Zwei Dinge sollten sich an diesem heißen Nachmittag für die Niederösterreicher wieder mal bewahrheiten. Ihre Defense hat Division I-Klasse, ihre Offense hat das nicht. In den fünf Spielen vor diesem Match brachten sie sich bei zweien nicht auf das Scoreborad, nach diesem blieben sie bei 50% ihrer Spiele ohne Punkte. 18 ihrer 33 Punkte machten sie gegen die Knights. Eine Offensive zum Heulen, nicht nur weil es ihr an Effizienz mangelt, sondern auch weil ihre Defense sie gerade dazu nötigt doch mal ein Spiel zu gewinnen. 13 Punkte kassierten die Titans heute – so wenige wie in noch keinem Spiel zu vor. Trotzdem, oder gerade deshalb, verlor das Tebellenschlusslicht diese Partie am Ende doch klar. Ohne Punkte bleibt man eben auf der Strecke.

So brachte das was Bernhard Kamber (Touchdown) und Manuel Houtz (Fieldgoal) zu Beginn des Spiels machten bereits die Entscheidung zu Gunsten der Gladiators. Es passierte dann über fast drei Viertel offensiv nur mehr wenig. Neben vereinzelten individuellen Fehlern, war vor allem die gegnerische Defense, die sich auf die jeweilige Offense gut einstellen konnte. Keine Punkte im zweiten und dritten Viertel waren die Folge. Beide Teams kamen kaum in Scoring Reichweite, die Gladiators erarbeiteten sich einen statistischen Vorteil an First Downs, aber Score? – Fehlanzeige. So konnte kein Team mehr seinen Angriff in Schwung bringen. Pech für die Titans nur, dass die Gladiators das auch nicht mussten. Das zweite Fieldgoal im letzten Abschnitt, nicht mehr als eine Zusatzversicherung für die Burgenländer, die nie ernsthaft in Gefahr gerieten einen Score zu kassieren.

Bei den Titans fehlten einige Stammspieler, unter Anderem auch QB Robin Lumsden, der wegen einer Schulterverletzung das Okay vom Arzt für dieses Spiel nicht bekam. Er wollte sich für das Spiel fit spritzen lassen – Titans Headcoach Roland Wirthel wollte das nicht. "Das stünde sich nicht dafür. Wenn er sich deshalb eine langwierige Schulterverletzung zuzieht, dann wäre das verantwortungslos und dumm." So stand Sascha Steuer under center, der zum einen dann mal als Receiver fehlte, zum anderen selbst mit seiner Schulter Probleme hat und kaum einen Pass komplettieren konnte. Keine Ausrede – Tatsache, denn auch die Gladiators sind alles andere als von Verletzungssorgen befreit. Ihr Laufspiel sitzt in Form von Martin Bauer & Gerd Ladinig auf der Bank. Manuel Houtz spielte wieder und fing samt Gipshand eine Interception.

Trotz des knappen Erfolgs und den wenigen Zuschauern in Rudersdorf (~150) waren die Gladiators zufrieden. "Es ist der Sieg, den wir gewollt haben", so Manager Andreas Mayer. "Die Höhe ist sekundär. Wir sind Aufsteiger, stehen nun bei 4:1 und damit mit einem Fuß in den Playoffs. Wenn mir das jemand als Misserfolg verkaufen will, dann kann ich nur lachen. Wir wissen ganz genau wie Misserfolge aussehen, denn wir hatten genug davon. Die fühlen sich ganz anders an. Wir sind daher zufrieden und werden nun versuchen die Budapest Wolves in Ungarn ein wenig zu ärgern. Wir wissen nach fünf Spielen wo wir ca. stehen. Wir waren nicht das beste Team, sehen uns aber unter den Top 4 der Division I. Das war unser Saisonziel – alles was darüber hinausgeht nehmen wir gerne mit. Unser Kader ist klein, das haben wir gewusst, er wird jetzt wieder ein wenig größer, da einige Verletzte ins Team zurück kommen. Wir werden heuer sicher auch noch sehr gute Spiele machen. Wir haben ja noch Zeit bis Oktober dafür. In der momentanen Verfassung denken wir nicht an eine Finalteilnahme. Unser Gesamtzustand kann sich aber mit der Gesundung einiger Schlüsselspieler schlagartig verbessern. Es geht eben in beide Richtungen."

Ebenfalls nicht zermürbt war nach dem Spiel Titans Headcoach Roland Wirthel. "Wenn ich jetzt sage, dass ich mit der Offensive zufrieden bin, dann müsste ich lügen. Allerdings müssen wir hier einige Starter vorgeben und die Gladiators Defense machte uns heute das Leben sehr schwer. Die sind in Vollbesetzung einfach gut. Womit ich absolut zufrieden bin, ist die Leistung der Defense. 13 Punkte gegen einen Playoff-Kandidaten sind okay. Doppelt schade dann, dass wir nicht punkten konnten – das wäre es ja gewesen. Aber es war nicht. Solche knappe Niederlagen, gegen ein vermeintlich übermächtiges Team, tun der Mannschaft aber gut. Zwar fahren wir mit einer Niederlage nach Hause, aber diese hält sich in Grenzen und wir wissen vor allem genau woran es liegt. Wir sind nicht in allen Belangen den Gegnern unterlegen, sondern unsere Offense ist nicht schlagkräftig genug. Daran müssen wir arbeiten. Die Stimmung im Team ist daher weiterhin sehr gut, denn es ist ein langfristiges Programm, wie alle wissen und das hat, ganz ehrlich, Zukunft. Wir sind das Tabellenschlusslicht, aber niemand kann uns so einfach vom Platz hauen."

Die Gladiators rücken mit diesem Sieg auf den zweiten Tabellenplatz vor. Die Titans bleiben als einziges Team ohne Sieg auf dem letzten Tabellenplatz.

Division 1
ASVÖ Gladiators vs. LA Titans 13:0
(10:0/0:0/0:0/3:0)
13. Mai 07, Kickoff 15:00
Sportplatz, Rudersdorf
Officials: Albrecht / Fritz / Kainhofer / Scheiber / Stajerits

1. Qu.: 10:0
TD GLA Bernhard Kamber 7:0
(PAT good)
FG Manuel Houtz 10:0
2. Qu.: 0:0
Halbzeit: 10:0
3. Qu.: 0:0
4. Qu.: 3:0
FG Manuel Houtz 13:0

Endstand: 13:0

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments