Wenn am Samstag, den 24. September, die Schwäbisch Hall Unicorns auf die Mönchengladbach Mavericks treffen und am Sonntag, den 25. September, die Kiel Baltic Hurricanes gegen die Düsseldorf Panther den zweiten Teilnehmer am German Bowl ermitteln, dann ist das auch so etwas wie das Aufeinandertreffen zweier Systeme. In beiden Duellen. Denn auf der einen Seite stehen Tradition und langjährige Arbeit, auf der anderen Seite stehen Mäzene, die durch ihr Wohlwollen und ihre Zuwendungen den schnellen Erfolg bescheren – oder es zumindest versuchen.
Sowohl die Schwäbisch Hall Unicorns als auch die Düsseldorf Panther gelten in Deutschland als Musterbeispiele für eine sinnvolle und nachhaltige Jugendarbeit. Die Mavericks und die Baltic Hurricanes lassen dagegen oft andere Vereine für sich arbeiten und locken dann die Spieler in ihre Mannschaft, auch wenn die Existenz einer Jugendmannschaft auch in Deutschland ein Pflichtteil für die Lizenzerteilung ist. Wie diese Jugendarbeit allerdings aussehen muss, darüber gibt es von Seiten des deutschen Verbandes keine Vorgaben. Der Nachweis einer Tackle-Jugendmannschaft ist ausreichend.

Altmeister fordert Titelverteidiger
Bei den Düsseldorf Panthern brennt man auf das Halbfinale gegen die Kiel Baltic Hurricanes, auch wenn es in der Budgetplanung nicht vorgesehen war. Dennoch herrscht nach dem Sieg in Marburg große Freude über das Erreichen der Vorschlussrunde. „Die Bedeutung des Halbfinales ist für mich eine Bestätigung unserer Arbeit in Düsseldorf. Eine stetige und kontinuierliche Aufbauarbeit über eine hervorragende Jugendarbeit macht seinen Weg“, erklärt Düsseldorfs Cheftrainer Martin Hanselmann. Schon jetzt haben die Panther mehr erreicht, als ihnen vor der Saison zugetraut wurde. „Für die Mannschaft ist es ein gerechter Lohn der vielen Stunden der einzelnen Athleten. Diese Mannschaft hat es verdient und hat es auf dem Platz in jedem Spiel gezeigt.“

Den Druck haben also auf jeden Fall die Kieler. Denn nach dem Titelgewinn im vergangenen Jahr will, ja muss man an der Ostsee den Titel verteidigen. Allerdings sprechen die beiden Partien in der regulären Saison eine klare Sprache. In Düsseldorf gewannen die Kieler mit 29:10. Das Heimspiel entschieden die Norddeutschen mit 50:7 noch klarer für sich. „Die Statistiken sagen natürlich, dass Kiel klarer Favorit ist. Allerdings weiß man ja auch dass gerade Playoff-Spiele immer einen eigenen Charakter haben“, beschreibt Hanselmann die Ausgangssituation vor dem erneuten Spiel in Kiel.

Viel wird davon abhängen, wie QB Robert Demers seine Nerven gegen den dann vielleicht nur scheinbar klaren Favoriten in den Griff bekommt. Mit seinen erst 20 Jahren hat der Spielmacher der Panther in den beiden letzten Jahren bereits einiges geleistet. Zunächst führte er seinen Verein zurück in die GFL und brachte die Panther in diesem Jahr bis ins Halbfinale.

Unicorns wollen Saisonsieg Nr. 15
Vollkommenes Neuland betreten bei den Schwäbisch Hall Unicorns die Mönchengladbach Mavericks am kommenden Wochenende. Denn der GFL-Neuling steht zum ersten Mal im Halbfinale. Da die Rheinländer aber einen ähnlichen Weg beschreiten wie die Kiel Baltic Hurricanes, haben die Stiere zahlreiche Spieler in ihren Reihen, die über Erfahrung in den Playoffs verfügen.  Verständlich also, dass man in Mönchengladbach auf den Einzug in den German Bowl hofft. Doch auch bei den Schwaben will man in diesem endlich den ganz großen Wurf landen und endlich ins Finale einziehen.

Während beim Spiel in Kiel die Rollen klar verteilt zu sein scheinen, ist das Duell zwischen den Stieren und den Einhörnern völlig offen. Statistisch stellen die Schwäbisch Haller die beste Offense der GFL, sind vor allem im Passspiel in dieser Saison eine Macht. Dem gegenüber steht aber bei den Mönchengladbachern die beste Defense der gesamten Liga, die zudem auch in der Passverteidigung im Ranking an der ersten Stelle steht. Ein großes Plus kann dabei der Heimvorteil der Unicorns sein. Denn in diesem Jahr sind die Schwäbisch Haller vor heimischer Kulisse noch ungeschlagen – und auch auswärts haben sie eine weiße Weste.
QB Aaron Boehme ist der Schlüssel in der Haller Offense. Kann er wie im Viertelfinale seine Passempfänger immer wieder in Szene setzen, werden es die Verteidiger um DB Lenny Green schwer haben, die Haller so oft wie möglich am Punktemachen zu hindern. Zudem gilt es Ballverluste und Strafen zu vermeiden, will man im Hagenbachstadion eine Chance haben. Denn die Unicorns haben bei den gegnerischen Teams insgesamt 38 Fumbles und Interceptions erzwungen, selbst aber nur 14 Ballverluste hinnehmen müssen. Außerdem sind die Mavericks das ruppigste Team der GFL, haben in 15 Partien 1.225 Yards Raumverlust durch Strafen hinnehmen müssen.
GFL Halbfinali: 
(Live auf GFL-Radio)

Schwäbisch Hall Unicorns vs.Mönchengladbach Mavericks
24. September 11 | 16:00, Hagenbach-Stadion

Kiel Baltic Hurricanes – Düsseldorf Panther
25. September 11 | 15:00 Holstein-Stadion

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