This could be Rudersdorf or anywhere
Liverpool or Rome
‚Cause Rudersdorf is anywhere
Anywhere alone

Ein nicht ganz originalgetreues Zitat aus dem Song "Rotterdam" der Band "The Beautiful South" scheint uns gerade passend für die Situation der Gladiators, welche das "Güssing" aus ihrem Namen gänzlich gestrichen haben. Eigentlich hatte man mit dieser Stadt im (schönen) Süden Burgenlands nie etwas zu schaffen. Weder wurde man dort in irgendeiner Form unterstützt, noch spielte man tatsächlich jemals in Güssing ein Match. Einziger Bezugspunkt: die Gründerväter sind Güssinger und das G des Mineralwasser Ortes passt halt gut zu jenem in Gladiators. Ein mehr an Beziehung gab es nie, daher sieht man sich heute auch als Nomaden und mäandert zwischen Wolfau und gestern Rudersdorf in jenen Gefilden umher.
Eine Fortsetzung der Wanderung wird nicht stattfinden, denn die Budapest Wolves haben die Tournee der Gladiators für dieses Jahr beendet. Die reguläre Saison der Burgenländer ist nach der gestrigen Heimniederlage nach vier Partien bereits wieder vorbei.
Ein Erfolgsrezept
Die Wolves haben bei ihrem zweiten Auswärtssauftritt die gleiche Methode angewandt, wie bei ihrem Heimerfolg gegen die Vienna Knights. Mit gut 70 Mann in der Teamarea, davon 45 aktiven und tatsächlich auch spielenden Wölfen, machte man den Gegner ab dem dritten Viertel mürbe. Die Rotation hat bei den Wolves Methode. Das Team besitzt, bis auf Kicker Gábor Sviatkó, keinen Ausnahmekönner, präsentiert sich aber als Kollektiv enorm stark. Weit über 40 baumlange und zum Teil pfundsschwere Kerle wechseln sich systematisch in den Units ab, bleiben daher über die Länge eines Spieles immer frisch.
So entwickelte sich das Match beinahe zu einer Kopie der Begegnung Wolves vs Knights.
Von Beginn an gibt auf beiden Seiten die Defense den Ton an. Die Drives wurden hüben wie drüben gestoppt, es wurde gelaufen und begraben. Pässe waren Mangelware. Erst Mitte des zweiten Viertels konnte sich Wolves RB Péter Cseperkáló der Aufmerksamkeit der Gladiators Defense entziehen und mit einem sehenswerten 80 Yards Lauf die ersten Punkte auf das Scoreboard bringen. Die Gladiators konterten mit HB Martin Bauer, versiebten aber den PAT. Halbzeitstand 6:7.
Fieldgoal Time im dritten Quarter. Zwei Mal kickte Gábor Sviatkó das Ei zwischen die beiden gelben Stangen, was nach Adam Riese 6 Punkte bringt und auch für das Viertelergebnis steht, denn mehr sollte in diesem Spielabschnitt nicht passieren.
Die Gladiators, mit nur 22 Mann angetreten, verloren durch eine Verletzung auch noch FB Bernd Oswald, wurden müde und müder, im letzten Viertel sehr müde. Zwar versuchte man noch über QB Rene Muhr das Passspiel zu etablieren, doch zu unpräzise kamen die langen Bälle für die Receiver geflogen. Einer kam gerade richtig für Wolves LB Sándor Kovács– Interception (wie bereits gegen die Knights).
Als Muntermacher trat danach Wolves QB László Pacuk in Erscheinung. Nach jeweils zwei für die Gladiators Kräfte raubende lange Drives, tauchte der Spielmacher in die Endzone der Burgenländer ab. Beide PATs wurden verwertet – Endstand 6:27.
Ein auch in dieser Höhe verdienter Sieg der Budapester, der das Wolfsrudel ein schönes Stück weiter bringt in Richtung Playoffs. Am 15. Mai erwartet man mit Vorfreude die Carinthian Cowboys im Boszik Stadion, mit denen man noch eine Rechnung offen hat. Die Klagenfurter konnten ihr erstes Match gegen die Wolves klar gewinnen, verloren aber ihre weiteren Partien gegen die Raiders2 und Devils2. Die angepeilte Fusion zwischen den Cowboys und Falcons wird für diesen Termin übrigens keine Rolle spielen, denn eine Entscheidung in welcher Form und ob überhaupt noch dieses Jahr die beiden Klagenfurter Klubs eine Gemeinschaft eingehen können, fällt laut Verband frühestens am 20.Mai dieses Jahres. Mehr dazu demnächst 
Rudersdorf or anywhwere?
Die Gladiators haben in Rudersdorf eine schöne Spielstätte gefunden. Die Facility ist für Division 2-Verhältnisse sogar ein Prachtstück. Moderne Kabinen, Sanitäranlagen und eine geräumige Tribüne werden sie wohl zum Verweilen einladen. Die Rund 500 Zuseher dieser Begegnung kamen in der Überzahl zwar aus dem nahen Ungarn, doch kann man im kommenden Jahr erstmals in der Vereinsgeschichte mit Unterstützung seitens der Politik rechnen.
Unter den Zuschauern befand sich nämlich auch ein begeisterter Rudersdorfer Bürgermeister Franz Eduard Tauss. Rudersdorf mag mit seinen 2071 Einwohnern ein kleiner Ort sein, doch Sport wird dort groß geschrieben, egal ob Tennis, Fußball oder Basketball. Hier könnten die Gladiators eine neue Heimat gefunden haben, welche sie nicht nur nach Möglichkeit unterstützt, sondern auch das Einzugsgebiet Fürstenfeld/Jennersdorf/Hartberg scheint geeignet um neue Spieler für den Verein gewinnen zu können. Mit ein wenig Marketing und der nötigen Infrastruktur sollten sich auch die Zuschauerränge gut füllen lassen. Das Auf- und Ab der Glads hat ja Tradition. Vor zwei Jahren im Nirvana, vor einem Jahr im Finale der Challenge Bowl. Heuer hat man den Einzug in die Playoffs verpasst, doch so lange hier engagierte Menschen wie Obmann Hermann Paul am Werken sind, braucht man sich um den Football im Süden keine allzu großen Sorgen machen. Headcoach Bill Moore wird auch in der kommenden Saison an der Sideline stehen. Er lebt das ganze Jahr über in Österreich.
Scores:
1. Qu.:
No Score
2. Qu.:
0:7 (# 49 Péter Cseperkáló) PAT good
6:7 (# 49 Martin Bauer) PAT no good
3. Qu.: 6:10 (# 81 Fieldgoal Gábor Sviatkó)
6:13 (# 81 Fieldgoal Gábor Sviatkó)
4. Qu.
6 : 20 (# 11 László Pacuk) PAT good
6 : 27 (# 11 László Pacuk)PAT good
Division 2
Gladiators vs. Budapest Wolves 6:27

(0-0 / 6-7 / 0-6 / 0-14) 08.05.2005, Kickoff: 15.00h, Sportplatz, Rudersdorf, 500 Referees: Steiner / Koller F. / Koller E. / Tod / Ullrich / Fritz
Football-Austria.com Spielbewertung (max. 10 Balls)
Spielniveau:
Ambiente:
Unterhaltungswert:
Bauernbratwurst Test:
Football-Austria.com MVP:
Gábor Sviatkó

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