Es war zudem die zweitbestbesuchte Austrian Bowl überhaupt bisher in der Geschichte, sechs Mal wechselte die Führung, am Ende entschied ein Fieldgoal über den sechste Austrian Bowl Titel für die Swarco Raiders Tirol.

Swarco Raiders
Foto: Herbert Kratky

Die Raiders gewannen den Coin Toss und entschieden sich mit der Offense zu starten. Man versuchte gleich mit langen Pässen die Vikings zu überraschen, was nicht funktionierte. Nach dem Punt ging es dann ganz schnell auf der weissen Seite. Zwei Läufe von Islaam Amadu für in Summe 47 Yards und den Rest besorgte Maurice Wappl nach Pass von Reece Horn0:7 stand es nach nicht ganz drei Spielminuten.

Der zweite Drive der Raiders – es war ein langer Weg – mündete dann nach acht Minuten zum ersten Touchdown der Raiders und zum Ausgleich nach einem 17 Yards Lauf von Quarterback Sean Shelton. Die Seiten wurden erstmals gewechselt.

Im Gegenzug konnte Christopher Kappel einen 44-Yards Fieldgolaversuch am Ende des zweiten Vikings Drives zur erneuten Führung verwerten.

Effizienter in der Endphase der ersten Halbzeit war dann aber die Raiders Offense und Defense. Shelton bediente zunächst Patrick Donahue mit einem Pass und danach Fabian Abfalter mit einem 48 Yarder zu ersten Tiroler Führung in dem Spiel. Ein Pick Six von Vincent Müller besorgte den Raiders im Anschluss die erste Führung mit mehr als einem Score.

Dreieinhalb Minuten vor der Pause stand es 21:10 für die Tiroler. Ein Two-Minute-Drill der Vikings stand an, um den Schaden zu begrenzen. Garrett Safron riss immer öfter mangels Anspielstationen die Initiative an sich und traf am Ende Yannick Mayr zum Halbzeitstand von 21:17.

Mehrere Führungswechsel im dritten Viertel

Garrett Safron
WR Patrick Donahue of the Raiders tackles QB Garrett Safron of the Vikings during the Austrian Football League finals between Swarco Raiders and Dacia Vikings at NV Arena on July 21, 2018 in St. Poelten, Austria.Foto: Herbert Kratky

Nach Wiederbeginn kamen die Vikings mit ihrer Offense bis an die Raiders 42, spielten dort einen vierten Versuch aus, der nach einem Offside zu einem Free Play wurde. Safron traf über diese Distanz Bernhard Seikovits in der Double Coverage zum 21:24.

Die Freude währte nicht lange, denn postwendend schlug Sean Shelton mit einem 49-Yards Pass auf Patrick Donahue zurück. Es blieb beim 27:24, der Kick von Thomas Pichlmann wurde geblockt.

Die Tonart änderte sich vorerst nicht mehr. Es blieb beim Power Riff in Fis-Dur – Safron aus 28 Yards auf Reece Horn zum erneuten Führungswechsel – 27:31.

Die Raiders Offense begann nach dem Return von Donahue fast midfield und es dauerte sechs Spielzüge bis Shelton dieses Mal Adrian Platzgummer zum Touchdown bediente – 34:31. Nach 27 Punkten ging das dritte Quarter dann doch zu Ende.

Auf zum Vierten

Der Viertelwechsel änderte nichts am Spielcharakter: Die Defense als Passagier, in dem Fall die Raiders, denen Garrett Safron über 30 Yards in die Endzone entwischte. Es wurde klar: Wer zuletzt scored, der lacht auch zuletzt. Darum war auch Eile geboten: Vincent Müllers Kickoff-Return Touchdown brachte das 41:38.

Dann wurde das Laufspiel ausgepackt. Marko Gagic lief bis an die Raiders 9, ein Quarterback Sack zwang die Vikings dann aber zu einem Fieldgoal – Kappel zum 41:41 Ausgleich. Das konnte man schon als defensives Highlight in Hälfte zwei werten.

DB Maximilian Zangl of the Vikings tackles WR Patrick Donahue of the Raiders during the Austrian Football League finals between Swarco Raiders and Dacia Vikings at NV Arena on July 21, 2018 in St. Poelten, Austria.
Foto: Herbert Kratky

Kein solches waren drei Misstackles an Patrick Donahue der erst im vierten Versuch von den Vikings in deren Redzone zu Boden gebracht werden konnte. Zu Boden ging dann auch Sean Shelton und zwar erst in der Endzone der Vikings zum 48:41. Es fehlten noch neun Punkte zur Rekord Austrian Bowl 2003 als zwischen den Vikings und Giants 98 Punkte fielen.

Wer dachte das wäre der Moment um sich noch schnell ein Getränk vor der Schlussphase zu holen, der irrte. Zwei Spielzüge brauchten die Vikings um über Philipp Dubravec zum 48:48 auszugleichen. Die letzten zwei Minuten standen an.

Die Raiders spielten sich bis an die Vikings 20 und dabei die Uhr auf drei Sekunden runter. Thomas Pichlmann trat zum entscheidenden Fieldgoal an und traf aus 37 Yards zum Endstand von 51:48.

Stimmen zum Spiel:

Head Coach Shuah Fatah of the Raiders celebrates with K Thomas Pichlmann of the Raiders during the Austrian Football League finals between Swarco Raiders and Dacia Vikings at NV Arena on July 21, 2018 in St. Poelten, Austria.Foto: Herbert Kratky

Thomas Pichlmann, Kicker der Swarco Raiders: „Es war ein unvergesslicher Moment, den ich am Ende meiner aktiven Sporterlaufbahn erleben durfte. Wir wollten unbedingt das Triple holen. Es war ein Spiel auf des Messers Schneide, zum Glück mit den besseren Ende für uns.“

Bernhard Seikovits, Wide Receiver Dacia Vikings „Sie haben mehr Plays gemacht. Wir haben gut gespielt, wir können uns wenig vorwerfen und haben alles gegeben. Unsere Saison war duchwachsen, wir sind aber ins Finale gekommen, es hat am Ende knapp nicht gereicht.“

Sean Shelton, AFL MVP: „Ich bin überwältigt. Wir haben einen schweren Spielplan und alles gewonnen. So viel Leidenschaft und Kampfgeist steckt ins unserer Mannschaft, ich bin sehr stolz. Die ganze Mannschaft hat heute einen guten Job gemacht. Das war eine ganz spezielle Saison für uns.“

Vincent Müller, Austrian Bowl MVP: „Magisch!“

Chris Calaycay, Head Coach Dacia Vikings:  „Ich hoffe, dass es den Zusehern zu Hause gefallen hat. Das war ein sehr hohes Level heute, natürlich sind wir enttäuscht, aber wir sind auch stolz. Wir haben alles am Feld gegeben, es war ein wenig zu wenig. Gratulation an die Raiders und an Coach Fatah zu seinem 50. Geburtstag.“

Garrett Safron, Quarterback Dacia Vikings „Es tut schon weh, das letzte Spiel der Saison zu verlieren. Ich kann den Raiders und auch meiner Mannschaft gratulieren. Beide haben alles gegeben, so soll es sein.“

Shuan Fatah, Head Coach Swarco Raiders: „Ein tolles Spiel, absolute Werbung für den Sport. Ich denke viel besser geht es nicht in Europa. Ich bin froh, dass wir am Ende im Driver Seat waren und das Spiel beenden konnten. Beide Teams haben unglaublich schnell gescored. Auf beiden Seiten waren Spieler stehend KO und haben trotzdem weiter alles gegeben.“

AUSTRIAN BOWL XXXIV

Swarco Raiders Tirol vs. Dacia Vienna Vikings 51:48
(7:7/14:10/13:14/17:17) Spielstatistiken
SA 21. Juli 2018 19:00 Uhr, NV Arena St. Pölten

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