankfurtern an, dass sie sich auf dem für sie neuen GFL-Parkett noch nicht sicher fühlten. Unpräzise Pässe und zwei Ballverluste prägten ihre Angriffsbemühungen und so konnten die Unicorns durch zwei Pässe von Marco Ehrenfried auf Tyler Rutenbeck und Patrick Donahue (beide PAT Tim Stadelmayr) im ersten Viertel mit 14:0 in Führung gehen. Während sich dann aber auf der Haller Seite die Strafen mehrten, mit denen man den Gästen viele Geschenke machte, wurde Frankfurt immer sicherer und selbstbewusster. Die Folge waren zwei Universe-Touchdownpässe von Marcus McDade auf George Robinson (PAT Rene Möll) und wenige Sekunden vor der Pause auf Nathaniel Robitaille zum 14:13.
Im dritten Viertel hatten die Frankfurter dann ihre stärkste Phase. Der Haller Angriff ließ den Spielfluss vermissen, gute Chancen machte man sich mehrfach durch Strafen wieder zunichte und Universe nutzte dies mit einem weiteren Touchdownpass auf Robitaille (CON Möll) zum 21:14 aus. Das Momentum lag auf Seiten der Frankfurter, was auch zumindest die Haller Fans unter den vielen Zuschauern mit Entsetzen feststellen mussten.
Die Wende brachte der erst 19-jährige Henry Ly, der letztes Jahr noch in der Unicorns-Jugend spielte. Er sicherte einen Frankfurter Fumble an deren 5-Yard-Linie für Hall und mit dem ersten Spielzug im letzten Viertel drang Patrick Donahue mit einem 3-Yard-Lauf in die Universe-Endzone ein. Der Extrapunkt wurde von Tim Stadelmayr aber vergeben, sodass man mit 20:21weiter in Rückstand lag.
Erneut war es dann Henry Ly, der Frankurt den Ball abluchste und so die Grundlage für den 1-Yard-Touchdownlauf von Danny Washington zur Haller 26:21-Führung legte. Frankfurt hielt dagegen, musste den Ball aber zwei Minuten vor Spielende nach einem erfolglosen vierten Versuch an der Haller 12-Yard-Linie wieder abgeben. Die Unicorns kontrollierten nun die Uhr, ließen sie gekonnt ablaufen und überließen den Ball zwölf Sekunden vor Schluss nochmals ihren Gästen. Für eine Wende war es nun aber zu spät.
Für Frankfurts Head Coach Markus Grahn war am Ende die Erfahrung der Unicorns spielentscheidend. „Der entscheidende Unterschied war das Mehr an Cleverness bei den Unicorns“, sagte er nach dem Spiel, betonte aber auch, dass er stolz auf die von seinem Team gezeigte Leistung sei. Dass Universe ein sehr gutes Spiel abgeliefert hatte, betonte auch Halls Cheftrainer Siegfried Gehrke: „Frankfurt war der erwartet schwere Gegner und ich gratuliere ihnen zu dieser Leistung.“ Dass sein Team cleverer gespielt hätte, das ließ der Haller Meistermacher allerdings nicht gelten: „Wir haben uns heute oft alles andere als clever angestellt. Alleine schon die vielen Strafen zeigen, dass wir zu viele Fehler gemacht haben und noch viel an uns arbeiten müssen.“ 
GFL
Schwäbisch Hall Unicorns vs. Frankfurt Universe 26:21
(14:0/0:13/0:8/12:0)
Alle Punkte:
7:0 – Tyler Rutenbeck – 30-Yard-Pass von Marco Ehrenfried (PAT Tim Stadelmayr)
14:0 –  Patrick Donahue – 46-Yard-Pass von Marco Ehrenfried (PAT Tim Stadelmayr)
14:7 – George Robinson – 6-Yard-Pass von Marcus McDade (PAT Rene Möll)
14:13 – Nathaniel Robitaille – 30-Yard-Pass von Marcus McDade (PAT blocked)
14:21 – George Robinson – 10-Yard-Pass von Marcus McDade (CON Rene Möll)
20:21 – Patrick Donahue – 3-Yard-Lauf (PAT missed)
26:21 – Danny Washington – 1-Yard-Lauf (CON failed)

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