Von Beginn an machte die deutsche Mannschaft klar, dass sie sich nicht die Butter vom Brot nehmen lassen wollten. Dabei vermied das Team vor allem Leichtsinnsfehler und Unkonzentriertheiten, die gegen Österreich und Finnland noch zu einigen Schwierigkeiten geführt hatten.
Am Ende dominerten die ‚Men in Black‘ das Angriffsspiel sowohl im Passspiel als auch im Laufspiel. QB Dennis Zimmermann, der am Ende als bester Spieler des Turniers ausgezeichnet wurde, sorgte für 331 Yards Raumgewinn und drei Touchdownpässe – zwei davon auf seinen Braunschweiger Mannschaftskammeraden Christian Bollmann. RB Danny Washington erlief 100 Yards Raumgewinn, blieb aber ohne Touchdown. Auf Seiten der Franzosen wurde WR Marc Angelo Soumah mit MVP-Ehren bedacht. Für den 36 Jahre alten Passempfänger war es das letzte Spiel seiner langen Karriere. Er will sich nun auf seine Rolle als neuer Präsident des französischen Verbandes FFFA konzentrieren.
Deutschland war von Beginn an in der Favoritenrolle. Ein Druck, den sie dieses Mal ohne Probleme händeln konnten. Schon in der ersten Angriffssequenz setzte Offense Coordinator Brad Arbon auf einen Mix aus Lauf- und Passspiel. Vor allem mit langen Pässen nutzte QB Dennis Zimmermann immer wieder den Größenvorteil seiner Passempfänger aus. Hinzu kam außerdem, dass sich die deutsche Mannschaft insgesamt nur sehr wenige Strafen leistete.
Die ersten Punkte der Partie waren aber nicht der Offense zu verdanken, sondern DT Dennis Roderig. Dem Abwehrspieler gelang ein QB-Sack in der Endzone der Franzosen. QB Max Sprauel hatte keine Chance mehr, dem Angriff des Linespielers zu entkommen. Erstmals war es der deutschen Mannschaft im Turnier gelungen, einen Safety zu erzielen. Schon in der nächsten Angriffssequenz hätte die deutsche Mannschaft ihre knappe Führung ausbauen können. Doch Kicker Jan Hilgenfeldt scheiterte aus 27 Yards. Im zweiten Viertel klappte es dann aber endlich mit dem ersten Touchdown des Spiels. Mit einem seiner langen Pässe fand QB Dennis Zimmermann WR Christian Bollmann und der sagte nach 75 Yards kurzer Hand Danke.
Frankreich versuchte immer wieder ins Spiel zurückzukommen. QB Max Sprauel verließ sich dabei immer wieder auf die Fähigkeiten der beiden Passempfänger Marc Angelo Soumah und Jeremy Rabot. Bei den Laufspielzügen waren es in erster Linie die beiden Ballträger Laurent Marceline und Sandrino Octobre, auf die sich Sprauel verließ. Für den Spielmacher der Thonon-les-Bains Black Panthers war es das erste große Herrenturnier seiner Karriere. Vor der Halbzeitpause war es dann Kicker Bruno Nekili, der aus 49 Yards für die ersten französischen Punkte sorgte.
So war die deutsche Mannschaft nach der Halbzeitpause durchaus etwas im Zugzwang, denn die ‚Fighting Frogs” setzten alles daran, das Ergebnis weiter zu verkürzen. Aber wie so oft in diesem Turnier war es die Abwehr des Gastgebers, die das Momentum zurück in die eigenen Reihen holte. DB Lenny Green fing einen Pass von QB Max Sprauel ab. Mit dem folgenden Ballbesitz konnte WR Christian Bollmann seinen zweiten Touchdown des Abends erzielen. Und schon im nächsten Drive setzte die Offense um QB Dennis Zimmermann noch einen drauf. Ein 40 Yards Pass auf WR Niklas Römer fand sicher das Ziel – und Römer den Weg in die französische Endzone.
Von da an nahm die deutsche Mannschaft etwas das Tempo aus dem Spiel ohne dabei allerdings den Fokus zu verlieren. Nur als RB Jerome Morris an der eigenen 14-Yard-Linie den Ball verlor und DB Arnaud Vidaller diesen geistesgegenwärtig aus der Luft nahm und über 13 Yards zum einzigen Touchdown der Franzosen zurücktrug, musste man auf Seiten der Deutschen noch mal kurz die Luft anhalten. Doch im letzten Viertel liessen sie nichts mehr anbrennen.
American Football EM 2010 Finale
Deutschland vs. Frankreich 26:10
(2:0/10:3/14:7/0:0)
31. Juli 10 | 19:30
Commerzbank Arena | Frankfurt
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